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Es darf auch mal Champagner sein

Es darf auch mal Champagner sein

Titel: Es darf auch mal Champagner sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erma Bombeck
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125 Dollar 51.« »Ungefähr 12 Dollar habe ich natürlich für Bestechungen ausgeben müssen.«
    »Ja, hast du denn noch mal im Halteverbot geparkt?«
    »Nein, aber ich habe die Jungen davon abhalten müssen, im Duschraum mit geknüllten Papierhandtüchern zu werfen und auf dem Parkett in der Eingangshalle zu schliddern. Ich habe sie mit Süßigkeiten und Limo bestochen. Auch mein Mutterstolz kostet schließlich etwas.«
    »Aha. Mutterstolz 12 Dollar«, notierte er mit abwesendem Blick.
    »Ja, und dann die Bettbezüge. Ich komme ja so selten in die Stadt, da musste ich schnell mal ins Kaufhaus gehen und mich im Schlussverkauf ein bisschen umsehen. Zwei habe ich gekauft. Zieh bitte 24 Dollar 73 ab.«
    »Bleiben immer noch 88,78.«
    »Und ungefähr 15 Dollar für Medizin, weil die Kleine mal vergessen hatte, sich die Haare zu trocknen und eine heftige Erkältung bekam. Aber wenn du meinst, das Geld für die Tabletten sei herausgeworfen, kann ich sie ja zum Schulfrühstück dazupacken.«
    »Sei nicht albern. Was hast du mit den restlichen 73,78 gemacht?«
    »Du meine Güte, es kam noch so allerhand dazu... Namensschildchen für die Handtücher, eine neue Badetasche, neue Scheinwerfer für das Postauto, das ich frontal angefahren habe - und vergiss die Nasenklammer nicht.«
    »Das machte 49 Cent, nicht wahr?«, fragte er und leckte gedankenverloren an der Spitze seines Kugelschreibers.
    Über Einkommenssteuer lachen? Ich? Ach du liebe Zeit: Eher ginge ich mit einem Krokodil schwimmen!

Lerne leiden ohne zu klagen
    Die Ehefrau: Eigentlich hatte ich mich gefreut, dass Leonhard eine Weile zu Hause bleiben muss, um sich von einer kleinen Operation zu erholen. Wir wollten gemütlich miteinander frühstücken und zwischendurch immer mal wieder einen netten kleinen Snack nehmen, unsere alten Fotoalben ansehen, vielleicht hie und da zweistimmig ein paar Strophen aus der »West Side Story« singen.
    Irgendetwas ist schief gelaufen. Ich weiß nicht genau was. Ich bin mit dem Tablett so schnell gerannt wie die Bedienung in der dunkelsten Ecke eines Drive-In-Restaurants. Ich habe ihm die Kissen aufgeschüttelt, ihm den Rücken massiert, ihm die Zeitungen gebracht, ihm das Betttuch glatt gezogen und bin auf den leisesten Ruf aus allen Winkeln des Hauses herbeigestürzt. Zugegeben, Leonhard ist ein Typ, der schlecht Schmerzen ertragen kann. Als er sich 1959 an einer Papierkante geschnitten hatte, bin ich nicht von seinem Lager gewichen. Der Arzt hat mir später bestätigt, dass nur meine aufopferungsvolle Pflege ihn damals durchgebracht hat.
    »Hab ich dir schon erzählt, dass ich während der ganzen Operation wach war?«, schrie er über den Korridor.
    »Ja!«, schrie ich zurück.
    »Hab ich dir schon von der Horde Vampire erzählt, die mir rund um die Uhr stündlich Blut abgezapft hat?«
    In der zweiten Woche musste ich schon die Telefonnummern seiner ehemaligen Kameraden beim Militärdienst heraussuchen, außerdem das Halmabrett vom Speicher holen und - zusätzlich zu weiterer Recherche - feststellen, wie hoch eigentlich sein Wagen versichert sei. Außerdem musste ich seine kränkelnde Azalee wieder aufpäppeln. (»Du kannst natürlich machen, was du willst, aber dann sag du Miss Cartwright, dass ihr schöner Blumenstock wegen mangelnder Pflege eingegangen ist. Nur zu, brich der armen Alten ruhig das Herz!«)
    »Hörst du mich da draußen?«, rief er. »Wenn du schon in der Stadt rumrennst, schau doch mal bei der Stadtbücherei herein und hol uns das Buch ›Wie schreibt man Theaterstücke?‹. Hast du mich gehört? Wir könnten einen Klassiker schreiben, du und ich!«
    In der dritten Woche lief er allmählich wieder auf vollen Touren. Er tigerte durchs Haus, stellte fest, dass die Küchenschränke vollkommen verkehrt geplant sind, dass im Trockenraum etwas Nicht-Identifizierbares verweste und seine Familie nur eines dringend brauchte: einen gut durchdachten Organisationsplan. In der letzten Woche kreuzte er dann ganz groß auf. Er unterlag einem Kommunikationssyndrom, oder wie die Familie sich weniger wissenschaftlich ausdrückte, »er verteilte ringsherum Saures«.
    »Dem Tony von der Tankstelle kannst du sagen, wenn er meinen Motor nicht wieder hinkriegt, kann er den Wagen selber nach Detroit schieben, und zwar mit der Nase, die ich ihm einschlagen werde, sobald ich aus dem Bett bin. Und Clark im Büro lasse ich ausrichten, er soll ja nicht glauben, dass er mit jeder krummen Tour durchkommt, nur weil ich hier flach liege, und

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