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Es darf auch mal Champagner sein

Es darf auch mal Champagner sein

Titel: Es darf auch mal Champagner sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erma Bombeck
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er könne was erleben! Erinnere ihn daran, was 1948 passiert ist.«
    »Was ist denn 1948 passiert?«, fragte ich neugierig.
    »Nichts. Aber das weiß Clark bestimmt auch nicht mehr. Übrigens noch was: Knöpf dir den Gartenmenschen vor, den du da zur Hilfe engagiert hast, und sage ihm, er soll gefälligst den Rasenmäher wieder auf die Höhe einstellen, in der ich ihn hatte. Ich will keinen Golfrasen, sondern ein bisschen was Grünes vorm Haus.«
    Ich glaube zu wissen, warum der liebe Gott es gleich so eingerichtet hat, dass Frauen die Kinder zur Welt bringen. Die Männer hätten auch diesen Job delegiert.
    Der Ehemann: Eigentlich hatte ich mich darauf gefreut, mal eine Weile zu Hause zu bleiben, bis Doris ihren Grippeanfall überwunden hat. Wenn ein Mann nicht seinen Anteil zu Haushalt und Kindererziehung leisten kann, taugt er nichts, sage ich immer.
    Irgendetwas ist schief gelaufen. Ich weiß nicht genau was. Ich habe weiß Gott das Äußerste getan, was unter diesen Umständen nur irgend möglich ist. Zuerst habe ich mal versucht, ein bisschen Ordnung in die Küche zu bringen, aber als ich die Schränke aufriss und die Schlagzeilen auf dem Zeitungspapier las, mit dem sie ausgelegt waren: »Truman ist für Konzessionen« wusste ich, was mir bevorstand. Ich trommelte die Kinder zusammen und stellte sie zum Arbeiten an. Doris lässt ihnen zu viel durchgehen.
    »Warum zum Kuckuck hebt eure Mutter die Waffeln ausgerechnet im Backofen auf?«, fragte ich.
    »Um sie vor uns zu verstecken.«
    »Ihr tragt jetzt die große Bratform für Puter auf den Speicher, schließlich wird sie nur alle Jubeljahre einmal benutzt. Gebt mir mal die Cocktailzwiebeln rüber, die gehören auf die unteren Fächer, damit man jederzeit dran kann. Wo ist der Kaffee?«
    »Im Schubfach unter dem Herd, Daddy.«
    »Wieso wird er nicht in der großen Dose aufbewahrt, auf der ›Kaffee‹ steht?«
    »Weil die Mami darin ›Popcorn‹ versteckt.«
    Wir kamen mit der Arbeit einigermaßen voran, da rief Doris mit einem Mal aus dem Schlafzimmer: »Geht doch lieber hinaus in die Garage und tauscht Hinterreifen gegen Vorderreifen aus oder so etwas. Meinetwegen könnt ihr auch aus alten Kegeln Lampen machen.«
    So viel zum Thema Dankbarkeit. Doris ist ihrer Natur nach das, was wir früher daheim eine »Heulsuse« nannten; sie fällt in Ohnmacht, wenn sie ein Hühneraugenpflaster abmachen muss. Ich will sie nicht kritisieren, solange sie auf dem Kreuz liegt, aber ich habe im Kühlschrank Speisereste gefunden, die so vergammelt waren, dass ich mir an einem alten Auflauf buchstäblich die Hand blutig gekratzt habe.
    »Wenn du Reste nicht rechtzeitig aufbrauchst«, warnte ich sie, »wirst du noch eine Hausapotheke mit Gegengiften einrichten müssen.«
    »Wer war vorhin am Telefon?«, rief sie aus dem Schlafzimmer.
    »Der Schulleiter. Kümmer dich gar nicht drum.«
    »Was wollte er denn?«, beharrte sie.
    »Nichts Besonderes. Er hat mir nur die Hausordnung vorgelesen, wonach Kinder nicht in Hausschuhen zum Unterricht kommen dürfen.«
    Sie stöhnte auf. »Wieso tragen unsere Kinder Hausschuhe in die Schule?«
    »Weil wir Schuhe nicht finden können. Die stehen vermutlich auf der Waschmaschine, aber an die können wir im Moment nicht ran, erst so gegen sieben Uhr abends. Bis dahin wird das Wasser einigermaßen abgeflossen sein, schätze ich...«
    »Willst du damit sagen, dass die Waschmaschine übergelaufen ist?«
    In manchem ist Doris umwerfend naiv. Hundertmal, wenn das reicht, habe ich ihr schon gesagt, sie soll Söckchen und Höschen in einen Beutel in die Waschmaschine tun, damit die Pumpe nicht verstopft wird. Aber sie hört ja nie zu.
    Wenn Doris den Haushalt so führen würde wie ein Mann sein Büro, dann würde all diese Organisiererei mich nicht so viel Zeit kosten. Neulich habe ich ihr einen Zettel hingelegt, auf dem stand:
    Bitte beantworte mir folgende Fragen: 1.Wie stellt man den Müllzerkleinerer an? 2.Wie bestellt man den Milchmann ab? 3.Wie kriegt man eine mit Tinte tätowierte amerikanische Flagge von der Stirn eines Jungen? 4.Wo ist der Paprika für das Gulasch? 5.Wie ist die Telefonnummer deiner Mutter?
    Das war doch nun wahrhaftig kein Grund, stöhnend aufzustehen und sich anzuziehen. Manchmal frage ich mich, warum der liebe Gott den Job des Kinderkriegens eigentlich den Frauen zugeteilt hat. Die Männer würden die ganze Sache straff durchorganisieren und in der halben Zeit das dreifache Ergebnis erzielen.

Der Heimwerker
    »Entschuldigen

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