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Es duftet nach Liebe (German Edition)

Es duftet nach Liebe (German Edition)

Titel: Es duftet nach Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan Jaeger , Chris P. Rolls , Karo Stein , Ashan Delon , Malin Wolf , Nico Morleen , Isabel Shtar , Moos Rose , Karolina Peli , Caitlin Daray
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bisweilen kühl oder gar arrogant. Und so musste er auch auf Henning wirken.
    Henning … Er war einer der Jungs aus der Truppe, die hier aus der Nähe kamen, sich aber ein paar Tage direkt am Meer gönnten. Schon als Jan den Einundzwanzigjährigen das erste Mal gesehen hatte, war sein Herz zum Akrobaten mutiert und hatte einen Purzelbaum nach dem nächsten geschlagen. Das war vor drei Tagen gewesen, als Henning am späten Abend mit seinen fünf Freunden in ihrem Bulli hier angekommen war.
    Als er ausstieg, hatte die untergehende Sonne sein blondes Haar zum Glühen gebracht und Jan gar nicht anders gekonnt, als ihn anzustarren. Egal, wie auffällig es gewesen sein mochte.
    Normalerweise passierte ihm so etwas nicht. Liebe, oder auch Faszination, auf den ersten Blick, war für ihn immer absoluter Blödsinn gewesen. Ammenmärchen, Mythos oder einfach nicht auf ihn zutreffend. Vielleicht hatte sein Herz einen Fehler und die Funktion Liebe-auf-den-ersten-Blick war bei ihm einfach vergessen worden einzubauen.
    Was es auch war, bei ihm hatte noch nie der Blitz eingeschlagen. Nachdem er also zweiundzwanzig Lenze ohne diesen Quatsch wunderbar ausgekommen war, musste ihm das natürlich jetzt passieren - bei einem fünftägigen Kurztrip. Das war so typisch!
    Selbst wenn Henning ihn nicht für seltsam hielt, was er sicherlich tat, war das ja wohl das Dümmste, was einem passieren konnte. Schließlich würden sie sich nach dem morgigen Tag nie wiedersehen. Denn im Gegenzug zu Henning und seiner Clique hatte er eine vierstündige Heimfahrt vor sich und Fernbeziehungen waren nicht sein Ding.
    Du machst dir unnötig einen Kopf, rügte er sich selbst. Der Kerl hält dich sowieso für den letzten Idioten.  
    „Wer hält dich für einen Idioten?“ Erst als die Frage aus der Dunkelheit erklang, wurde Jan bewusst, dass er seinen letzten Gedanken laut ausgesprochen haben musste und ausgerechnet Henning dies aufgeschnappt hatte.
    Idiot! Verdammter, verdammter Idiot!
    „Ähm ...“, brachte er wenig geistreich hervor und verfolgte perplex, wie Henning sich ohne weitere Aufforderung neben ihn auf den Heuballen schwang. Dabei konnte er gar nicht sagen, was ihn mehr verblüffte: Die Tatsache, dass Henning so dreist war oder aber, dass er ihn hier draußen in seinem Versteck überhaupt gefunden hatte.
    Neugierig sah dieser ihn an, als wartete er auf etwas.
    Eine Antwort vielleicht, fiel es ihm da siedend heiß ein. Idiot! Manches konnte man einfach nicht oft genug erwähnen.
    „Du“, rutschte es Jan heraus, weil ihm keine Ausrede einfiel. Dabei war er selbst wohl genauso überrascht über diese Ehrlichkeit wie Henning, der erstaunt die Brauen hob.
    „Ich? Wieso sollte ich dich für einen Idioten halten?“
    „Tust du das nicht?“, stellte Jan die Gegenfrage, und wunderte sich erneut über sich. So vorzupreschen war eigentlich nicht seine Art. Schon gar nicht, wenn er einen Kerl toll fand. Was in Hennings Fall die Untertreibung des Jahrtausends war. Er fand ihn göttlich!
    „Nein! Wie kommst du nur darauf?“, wollte Henning verwirrt wissen und zog ein Knie an den Körper, um es mit einem Arm zu umschlingen.
    „Weiß nicht. War so ein Gefühl“, zuckte Jan die Schultern und wich seinem Blick aus. Vielleicht, weil ich nur Stuss rede, fügte er gedanklich hinzu.
    Die Überraschung über Hennings plötzliches Auftauchen hatte anfänglich seine Nervosität vertrieben, doch diese kehrte nun mit Wucht zurück. Nein, er war nicht gut in so was.
    Gespräche führen, gehörte grundsätzlich nicht zu seinen Stärken.
    Gespräche mit jemandem zu führen, bei dem sein Herz so etwas Irrwitziges vorhatte wie seinen Brustkorb zu sprengen, schon dreimal nicht.
    Zumal Henning ihm viel zu nah war. Er konnte die Wärme seiner Hand, die nur wenige Zentimeter neben seiner lag, spüren. Oder zumindest bildete er sich dies ein. Allerdings bildete er sich in den letzten Tagen eine Menge ein. Wie zum Beispiel, dass auch Henning ihm ab und zu Blicke zugeworfen hatte. Aber warum sollte er das? Andererseits, warum sollte er hier herauskommen und sich mit ihm unterhalten?
    Auch das war ihm noch vor wenigen Minuten so unwahrscheinlich erschienen, wie ein Kamel am Nordpol.
    „Dann lag dein Gefühl da falsch“, grinste Henning nun. Ein winziges Grübchen erschien in seiner linken Wange, das Jan schon bei anderen Gelegenheiten aufgefallen war. Nur hatte Henning da nicht ihn angelächelt. Oder nein, das stimmte so nicht. Einmal, als sie zusammen grillten, hatte er

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