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Es duftet nach Liebe (German Edition)

Es duftet nach Liebe (German Edition)

Titel: Es duftet nach Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan Jaeger , Chris P. Rolls , Karo Stein , Ashan Delon , Malin Wolf , Nico Morleen , Isabel Shtar , Moos Rose , Karolina Peli , Caitlin Daray
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geglaubt, dass Henning dies sehr wohl getan hatte. Dieser Größenwahn war ihm dann allerdings so peinlich gewesen, dass er schnell weggesehen hatte.
    „Mein Motto lautet nämlich: Stempel jemanden erst als Idioten ab, nachdem du mehr als zwei Sätze mit ihm gewechselt hast. Was bei uns ja nicht der Fall gewesen ist. Hallo und so etwas zählt dabei nämlich nicht“, fügte Henning hinzu.
    „Sehr weises Kredo und wie lautet dein Urteil jetzt? Ich mein, die Zwei-Sätze-Marke haben wir nun schließlich geknackt“, forderte Jan ihn heraus. Vielleicht betrug seine Auftauphase bei Henning ja auch nur zwei Sätze?
    „Hm.“ Mit leicht geneigtem Kopf musterte Henning ihn. Nun bedauerte Jan, dass es hier oben derart düster war. Er hätte zu gerne gewusst, wie seine Augen aus der Nähe aussahen. Waren sie blau oder doch eher grau? So wirklich hatte er das noch nicht bestimmen können. Dafür war er ihm nie nahe genug gekommen.
    „Kein Idiot“, urteilte Henning nach einer kleinen Denkpause.
    „Puh! Da hab ich aber Glück gehabt, was? War die Entscheidung knapp?“
    „Ganz knapp“, nickte Henning und zeigte mit zwei Fingern zirka einen Zentimeter an.
    „Ich glaub, ich sollte jetzt beleidigt sein, oder?“, meinte Jan nachdenklich, setzte sich in den Schneidersitz und strich sich eine der kinnlangen Haarsträhnen automatisch hinters Ohr.
    „Dafür ist der Abend viel zu schön, oder? Zumal dein Urteil über mich ja noch aussteht.“
    „Ich hab doch nie behauptet, dass ich dich für einen Idioten halte.“
    „Na ja, „der Kerl“, klang nicht sonderlich freundlich“, zweifelte Henning.
    „Dann sind wir wohl quitt. Ich bin wegen der knappen Entscheidung nicht beleidigt und du wegen dem nicht netten „der Kerl“, schlug Jan vor. Wieder erschien ein Grinsen um Hennings Lippen. Das sollte er besser lassen, das zog seinen Blick in ganz gefährliche Regionen und brachte ihn auf noch dümmere Ideen.
    „Abgemacht“, auffordernd hielt Henning ihm eine Hand entgegen und überrumpelte Jan mit dieser Geste erneut. Nach kurzem Zögern ergriff er sie schließlich doch und musste ein überraschtes Aufkeuchen unterdrücken.
    Ein aufgeregtes Prickeln rieselte durch seine Finger, überquerte die Handinnenfläche und kroch seinen Arm empor. Auch Hennings Lächeln verschwand. Spürte er das auch? Die Berührung dauerte schon viel zu lange, als dass sie als harmloser Handschlag durchgehen würde. Das schien auch Henning aufzugehen, der sich räuspernd zurückzog.
    „Was machst du eigentlich alleine hier oben?“, erkundigte er sich und sah über den Campingplatz hinüber zum dunklen Meer. Am Horizont war die nahe Hafenstadt zu sehen, ab und zu funkelte eins ihrer Lichter auf. Die Silhouette eines großen Schiffs war ebenfalls zu erkennen, das Kurs auf den Hafen nahm.
    „Ich brauch manchmal etwas Ruhe“, gestand Jan und strich sich über die Hand, die gerade noch Hennings gehalten hatte. Immer noch schien seine Haut zu kribbeln.
    „Dann störe ich dich?“, fragte Henning alarmiert und schien erst jetzt auf diesen Gedanken zu kommen, was Jan nun doch zum Grinsen brachte. „Soll ich mich verziehen?“
    „Nein!“, rutschte es ihm viel zu schnell und heftig heraus. Sogleich spürte er, wie ihm die Röte in die Wangen kroch. Verlegen fügte er hinzu: „Ich mein, du störst mich nicht.“
    „Okay“, meinte Henning und klang erleichtert. „Als ich nämlich gesehen habe, wie du allein weg bist, da ...“, er brach ab, merkte scheinbar selbst, dass er zu viel preisgegeben hatte. Beschämt rieb er sich über den Nacken. „Na ja, dich erwischt man sonst nie ohne deine Freunde. Da flattert ja immer einer um dich herum.“
    Beide Aussagen überraschten Jan.
    Erstere bedeutete, es war keine Einbildung gewesen – Henning hatte ihn tatsächlich beobachtet. Und die Zweite war ihm selbst so noch nie aufgefallen. War er das, nie allein? Er selbst legte es zumindest nicht darauf an.
    Schon seltsam, wie man auf andere wirkte und sich selbst wahrnahm.
    „Und warum wolltest du mich erwischen?“, neckte Jan ihn nun unschuldig. Mittlerweile machte es ihm tierischen Spaß, Henning ein wenig herauszufordern und zu ärgern. Vor allem wunderte es ihn jedoch, dass es ihm überhaupt gelang. Eigentlich hatte er Henning für viel zu selbstbewusst gehalten, um sich von ihm aus der Ruhe bringen zu lassen.
    „Weil ... na ja ...“ Wieder rieb er sich über den Nacken und zupfte mit der anderen Hand ein paar Strohhalme aus dem Ballen. „Weil ich –

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