Es duftet nach Liebe (German Edition)
jobtechnisch vor?“
„Keine Ahnung, ich denke, im Moment sollte ich machen, was immer ich kriegen kann.“
„Klingt vernünftig“, befand David und sah die Fassade seines Hauses an. Er erinnerte sich an Steves Kommentar. „Wie gut kannst denn du mit Pinsel und Rolle umgehen?“
„Hä?“
Er deutete auf die Wand hinter ihnen. „Ich könnte Hilfe gebrauchen …“
Steve blinzelte einmal, zweimal, dann schloss der den Mund und schluckte sichtbar. „Du willst mir einen Job anbieten?“
„Wieso nicht? Mein Haus braucht Farbe, du brauchst Geld. Und wohnen kannst du hier auch …“ David fragte sich, wie sinnvoll dieses Angebot war und auch, ob er es nicht nur deshalb machte, weil er Steve nur ungern woanders wohnen und arbeiten lassen würde. Nicht, weil er über ihn bestimmen oder ihn kontrollieren wollte, sondern einfach, weil er hier wenigstens sicher war, dass Steve sicher war.
„Aber du kannst doch nicht … ich meine, ich kann doch kein Gel…“
„Was? Kein Geld von mir annehmen für Arbeit, die du machst? Das ist albern, Steve. Natürlich kannst du das. Aber du hast ja Zeit, dir das zu überlegen, da Michael ja sowieso gesagt hat, dass du dich erst mal schonen sollst.“
„Hm, ich würde das gern auch so machen, weißt du? Dein Haus anstreichen, meine ich.“
David lächelte und drückte Steves Hand. „Das ist wirklich lieb, aber ich fände das nicht fair.“
„David?“
„Ja?“
„Denkst du, dass ich dich mag, weil ich dir so dankbar bin?“
Diese Frage traf ihn, sogar tief. Und Steves Reaktion zeigte, dass er es ihm ansah.
„Also ja.“
„Nein, ich denke das nicht. Ich habe es befürchtet, das ist ein Unterschied. Ich möchte einfach nicht, dass du das Gefühl hast, vom Regen in die Traufe zu kommen in Sachen Abhängigkeit. Übrigens einer der Gründe, wieso ich deine Hilfe niemals unentgeltlich annehmen würde. Du brauchst ein eigenes Standbein und Unabhängigkeit.“
Steve beugte sich zu ihm und sein hellgrauer Blick fand Davids. „Ich hab mich wirklich in dich verliebt, Dave. In dem Moment, in dem ich dich betrunken in der Fußgängerzone gesehen habe. Nicht danach, nicht davor. Du warst so unglaublich … hilflos und liebenswert. Wie du dich gewehrt hast, weil du dachtest, ich wollte dir was tun …“ Ein Schatten huschte über sein Gesicht. „Ich dachte in dem Moment, dass ich nichts lieber tun würde, als auf dich aufzupassen, damit dir niemand weh tun kann.“
David schluckte schwer. Hatte er sich verhört? Steve wollte auf ihn aufpassen?
„Sehe ich so aus, als bräuchte ich … äh … Schutz?“, stammelte er.
Steve lächelte. „Nein, jetzt nicht, aber da …“ Er küsste Davids Nasenspitze und grinste breiter.
„Wehe du singst jetzt wieder!“, warnte David und konnte doch nicht verhindern, dass er selbst zu lachen begann.
~9~
David genoss es, Steve nachts nah sein zu können, auch wenn er in der zweiten Nacht derjenige war, der seinen Rücken an Steves Brust kuschelte. Es fühlte sich toll an, viel besser als bei Adrian, wobei dieser sowieso keinem Vergleich mehr standhalten konnte.
Adrian war einfach nur ein Ex, eine nicht besonders positive Erfahrung, und auch wenn der Sex mit ihm gut gewesen war, bemerkte David doch, um wie vieles intensiver diese eng aneinander gekuschelten Nächte mit Steve waren.
Er fragte sich, ob Steve wirklich so passiv war, wie Klaus’ Übergriffe ihn gemacht hatten. Jetzt gerade jedenfalls, mitten in der Nacht, hatte David nicht den Eindruck, dass Steve sich von irgendwem flachlegen lassen würde. Wäre so oder so nicht unbedingt in Davids Interesse, denn er selbst war derjenige, der sich gern nehmen ließ. Bitteschön nicht zu hart und ganz sicher nicht brutal, aber er liebte es, sich von einem sympathischen Partner vögeln zu lassen.
Er stöhnte leise, weil seine Lenden prompt auf sein Kopfkino ansprangen. Mal gut, dass sich seine Erregung nicht wieder an Steves Hintern drücken konnte. Er überlegte ganz kurz, Hand anzulegen, doch zu ruckartige Bewegungen würden Steve wecken, der lag schließlich auf Tuchfühlung mehr oder weniger um ihn geschmiegt da.
Verdammt, da half nur, an etwas echt Abtörnendes zu denken und zu hoffen, dass sich das Pochen wieder beruhigte. Er dachte an Klaus und die schrecklichen Dinge, die er seinem Mann angetan hatte.
Okay, und vorbei. Keine Spur mehr von Erregung, seine Lenden entspannten sich und er atmete erleichtert durch.
Irgendwann schloss er die Augen wieder und schlief noch
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