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Es geschah in einer Sommernacht

Es geschah in einer Sommernacht

Titel: Es geschah in einer Sommernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie West
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Genugtuung. Oder Vorfreude. Doch es geschah nichts dergleichen.
    Wieso war er nicht stolz auf sich? Er musste einen Moment überlegen, was das für ein Gefühl war, das ihn urplötzlich überkam und ihm die Kehle zuschnürte.
    Es war pure Wut. Wut darüber, dass ein erbärmlicher MistkerlwieWakefield sich einbildete, auch nur den Hauch einer Chance bei einer Frau wie Marina zu haben. Einer nicht nur wunderschönen, sondern auch intelligenten Frau.
    Verdammt, Marina gehörte ihm! Und nur ihm.
    Sein Puls schlug schneller, als er sich vorstellte, wie er Wakefield auf den Boden der Tatsachen zurückholen würde.
    „Eins muss ich dir lassen, Carlisle. Du lässt nichts anbrennen“, bemerkte Wakefield in diesem Moment grinsend und nahm einen tiefen Schluck von seinem Drink. Es roch nach puremWhisky.„Erst vor einerWoche hat sich die Kleine in die High Society eingeschlichen, und jetzt spielt sie schon die Dame von Welt. Gibs zu, du kanntest sie bis vor Kurzem gar nicht.“ Seine Augen verengten sich zu Schlitzen. „Oder etwa doch? Hast du ihr etwa diesen Auftritt auf meiner Party eingeredet?“
    Ronan lehnte sich lässig mit dem Rücken an eine Säule und stellte ein Bein vors andere. Es war eine arrogante, überhebliche Haltung, und er wusste, dass Wakefield ihn dafür hasste.
    „Ich muss dich enttäuschen, Charles, aber ich hatte keine Ahnung, was Marina vorhat. Du weißt ja, die Macho-Allüren habe ich immer dir überlassen.“
    Bis jetzt.
    Und er würde es wahnsinnig genießen, Wakefield für das bezahlen zu sehen, was er angerichtet hatte. Und dafür, dass er Marina hinterglotzte.
    „Ich habe Marina erst auf der Party kennengelernt“, fügte er hinzu.
    Wakefield blickte rüber zum Haupthaus. „Und anscheinend hast du sie gleich mit nach Hause genommen.“ Ronan hörte einen aggressiven Tonfall heraus.
    Er nickte. „Richtig.“
    „Soso.“ Wakefield verzog die Lippen zu einem anzüglichen Lächeln. „Die Kleine muss ja ziemlich gut im Bett sein, wenn sie dich nach weniger als einer Woche am Haken hat. Was ist ihr Geheimnis? Spielt sie die Unschuldige oder die Schlampe?“
    Am liebsten hätte Ronan das schmierige Ekel gepackt und ihm sein widerwärtiges Grinsen aus dem Gesicht geschüttelt. Er ballte die Hände zu Fäusten und richtete sich auf, sodass er ein gutes Stück größer war als Wakefield. Es verschaffte ihm eine rohe Befriedigung, leise Panik in Wakefields Augen aufflackern zu sehen.
    Ronan kannte Wakefields armselige Spielchen. Er durfte sich nicht von ihm provozieren lassen, er musste sich beherrschen. So wie er sich beherrscht hatte, als er erfuhr, was Cleo passiert war. Es war fast unmöglich gewesen, aber er hatte es tun müssen, um sie zu schützen. WennWakefield irgendann erfuhr, was hinter ihrer „Krankheit“ steckte, würde es sofort die ganze Welt wissen.
    Aber diesmal war der Kerl zu weit gegangen. Ronan konnte seine niedrigsten Instinkte nicht mehr kontrollieren. Schon allein das war ein Alarmsignal.
    „Wag es ja nicht“, presste er hervor. Seine Stimme war schneidend. Er machte einen Schritt auf Wakefields zu, worauf der sofort zurückwich.
    Er hatte die Botschaft also verstanden. Es war an seiner verängstigten Miene abzulesen. Aber Ronan wollte sichergehen, dass dieser Widerling ihn verstanden hatte.
    „Nur ein Wort dieser Art zu Marina oder hinter ihrem Rücken, und du wirst dir wünschen, du wärst nie geboren worden. Hast du mich verstanden?“
    „Schon gut.“ Wakefield machte noch einen Schritt zurück. „Kein Grund, mir zu drohen. Ich habe das Ganze wohl falsch verstanden. Ich wusste ja nicht, dass du es so ernst meinst mit dem Mädchen.“
    „Dein Fehler. Mach ihn bloß kein zweites Mal.“
    Die Falle war zugeschnappt.
    Diesmal spürte Ronan befriedigt, wie sein Puls schneller ging. Sein Plan ging auf. Wakefield wollte, was er hatte: Marina. Und sein Ego war so riesig, dass er tatsächlich glaubte, sie mit seinem schmierigen Charme verführen zu können.
    Wakefield deutete Richtung Haus. „Da kommt sie zurück.“
    Ronan wandte sich um und sah Marina und die Blonde auf sich zukommen. Beim Anblick von Marinas Silhouette, die sich dunkel von den Lichtern des Hauses abhob, wurde sein Mund trocken. Der Rhythmus, in dem sie ein Bein vors andere setzte, passte perfekt zu dem Pochen seines Herzens. Das Blut rauschte in seinen Ohren, als er daran dachte, wie sie sich sanft an seinen Körper geschmiegt hatte. Ihre Berührungen waren vielleicht etwas zaghaft gewesen, aber so

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