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Es geschah in einer Sommernacht

Es geschah in einer Sommernacht

Titel: Es geschah in einer Sommernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie West
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unglaublich verführerisch. Egal, wo sie ihn angefasst hatte – sein Verlangen war nur noch größer geworden.
    „Ich muss zugeben, Carlisle, du hast ein Händchen für Frauen. Sie ist wirklich etwas Besonderes.“
    Wakefield versuchte, die Wogen zu glätten. Aber das Gefühl, Marina für sich allein haben zu wollen, war in Ronan plötzlich so stark, dass er sie am liebsten genommen und entführt hätte. Irgendwohin, wo sie kein anderer Mann anstarren konnte. Er ertrug es nicht, wie Wakefield sie begaffte. Er wusste nur zu gut, was in seinem kranken Hirn vor sich ging.
    „Wenn sie dieses Kleid getragen hätte, als sie auf meiner Party aufgekreuzt ist, hätte ich sie vielleicht ernst genommen“, fügte Wakefield hinzu.
    Damit bestätigte er, was Ronan immer schon geahnt hatte: dass er vollkommen oberflächlich war. Er interessierte sich nur für äußere Hüllen. Hatte der Kerl denn nicht gesehen, was sich hinter Marinas biederem Kostüm und ihrem braven Pferdeschwanz versteckte?
    Ronan schüttelte den Kopf. Wakefield war mehr als nur ein berechnender Feigling.
    Er war einVollidiot.
    Ronan musste sie für völlig bescheuert halten, beschloss Marina eine halbe Stunde später. Sie ließ ihren Blick durch das elegante Restaurant schweifen, um ihm nicht in die Augen sehen zu müssen. Am Eingang hatte sie das Blitzlicht der Paparazzi geblendet, aber hier drinnen saßen sie ruhig und abgeschieden.
    Sie verstand nicht, was Ronan vorhatte. Diese Bemerkung, dass sie bei ihm einziehen würde, war völlig überflüssig gewesen. Aber trotzdem schien er zu erwarten, dass sie es akzeptierte. Widerspruchslos. Warum sollte sie zu ihm ziehen? So weit mussten sie ja wohl nicht gehen, nur um Wakefield davon zu überzeugen, dass sie ein Paar waren!
    Seit heute Abend glaubte sie noch weniger, dass sie es schaffen würde, Ronan Carlisles Geliebte zu spielen.
    Als sie auf die Terrasse zurückgekommen war und bemerkte, dass beide Männer sie anstarrten, hätte sie am liebsten auf dem Absatz kehrtgemacht und sich in ein Mauseloch verkrochen. Wakefields schmieriger Gesichtsausdruck gab ihr den Rest. Und von Ronans durchdringendem, rätselhaften Blick wurde ihr schwindelig.
    Er machte ihr Angst.
    Eine einzige Berührung von ihm genügte, und alles um sie herum begann sich zu drehen. Wenn sie noch länger so tun musste, als ob sie intim miteinander vertraut wären, würde er sicher merken, dass ihre Reaktionen nicht gespielt waren. Dass ihr Begehren vollkommen echt war.
    Oh ja, sie verzehrte sich nach ihm.
    Er bräuchte nur mit dem Finger zu schnippen, und sie konnte für nichts mehr garantieren. Das war schon schlimm genug. Noch dazu gab Ronan ihr das Gefühl, etwas Besonders zu sein, und dass sie sich bei ihm geborgen fühlen konnte. Eine fantastische Erfahrung. Wenn sie nicht aufpasste, würden ihre Naivität ihren Verstand noch komplett besiegen.
    Eine Katastrophe. Niemals würde ein Mann wie Ronan Carlisle eine Frau wie sie ernsthaft begehren!
    „In Ordnung.“ Ronans leise, samtene Stimme ließ sie wohlig erschauern. „Der Kellner ist weg. Sagen Sie, was Sie sagen wollen. Niemand außer mir hört zu.“
    Marina sah auf. Ronan saß zurückgelehnt in seinem Stuhl und blickte sie über den Tisch hinweg herausfordernd an. Seine Augen glänzten im Kerzenschein, und sein Lächeln hätte das Herz der stolzesten Frau erobert.
    Der pure Wahnsinn. Das war er. Eine Nummer zu groß für dich, Marina.
    „ Ich habe es mir anders überlegt“, sagte sie leise. „Ich möchte bei diesem Theater nicht mehr mitmachen.“
    Sie bemerkte, wie ein Schatten über sein Gesicht huschte. Aber sie hatte keine Ahnung, was das bedeutete.
    „Ich hätte sie nicht als Spielverderberin eingeschätzt, Marina. Oder haben Sie etwa Angst?“
    „Wovor denn Angst?“
    Er zuckte die Schultern. „Sagen Sie es mir. Ich weiß ja nicht, was in Ihrem Kopf vor sich geht.“
    „Ich habe keine Angst“, behauptete sie trotzig und hob das Kinn. Sie blickte ihm fest in die Augen, damit er nicht merkte, was für eine Lüge das war. Das Blut schoss ihr in die Wangen, als er ihren Blick erwiderte, aber sie blieb standhaft.
    „Wenn Sie keine Angst haben, warum wollen Sie dann so schnell aufgeben?“
    „Weil es nicht funktionieren wird. Ich habe sowieso nicht daran geglaubt. Ich war nur so verzweifelt, dass ich es versuchen wollte.“
    „Und jetzt sind Sie nicht mehr verzweifelt?“
    Er hatte ihren wunden Punkt erwischt. Natürlich war sie verzweifelt.
    „Darum geht es nicht“,

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