Es geschah in einer Sommernacht
dasselbe sagen“, entgegnete sie. „Wenn ich gewusst hätte, dass sie hier sein würden, wäre ich nicht gekommen.“
„Aber Ms Lucchesi. Marina.“ Er breitete beschwichtigend die Hände aus. „Unsere Unterhaltung neulich war nicht angenehm. Aber es war auch nicht der richtige Ort oder die richtige Zeit.“
Sein herablassender Tonfall brachte sie fast zum Explodieren. Sie sah hoch zu Ronan. Er streichelte beruhigend ihre Taille. Zum Glück hatte sie einen Verbündeten – auch wenn sie viel zu viel für ihn empfand.
„Jetzt haben Sie also jemanden, der an Ihrer Stelle antwortet. Wie praktisch.“ Der Sarkasmus in seiner Stimme war deutlich.
Ronans tiefe Stimme unterbrach ihn. „Meine Beziehung zu Ms Lucchesi ist privat, Charles, aber eins kann ich dir verraten: Praktisch würde ich sie nicht nennen.“
„Kaum“, ergänzte Marina. Sie funkelte Wakefield so glühend an, dass es ein Wunder war, dass sein schmieriges Grinsen nicht Feuer fing. „Und sie geht Sie auch nichts an. Aber ich spreche für mich selbst. Das werde ich immer tun“, sagte sie frostig.
Wakefields Gesichtsausdruck war forschend. Marina konnte fast hören, wie es in seinem Gehirn arbeitete.
„Mein Fehler“, sagte er elegant. Er blickte von ihr zu Ronan und zurück. Marina fragte sich, was wohl als Nächstes käme. Hatte er schon kapiert, dass hier etwas faul war? Niemand würde ernsthaft glauben, dass sie zusammen waren.
„Wir haben noch etwas zu besprechen, Marina“, sagte Wakefield in einem weichen Tonfall. „Unser letztes Gespräch hat ja leider nichts ergeben. Wenn ich darüber nachdenke, dann schulde ich Ihnen eine Erklärung, was zwischen mir und Ihrem Bruder war.“
Marina biss sich auf die Zunge, damit sie nicht herausplatzte, dass sie genau wusste, was passiert war. Seb hatte es ihr schließlich erzählt.
Wakefield fasste ihr Schweigen als Zustimmung auf. „Wir sollten uns treffen.“ Er machte eine Pause und zeigte ihr sein Haifischgrinsen. „Dann können wir über die Sache reden.“
Erstaunt nickte sie. War es wirklich so leicht? Wollte er wirklich mit ihr verhandeln?
„Das würde ich gern.“ Es war leicht, ein Treffen zu verabreden. Das hieß noch lange nicht, dass Wakefield einen Rückzieher machen würde.
„Gut“, sagte er. Sein Lächeln wurde zu einem hungrigen Grinsen. „Geben Sie mir Ihre Telefonnummer, und meine Sekretärin wird einen Termin machen.“
Sie öffnete den Mund, um etwas zu sagen. Stattdessen antwortete Ronan.
„Gute Idee, Charles. Sag deiner Sekretärin, sie soll bei mir zu Hause anrufen.“
Ihr klappte die Kinnlade herunter, als er fortfuhr. „Marina zieht nämlich bei mir ein.“
7. KAPITEL
Wenig später sah Ronan Marina nach, wie sie das junge Mädchen nach drinnen begleitete. Der Kleinen war ein wenig übel geworden, und Marina hatte beschlossen, dass sie sich beide etwas frisch machen mussten.
Er unterdrückte ein Lachen und fragte sich, ob Marina wohl einfach nur einen Vorwand brauchte, um allein zu sein. Als er eben vor Wakefield verkündet hatte, dass sie zu ihm ziehen würde, war sie vor Schreck erstarrt. Er wusste, dass sie sich zwingen musste, ihn nicht zu fragen, was das sollte. Er spürte auch, dass Ärger in ihr aufstieg. Aber sie hatte sich zusammengerissen und ihn nur wütend angeblickt. Hier draußen in der Dunkelheit hätte man es für Leidenschaft halten können.
Wakefield waren bei Marinas Anblick beinahe die Augen aus dem Kopf gefallen. Und als er erfuhr, dass sie zusammenziehen würden, hatte er sie beide nur noch ungläubig angestarrt. Schließlich wusste er genau, dass Ronan noch nie mit einer seiner Freundinnen zusammengelebt hatte.
Dennoch hatte ihn das nicht davon abgehalten, um Marina herumzuscharwenzeln. Es lief genau so, wie Ronan vermutet hatte: Wakefield konnte Marina in ihrem neuen Kleid und mit dem sexy Make-up nicht widerstehen. Es wäre jedem Mann so gegangen.
Die Erkenntnis, dass diese umwerfende Frau Ronan gehörte und offensichtlich mehr war als nur eine kurze Affäre, hatte Wakefield vor Neugier fast zum Platzen gebracht. Aber der Kerl empfand noch mehr als Neugier. Die Gier in seinem Blick war überdeutlich gewesen.
Und dieser Blick war alles, was Ronan sehen musste. Der Feind hatte angebissen. Er würde Marina nachstellen, ihretwegen und weil er damit seinem Erzrivalen eins auswischen konnte. Und Ronan brauchte sich nur noch zurückzulehnen, den richtigen Moment abzuwarten und dann zuzupacken.
Er wartete auf ein Gefühl von
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