Es geschah in einer sternenklaren Nacht - Baccara Bd 1599
Haaren und engelhaftem Lächeln. Eric. Periklis dachte oft an ihn, doch nie zuvor hatte die Erinnerung so wehgetan wie jetzt.
„Diesmal werde ich aufpassen, dass ich nicht hintergangen werde“, sagte Periklis kalt. „Damals war ich sehr naiv.“
Yannis seufzte. „Du warst jung, Periklis.“
„Das ist keine Entschuldigung.“
„Ruf mich an, wenn du mich brauchst. Marley und ich kommen gerne zur Hochzeit. Es ist besser, wenn die Familie auch dabei ist.“
„Das ist nicht nötig.“
„Und ob es das ist“, unterbrach ihn Yan nis. „Lass mich einfach wissen, wann und wo.“
Periklis krampfte die Hand um den Hörer. Er freute sich, dass sein Bruder ihn uneingeschränkt unterstützte. Periklis selbst war Jewel gegenüber nicht so großmütig gewesen. Er hatte ihre Situation ausgenutzt und seine Unterstützung an Bedingungen geknüpft. Letztlich hatte er ihr keine Wahl gelassen.
„In Ordnung. Ich melde mich, wenn ich mehr weiß.“
„Und bitte sag Theron Bescheid. Er und Bella wollen sicher auch kommen.“
Periklis seufzte. „Ja, großer Bruder.“
Yannis lachte leise. „Das ist doch nicht zu viel verlangt. Aber du hast ja noch nie auf mich gehört.“
„Sag Marley einen lieben Gruß.“
„Das werde ich. Und, Periklis? Sei vorsichtig. Mir gefällt die ganze Sache nicht.“
Nachdenklich legte Periklis den Hörer auf. Eigentlich sollte er Theron anrufen, aber noch so ein Ver hör würde er nicht durchstehen. Auch Theron zählte inzwischen zu den glücklich verheirateten Menschen. Er wäre sicherlich entsetzt, dass Periklis eine Frau heiraten wollte, die er kaum kannte und die ihn möglicherweise belog.
Stattdessen rief Periklis seinen Anwalt an und schilderte ihm die Situation. Danach organisierte er ein Sicherheitsteam für Jewel. Nachdem Yan nis’ Frau Marley vor Jahren entführt worden war, wollte Periklis nichts dem Zufall überlassen. Der dritte Anruf galt dem Krankenhaus. Periklis erkundigte sich, wann der Arzt bei Jewel auf Visite sein würde, damit er bei der Untersuchung dabei sein konnte.
Zum Abschluss wählte er die Nummer eines Restaurants und bestellte ein mehrgängiges Menü zum Abholen.
Ungeduldig rutschte Jewel im Sessel herum. Sie konnte es kaum erwarten, das Krankenhaus endlich zu verlassen. Nachdem Periklis nun Jewels Betreuung übernahm, hatte der Arzt ihrer Entlassung zugestimmt.
Schon von dem Wort Betreuung bekam Jewel Magenschmerzen. Sie kam auch ohne Periklis’ falsch verstandene Fürsorge zurecht.
Nach dem Duschen hatte Jewel eine weite Trainingshose und eine Umstandsbluse übergezogen. Das Haar hatte sie mit dem Handtuch trocken gerubbelt und trug es jetzt offen, damit es vollends trocknen konnte.
Kaum hatte sie es sich in dem kleinen Sessel neben dem Bett gemütlich gemacht, als Periklis mit zwei großen Plastiktüten in der Hand das Zimmer betrat.
Als er sie sah, kniff er die Augen zusammen und stellte die Tüten auf das Bett. Unter seinem prüfenden Blick wurde Jewel nervös.
„Du hättest mit dem Duschen auf mich warten sollen.“
Erstaunt öffnete Jewel den Mund. „Wie bitte?“
„Du hättest stürzen können. Warum hast du nicht auf mich gewartet oder wenigstens die Schwester gerufen?“
„Du weißt doch gar nicht, ob die Schwester hier war!“
Periklis musterte sie mit leisem Spott. „Und, war sie es?“
„Das geht dich gar nichts an“, murmelte Jewel trotzig.
„Du trägst schließlich mein Kind unter dem Herzen, also geht es mich sehr wohl was an.“
„Hör mal, Periklis. Lass mich eines klarstellen: Dass ich mit deinem Baby schwanger bin, gibt dir nicht das Recht, über mich zu bestimmen. Ich werde es nicht zulassen, dass du mich einfach überrennst und mein Leben in die Hand nimmst.“
Im selben Moment merkte Jewel, wie albern ihr Protest klang. Genau das hatte Periklis schließlich die ganze Zeit getan. Sie in Besitz genommen. Wie sonst war diese Zwangsheirat zu erklären?
Jewel wandte den Kopf ab und biss sich auf die Lippen. Instinktiv legte sie die Hand auf ihren Bauch.
Unbeeindruckt von Jewels Kommentar packte Periklis das Essen aus den Tüten. Ein intensiver Essensgeruch breitete sich im Raum aus und brachte Jewels Magen zum Knurren. Es roch himmlisch.
Neugierig beäugte sie die mitgebrachten Leckereien. Sie hatte nicht erwartet, dass Periklis ihren Wunsch wirklich erfüllen würde.
„Danke. Ich habe solchen Hunger!“
Periklis richtete das Essen auf einem Tel ler an und reichte ihr das Besteck. Dann machte er sich selbst
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