Es geschah in einer sternenklaren Nacht - Baccara Bd 1599
mich in Ruhe!“
Periklis machte eine beschwichtigende Handbewegung. „Reg dich nicht auf, Jewel. Es tut mir leid, wenn ich dich verletzt habe. Du hast mich um Hilfe gebeten und ich habe zugesagt, aber dafür möchte ich gerne mitbestimmen. Du hast ja recht. Willst du denn meine Hilfe gar nicht?“
„Ich will deine bedingungslose Hilfe.“
Lange Zeit fochten sie mit Blicken einen wortlosen Kampf. Keiner von ihnen war gewillt aufzugeben.
„Ich werde nicht einfach zusehen, was passiert. Ich möchte ein Mitspracherecht.“
„Du glaubst ja nicht einmal, dass es dein Kind ist“, warf Jewel ihm vor.
Er nickte. „Das stimmt. Es wäre dumm von mir, dir unbesehen zu glauben. Wir kennen uns kaum. Woher soll ich wissen, dass du mich nicht reinlegen willst? Trotzdem bin ich bereit, dir zu helfen. Ich habe einiges wiedergutzumachen. Im Augenblick verlasse ich mich darauf, dass das Kind von mir ist. Und ich möchte dich heiraten, bevor du operiert wirst.“
„Aber das ist doch Wahnsinn!“, protestierte Jewel.
Periklis sprach unbeeindruckt weiter. „Mein Anwalt wird einen Ver trag aufsetzen, der unser beider Interessen berücksichtigt. Wenn herauskommt, dass du mich angelogen hast und das Kind nicht von mir ist, wird die Ehe sofort annulliert. Ich zahle dir und deiner Tochter eine Abfindung, und wir gehen getrennter Wege.“
Jewel entging nicht, dass er „deine Tochter“ gesagt hatte. Unmerklich schüttelte sie den Kopf. Er hielt sie für eine Lügnerin. Dabei hätte sie aus seinem Bett direkt in das eines anderen Mannes hüpfen müssen, um genau jetzt schwanger zu sein. Wenn er so eine schlechte Meinung von ihr hatte, dann war das keine gute Grundlage für eine Ehe.
„Und wenn sie doch von dir ist?“, fragte sie leise.
„Dann bleiben wir Mann und Frau.“
Vehement schüttelte Jewel den Kopf. „Nein, ich will dich nicht heiraten. Und du kannst das auch nicht wollen!“
„Ich werde nicht darüber diskutieren, Jewel. Du wirst mich heiraten, und zwar sofort. Denk daran, was für deine Tochter am besten ist. Je länger wir darüber diskutieren, desto größer wird die Gefahr für dich und das Baby.“
„Du erpresst mich, ist dir das eigentlich klar?“, fragte sie entsetzt.
„Denk doch, was du willst“, sagte er mit einem lapidaren Achselzucken.
„Sie ist dein Kind!“, wiederholte Jewel aufgebracht. „Mach ruhig deine Tests, aber sie ist von dir!“
Periklis nickte. „Ich will es ja gar nicht ausschließen. Schließlich hätte ich dich nicht gefragt, wenn ich es nicht für möglich halten würde.“
„Warum wartest du nicht auf die Ergebnisse, ehe du dich an mich bindest?“
„Eine seltsame Formulierung“, sagte Periklis amüsiert. „Der Vertrag wird jede mögliche Variante in Betracht ziehen. Wie gesagt, wenn du mich angelogen hast, werde ich die Ehe sofort beenden. Du kannst dir sicher sein, dass ich dich trotzdem großzügig entschädigen werde, aber ich bestimme die Regeln. Außerdem: Wenn sie tatsächlich meine Tochter ist, dann sollten wir heiraten und ihr ein solides Zuhause bieten.“
„Ein Zuhause mit zwei Elternteilen, die sich nicht ausstehen können.“
Erstaunt hob Periklis die Augenbrauen. „Das kann man so nicht sagen. Immerhin sind wir in meinem Hotelzimmer sehr gut miteinander ausgekommen.“
Jewel spürte, wie sie rot wurde. „Lust ist wohl kaum dasselbe wie Liebe, Ver trauen und Ver antwortung.“
„Wer sagt, dass all das nicht noch kommen kann?“
Jewel konnte kaum glauben, was er sagte.
„Gib uns eine Chance, Jewel. Wer weiß schon, was die Zukunft für uns bereithält? Es bringt nichts, wenn wir uns jetzt schon den Kopf darüber zerbrechen. Im Moment ist nur die Operation wichtig, und natürlich die Ergebnisse des Vaterschaftstests.“
„Natürlich. Wie dumm von mir, jetzt schon über die Grundfesten der Ehe nachzudenken, wo wir doch gerade erst kurz vor der Hochzeit stehen.“
„Kein Grund, sarkastisch zu werden. Ich schlage vor, dass du dich jetzt ausruhst. Es gibt noch genug zu tun, und je früher ich alles organisiere, desto schneller bist du versorgt.“
„Ich habe noch nicht Ja gesagt“, entgegnete Jewel düster.
„Nein, das hast du nicht. Ich warte noch auf deine Antwort.“
Dieser Mann brachte Jewel mit seiner Arroganz zur Ver zweiflung. Anscheinend war er es gewohnt, seinen Wil len durchzusetzen. Und doch hatte er in allen Punkten recht. Sie brauchte ihn, ihre Tochter brauchte ihn.
Mit einem Mal wurde Jewel traurig. Sie schloss die Augen
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