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Es geschah in Hollywood

Es geschah in Hollywood

Titel: Es geschah in Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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anonymes
Telegramm, während er in Rom war, in dem alles über Sie und Gallant stand«,
sagte ich langsam. »Hat er Ihnen das erzählt ?«
    »Es spielt keine Rolle«, sagte
sie bitter. »Wenn ich Ihnen das nur klarmachen könnte !«
    »Es hat ihm eine Menge Zeit zum
Überlegen verschafft«, sagte ich, ohne auf ihren Ausbruch zu achten. »Als er da
so hoch oben in den Wolken flog, konnte er sicher an nichts anderes denken. Und
in seiner Vorstellung wurde alles immer gewaltiger. Ein Mann von starken
primitiven Leidenschaften, dieser Gino Amaldi! Ein Mann, durchaus fähig, eine
Emotion wie simple Eifersucht zu hegen und zu pflegen, bis sie sich zu etwas
weit Größerem entwickelt hat, wie zum Beispiel Haß !«
    »Ich verstehe nicht alle
Worte«, sagte Amaldi gereizt.
    »Er sagt, du seist ein
eifersüchtiger Mensch, Poppa Gino«, sagte Carola mit
ausdrucksloser Stimme und ohne die Augen von meinem Gesicht zu wenden. »Er
sagt, du habest in Rom ein Telegramm bekommen, in dem alles über mich und den
Schauspieler stand .«
    »Die Sache ist erledigt, cara .« Der Ton seiner
Stimme tat das Ganze völlig ab. »Ich habe dich geschlagen, und es tut du leid, daß du eine Dummheit gemacht hast. Also ist es
erledigt .«
    »Haben Sie es gehört, Rick
Holman ?« sagte sie mit gepreßter Stimme. »Es ist alles vorbei. Er hat mich geschlagen, und mir tut das, was ich
getan habe, leid .«
    »Sie benutzen ihn, und er benutzt
Sie ?« sagte ich mit sanfter Verachtung. »Die
gegenseitige Vereinbarung funktioniert wieder bestens, nicht wahr ?«
    »Ganz ausgezeichnet !« sagte sie scharf.
    »Schon wieder !« stöhnte Amaldi. »Ich verstehe nichts, cara ? «
    »Es war nichts Wichtiges, Poppa Gino .« Sie lächelte mir
spöttisch zu. »Nicht im geringsten.«
    »Geht er bald ?« fragte er erwartungsvoll. »Ich mag ihn nicht die ganze Zeit in der Nähe haben .« Seine Stimme wurde entrüstet. »Das letztemal hat er mich ohne jeden Grund niedergeschlagen. Er ist ein Verrückter !«
    »Wie recht du hast, Poppa Gino !« Carola lachte
beglückt. »Haben Sie’s gehört, Rick Holman? Sie sind ein Verrückter. Nun gehen
Sie schon und lassen Sie uns in Ruhe, Sie Verrückter, weil wir Sie nicht die
ganze Zeit in der Nähe haben mögen .«
    »Ich werde gehen«, sagte ich.
»Es war das letztemal — der letzte Versuch bei der
einsamen, verlassenen kleinen Carola Russo! Ich hätte zu Hause bleiben sollen.
Wie der Mann hier sagt: Sie waren ein Nichts, als er Sie entdeckt hat, und er
ist gerissen genug, um es genau dabei zu belassen; und nun, nachdem Sie sich an
diesen Gedanken gewöhnt haben, ist es angenehm. Es mag ein lausiger Ehrgeiz
sein — ein Nichts sein zu wollen. Aber eins muß man Ihnen lassen, Süße — Sie
haben’s geschafft .«
    Sie wandte mit einem plötzlichen
Ruck den Kopf ab. »Lassen Sie mich jetzt in Ruhe ?«
    »Für alle Zeiten«, versprach
ich.
    »Gehen Sie jetzt ?« fragte Amaldi hoffnungsvoll.
    »Ja.« Ich nickte und lächelte
höflich. »Ich gehe jetzt, Sie räuberisches, habgieriges, vorsintflutliches
Ungeheuer !« Ich sprach mit freundlicher, warm
klingender Stimme und lächelte ihn die ganze Zeit über an. »Ich hoffe
aufrichtig, daß bald der Tag kommen wird, an dem Ihre anthropoiden Mätzchen und
Ihre Menschenaffenähnlichkeit irgendeinen Kurator einer zoologischen Institution
verleiten wird, Ihren Kadaver hinter Gitter zu sperren !«
    Er strahlte zu mir empor und
nickte die ganze Zeit heftig mit dem Kopf. »Ist gut ?«
    »Ist großartig !« knurrte ich, drehte mich um und ging auf das Haus zu.
    Tino wartete auf mich, als ich
zum Wagen zurückkehrte, den Rücken gegen die Motorhaube gelehnt. Seine dunklen
Augen betrachteten mich eine Sekunde lang forschend, dann lächelte er schlau.
    »Das gibt Ihnen doch wohl zu
denken, Mr. Holman , nicht wahr ?«
    »Was ?« brummte ich.
    »Wenn so ein Stück Zucker wie
sie, einen Gorilla wie Amaldi, Ihnen — bezeichnen Sie sich, wie Sie wollen —
vorzieht ?«
    »Ich habe nichts mit Ihnen zu
schaffen«, erklärte ich ihm, während ich hinter das Lenkrad glitt. »Nach einer
Weile werden Sie im ganzen Gesicht Warzen haben !«
    »Das liegt bei weitem unter dem
gewohnten Niveau Ihres Stils, Mr. Holman«, sagte er betrübt. »Sie haben
vermutlich eine ziemliche Abfuhr von dem italienischen Flittchen erhalten ?«
    »Leben Sie wohl, Tino !« Ich bleckte meine Zähne nach ihm und ließ dann den Motor
an. »Besorgen Sie sich eine große grüne Kröte für die Zeit, wo die Warzen
sprießen, denn sie

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