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Es geschah in Hollywood

Es geschah in Hollywood

Titel: Es geschah in Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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hatten. Gratuliere !«
    »Entschuldigung, Rick«, sie
lächelte unsicher, »aber ich begreife noch immer nicht .«
    »Ich hatte ursprünglich
gedacht, es sei Tino gewesen, der die Tips verteilt
hat«, erklärte ich. »Aber auf dem Weg zur Stadt überlegte ich mir, daß er zu
Martell und nicht zu Brunhoff gegangen wäre. Amaldi einen Tip zu geben, war nicht schwierig, denn dazu
war nur ein anonymes Telegramm erforderlich; aber Monica Hayes das Stichwort
zukommen zu lassen, war schon eher ein Problem, denke ich mir.«
    »Rick?« In ihrer Stimme lag
fast etwas wie Schuldbewußtsein . »Sind Sie
übergeschnappt ?«
    »Aber Sie hatten schon lange,
bevor Neilsen sich absetzte und seine eigene Gesellschaft gründete, für Sam
Brunhoff gearbeitet«, sagte ich. »Ich wette, er war aufs angenehmste erregt,
als Sie ihm erzählten, daß Gallant und die Russo sich oben in das Nest in den
Bergen zurückgezogen hatten — und ihm dann erklärten, der sicherste Weg, ihnen
eine rachedürstende Monica Hayes auf den Hals zu hetzen, sei, Janie Trent
Bescheid zu sagen, denn Janie sei nicht nur Monicas beste Freundin, sondern
auch Don Gallants brandneue geheime Liebe. Das war eine ausgezeichnete Idee,
Lenore, und ein wirkungsvoller Schutz für Sie. Sam Brunhoff wird natürlich
niemals seine Chancen, weitere wertvolle Informationen über Sie zu erhalten,
aufs Spiel setzen, indem er Sie bloßstellt.
    Ich habe mich zuvor schon
gefragt, weshalb Sie mich nicht an dem Nachmittag hatten kommen lassen, an dem
es Ihnen Neilsen befohlen hatte, sondern bis zum nächsten Morgen gewartet
haben.« Ich lächelte ihr zu. »Sie wollten natürlich nicht, daß ich vor Monica
zur Hütte kam ?«
    Das schöne, ovale Gesicht hatte
eine krankhaft graue Färbung, während sie mich wie ein hypnotisiertes Kaninchen
anstarrte, »Entschuldigung«, flüsterte sie, »ich weiß nicht, wovon Sie reden !«
    »Schon gut, Lenore«, sagte ich
ungeduldig, »ich werde Neilsen nichts erzählen. Ihr kleines Geheimnis ist bei
mir sicher .«
    » Er weiß es ! « In ihren Augen
lag ein Ausdruck der Verzweiflung. »Ich bin ganz sicher, aber irgendwie ist es
ihm egal, was ich getan habe. Aber er weiß es, und er sorgt dafür, daß ich mir
dieser Tatsache bewußt bin. Erinnern Sie sich daran, wie er mich oben in der
Blockhütte angebrüllt hat. >Sie werden nicht jünger<, hat er gesagt. Und
dann dieser reizende Einfall von altjüngferlichen Traumas und sexuellen
Phantasievorstellungen?«
    »Ich erinnere mich«, sagte ich.
    »Ich war seine Geliebte seit
diesem ersten Jahr in Europa«, sagte sie, und in ihrer Stimme lag eine Art
wehmütigen Stolzes. »Als wir zurückgekehrt waren, zogen wir zusammen in dieses
Haus an den Palisaden. An dem Nachmittag, als ich Gallant im Krankenwagen
heimbegleitet hatte, kehrte ich hierher zurück, um ein paar Sachen abzuholen.
Alles, was mir gehört, lag in einem unordentlichen Haufen aufgestapelt hinter
meinem Schreibtisch: Kleider, Schmuck, Koffer, Bücher — alles! Auf meinem
Schreibtisch lag ein Zettel, auf dem stand, die Schlösser des Hauses seien
ausgewechselt worden, und wenn ich je wagte, ihm gegenüber noch ein Wort über
das Ganze fallenzulassen, so würde ich ebenso aus meinem Job hinausfliegen wie
aus seinem Bett.«
    »Die Grausamkeit verstehe ich«,
sagte ich langsam. »Aber eine Beziehung, die drei Jahre oder länger gedauert
hat, so mit einem Schlag abzubrechen, war einigermaßen plötzlich, selbst für
einen Oscar Neilsen, nicht wahr ?«
    Lenores breiter Mund verzog
sich bitter. »Ich wußte, daß es so kommen würde — von dem Augenblick an, als er
Gino Amaldi und Carola Russo kennenlernte. Ich beobachtete sein Gesicht, als er
mit dem italienischen Mädchen sprach, und ich wußte Bescheid! Mich aus seinem
Dasein hinauszuwerfen bedeutete von Oscars Gesichtspunkt aus nicht mehr als
einen Hausputz. Er richtete sich auf die neue Bewohnerin ein, aber ich glaube
nicht, daß sie je eintreffen wird !«
    »Wegen Amaldi ?« sagte ich.
    »Vielleicht«, sagte Lenore.
»Aber vor allem liegt es an dem Mädchen selber. Sie kann den Anblick von Oscar
Neilsen nicht ertragen! Das zeigt sich sogar im Augenausdruck, wenn er das
Zimmer betritt, in dem sie sich aufhält. Ich glaube, sie würde sich eher selber
umbringen, wenn das die einzige Alternative darstellen würde .« In ihre leuchtenden Augen trat ein Hoffnungsschimmer. »Vielleicht würde sie
sogar auch zuerst ihn umbringen ?«
     
    Ich trug an diesem Abend eine Achtunddreißiger im

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