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Es geschah in Hollywood

Es geschah in Hollywood

Titel: Es geschah in Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Rick !«
    »Um von vorn zu beginnen«,
sagte ich, »-Lenore merkte gleich von Anfang an, daß Sie wild auf Carola waren,
und als Amaldi nach Rom zurückkehrte, begannen Sie, sie zu belästigen. Sie ging
mit Gallant nur deshalb in die Berge, um Ihnen zu entfliehen! Lenore gab in
einem Anfall von Zorn sowohl Gino in Rom als auch Gallants Frau hier einen
Hinweis auf das, was vorging. Als Gino aus Rom zurückkehrte und Ihnen von
diesem Telegramm erzählte, wußten Sie, daß Lenore es geschickt und daß sie auch
Monica einen Tip gegeben haben mußte.
    Sie wiesen Lenore an, mich kommen
zu lassen. Dann schickten Sie Tino hinauf, damit er Gallant an einer Stelle
verwunden sollte, wo es harmlos, aber schmerzhaft war, um Carola zu ängstigen.
Meiner Ansicht nach wollten Sie sich zu diesem Zeitpunkt nur an den beiden
rächen, aber so, wie die Sache dann verlief, kamen Sie auf einen wundervollen
Gedanken. Sie brauchten mich, um Ihre Geschichte von Anfang bis Ende zu
bestätigen. Wenn Sie mich davon überzeugen konnten, daß irgend
jemand wirklich darauf aus war, Carola umzubringen, so konnte es nicht
allzu schwierig sein, Amaldi zu irgendeinem späteren Zeitpunkt zu ermorden und
aller Welt vorzumachen, eigentlich habe es der Mörder auf das Mädchen abgesehen
gehabt.«
    »Brillante späte Erkenntnisse,
wie ich schon sagte, Rick.« Er gähnte leicht.
    »Sie gaben mir einen hübschen,
sachten Hinweis darauf, daß höchstwahrscheinlich Ihre Ex-Partner die Schurken
des Stücks seien«, fuhr ich finster fort. »Da Sie im voraus wußten, daß ich nie etwas Beweisbares finden würde, hätte ich — sofern ich
nicht selber diesen Vorschlag machen würde — sicher bestätigt, es sei nur eine
folgerichtige Lösung des Problems, wenn Sie Ihrerseits vorschlugen, sich mit
Ihren Ex-Partnern gütlich zu einigen. Ich wünschte nur, ich hätte dabei nicht
einen so verdammt idiotischen Eindruck erweckt«, knurrte ich.
    »Es gehört jetzt ohnehin alles
der Geschichte an, Rick .« Er blickte mich nachdenklich
an. »Die letzte wichtige Frage ist: Was geschieht nun ?«
    »Diese Entscheidung ist Ihr
Privileg, solange Sie diese Pistole gegen Carolas Kopf gedrückt halten«, sagte
ich vorsichtig. »Aber darf ich vielleicht zuvor auf zwei Punkte hinweisen ?«
    »Wissen Sie, daß ich es immer
genieße, wenn Sie laut denken, Rick ?« sagte er milde.
»Das erfüllt mich immer mit solchem Vertrauen in meine eigene Denkfähigkeit .«
    »Wenn Sie das Mädchen
umbringen, springe ich Ihnen an den Kragen, bevor Sie Gelegenheit zu einem
zweiten Schuß finden«, sagte ich höflich. »Wenn Sie mich zuerst umbringen
wollen, müssen Sie die Pistole vom Kopf des Mädchens wegnehmen. Ich weiß, daß
Carola den Tod Ihrer liebevollen Obhut vorziehen würde — wenn Sie also die
Waffe von ihrem Kopf wegnehmen, wird sie entweder danach greifen oder Ihren Arm
wegstoßen. Nicht wahr ?«
    »Sie sind sehr überzeugend,
Rick .« In seiner Stimme lag ein verächtlich-zynischer
Unterton. »In jedem Fall stecke ich also tief in der Bredouille oder hoch oben
auf den Hörnern eines Dilemmas. Nun, angenommen, wir halten den status quo noch für eine Weile aufrecht ?«
    »Mir soll es recht sein«, sagte
ich aufrichtig. »Es müssen jetzt mindestens zehn Minuten vergangen sein, seit
Lenore die Polizei angerufen hat .«
    Seine Mundwinkel spannten sich
wahrnehmbar. »Ich frage mich, wie ich mich überhaupt in eine solch ungesunde
Situation habe hineinmanövrieren können ?«
    »Ganz einfach!« Ich lächelte
zuversichtlich. »Weil Sie beklopft sind .«
    »Bitte, keine vulgäre
Ausdrucksweise, Rick!«
    »Sie haben recht«, sagte ich in
entschuldigendem Ton. »Es war nicht nur unhöflich, sondern auch unzutreffend.
Das richtige Wort ist dumm .«
    »In Ihrem Mund klingt das sehr
merkwürdig !« krächzte er.
    »Sie waren von Anfang an dumm«,
sagte ich gelassen. »Dumm, zu glauben, Sie könnten je ein Mädchen wie Carola
besitzen, nachdem Sie wußten, daß es ihr jedesmal eiskalt über den Rücken läuft, wenn Sie nur zu ihr ins Zimmer treten! Als sie
schließlich mit einem läppischen Knülch wie Gallant in ein Liebesnest in die
Berge flüchtete, weil sie das noch dem von Ihnen in einem Hotelappartement Herumgejagtwerden vorzog, hätten Ihnen die Augen aufgehen
müssen, Oscar. Aber dem war nicht so, weil Sie eben dumm sind. Nicht wahr?«
    Alle Milde war aus seinem
Gesicht verschwunden, als er mich anstarrte, und statt dessen hatte es sich in eine Maske kalter, unerbittlicher Wut

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