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Es gibt kein nächstes Mal

Es gibt kein nächstes Mal

Titel: Es gibt kein nächstes Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imogen Parker
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entstand.
    »Ich glaube, Roger wäre es lieber gewesen, wenn
ich nicht mitgekommen wäre«, sagte Kathy leise und beugte sich dabei zu Daisy
vor, um im Vertrauen mit ihr zu reden.
    »Oh, ich bin sicher...«, setzte Daisy an.
    »Verstehst du, du brauchst nicht mit mir zu
reden. Geh lieber wieder zu den anderen, damit du deinen Spaß an dieser Party
hast«, fiel Kathy ihr ins Wort.
    »Ich habe eigentlich keinen besonderen Spaß an
diesen Parties«, sagte Daisy, die wegen Kathys abruptem Stimmungsumschwung
besorgt war. »Das Ego eines einzigen Anwalts ist schon schlimm genug, findest
du nicht auch?«
    Kathy starrte sie an. »Ich glaube, Roger hat
eine Affäre«, platzte sie plötzlich heraus.
    Es war wie »Skrupel«, dieses Partyspiel: Der
Ehemann deiner Freundin hat eine allseits bekannte Affäre, und deine Freundin
ist der einzige Mensch, die nichts davon weiß. Sagst du es ihr?
    Daisy war sich unschlüssig. Eigentlich zählte
Kathy in Wirklichkeit gar nicht zu ihren Freundinnen. Sie war Gemmas Freundin.
Vielleicht konnte Gemma es ihr sagen. Daisy heuchelte enormes Interesse an
ihrem Drink und warf dann einen Blick auf die Menge. Sie tat so, als hätte sie
gar nicht gehört, was Kathy gesagt hatte.
    Sie konnte Roger sehen, der mit Nigel scherzte.
Emily, seine Geliebte, war intensiv in ein Gespräch mit dem jungen
Büroangestellten vertieft, der Daisy nachgepfiffen hatte. Sie hätten kaum noch
weiter voneinander entfernt sein können, doch von Zeit zu Zeit trafen sich ihre
Blicke, und sie sahen einander vielsagend an. Die Selbstgefälligkeit, mit der
sie ihren Verrat betrieben, versetzte Daisy in Wut. Sie wandte den Blick ab,
drehte sich wieder um und wollte Kathy gerade die Wahrheit sagen, doch dann sah
sie den kleinen Jungen in ihren Armen, dessen zartes Gesicht im Schlaf ein Bild
der Unschuld bot. Sie konnte es einfach nicht tun. Sie spürte, daß sie in Panik
geriet. Zu ihrem eigenen Erstaunen sagte sie plötzlich: »Ich spiele mit dem
Gedanken, Lol zu verlassen.«
    Sie wußte nicht, warum ausgerechnet Kathy
diejenige war, der sie es als erster erzählte. Es war, als könnte sie keine
vertrauliche Mitteilung von Kathy entgegennehmen, ohne sich mit einem noch
größeren Geständnis dafür zu revanchieren. Da sie es nicht über sich brachte,
Kathy die Wahrheit über ihren Ehemann zu erzählen, mußte sie ihr in einem
anderen Punkt die Wahrheit sagen. Aber bis zu diesem Moment war Daisy noch
nicht einmal bewußt gewesen, daß es sich dabei um die Wahrheit handelte.
    Sie warf einen Blick auf Oliver, der ein gutes
Stück weit entfernt stand, und plötzlich sah sie ihn so, wie ihn ein anderer
Mensch unter Umständen gesehen hätte. Groß und ein wenig gebeugt, ein offenes
und intelligentes Gesicht, Augen, die die Blicke seines Gesprächspartners auf
diese intensive Art festhielten, die ihm eigen war und jedem, mit dem er
redete, das Gefühl vermittelte, in den Genuß eines besonderen Vorrechts zu
kommen. Diese schwarzen Zigeunerlocken, die mit seinem weißen Hemd und der
gutgeschnittenen grauen Anzughose so unvereinbar wirkten. Er war unglaublich
attraktiv, und er liebte sie so sehr, wie er einen anderen Menschen nur irgend
lieben konnte, das wußte sie genau. Aber sie würde ihn verlassen. Sie mußte es
tun, damit sie sich weiterentwickeln konnte.
    Das würde er ihr niemals verzeihen.
    Sie drehte sich wieder zu Kathy um, konnte sie
jedoch nicht klar erkennen, da ihre Augen sich mit Tränen gefüllt hatten und
sie schon jetzt den Verlust betrauerte, obwohl sie das, was sie verlieren
würde, freiwillig aufzugeben gedachte.
    Kathy streckte einen Arm aus, nahm ihre Hand und
sah sie so besorgt an, als sei ihr der volle Ernst dieses Moments bewußt. »Bist
du ganz sicher?« fragte sie behutsam.
    »Ja, ich bin mir wirklich ganz sicher«, sagte
Daisy. Sie verbannte die Tränen und lächelte. »Ich weiß nur noch nicht recht,
wie ich es anstellen soll. Du wirst doch niemandem etwas davon sagen...?«
    »Natürlich nicht«, erwiderte Kathy. Sie wirkte
jetzt wesentlich nüchterner. »Hast du schon mit Gemma darüber geredet?«
    »Nein, und ich möchte auch nicht, daß sie etwas
davon erfährt...«, sagte Daisy hastig, aber mit fester Stimme. Sie sah
forschend in Kathys Augen und fragte sich, ob sie ihr trauen konnte. »Verstehst
du, dadurch würde alles noch verworrener.«
    »Ich glaube, ich weiß, was du meinst«, erwiderte
Kathy. »Hast du schon mit dem Gedanken gespielt, dich an eine
Beziehungsberatung zu wenden?«
    »Nein. Sieh

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