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Es grünt so grün

Es grünt so grün

Titel: Es grünt so grün Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ward Moore
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blieb es trotz aller Provokationen friedvoll. Und jetzt, da die Welt schändlich friedlich ist – und ihr habt alle gehört, wie die Außenminister ihre Länder einmütig für neutral erklärten, sie sind so eilig zu den Mikrofonen gehastet, daß sie immer noch keuchten, als sie auf Sendung waren – Jetzt, da die ganze Welt sich zurückhält, hat Irland, seinen Traditionen treu, sich auf die Seite der gerechten Sache gestellt. Gentlemen, auf unseren Kampfgenossen Eire.“
    Entgegen seinem normalen Verhalten leerte er das Glas in einem Zug, aber niemand in dem Lokal achtete auf ihn. Ich empfand diesen Mangel an Begeisterung für eine mutige Geste als reichlich unwürdig und meditierte einen Moment lang über die Empfindungslosigkeit, zu der unser Volk herabgesunken zu sein schien.
    Im Verlauf des Abends wurde der General immer leutseliger und – soweit das überhaupt noch möglich war – immer weniger zurückhaltend. Er war, wie er mir versicherte, ständig ein Opfer der Menschen oder der Umstände gewesen. Auf der Militärakademie hatte er sich für die Kavallerie ausbilden lassen, und dann den Panzereinheiten zugeteilt zu werden. Er hatte sich mit diesem Los versöhnt, seine Pflichten voll Eifer erfüllt und war zur Infanterie abgeschoben worden, wo er, seinen Grimm herunterschluckend, seine Männer tapfer ins Kreuzfeuer der Maschinengewehre geführt hatte. Dafür erhielt er zahllose Auszeichnungen und die Versetzung zur Versorgungsabteilung. Seine Heirat mit der Tochter eines einflußreichen Politikers hätte seine Laufbahn auch in Friedenszeiten fördern müssen, aber die Vermählung traf mit einer Wahl zusammen, welche die Partei der Familie von der Macht abschnitt.
    Jetzt war wieder ein Krieg gekommen, und er war ein schlichter Brigadier, in einem unwichtigen Büro wie in einem Taubenschlag gefangen; seine Untergebenen spekulierten offen auf seine Versetzung in den Ruhestand, während seine alten Klassenkameraden von der Akademie Divisionen und sogar ganze Armeekorps auf dem Schlachtfeld zu glorreichen Siegen führten. Zumindest würden sie sie zu glorreichen Siegen führen, wenn es zu Kampfhandlungen käme.
    „Invasion“, ereiferte General Thario sich. Sein eigener Ei fer hatte ihn so weit erregt, daß er erneut in nüchterne Zusammenhanglosigkeit verfiel. „Man muß sie überfallen, ehe sie uns überfallen. Luftwaffe raus … versprochene Sache … völlig klar … nun also … Landungsboote … Beringstraße … Süden, zuschlagen … Fährtransporte … linker Flügel transsibirisch … rechts und Zentrum zurückhalten … ABC …“
    Zweifellos war es bedauerlich, daß er der Gelegenheit beraubt worden war, diese Taktik zu erproben. Ich gehörte zu den wenigen, die beim Ausbruch des Kriegs nicht Militärtheoretiker geworden waren, aber meinem laienhaften Verstand erschien sein Plan durchführbar. Nichtsdestotrotz war ich an dem möglichen Vertrag über Nahrungskonzentrate mehr interessiert als an jener Strategie, mochte sie noch so brillant sein. Ich fürchte, ich zeigte meine Langeweile, denn abrupt erklärte der General, es sei Zeit für den Heimweg.
     
    41.
     
    Es war ein wenig zweifelhaft, ob er nach der ganzen Trinkerei und seinen Vertraulichkeiten daran denken würde, seinen Sohn vorbeizuschicken, und um die Wahrheit zu sagen, fühlte ich in der Ruhe des nächsten Morgens, daß ich es nicht bedauern würde, wenn er es ließe, denn er hatte mir keine sehr hohe Meinung von dem jungen Mann vermittelt. Was Consolidated Pemmican mit einem Musiker und Drückeberger als Geschäftsführer anfangen sollte, konnte ich mir nicht vorstellen, selbst wenn der Titel, und so mußte es ja wohl sein, nur auf dem Papier stand.
    Ich war schon lange auf den Beinen, hatte mich rasiert, gefrühstückt und die Post durchgeschaut, als schließlich das Telefon läutete und George Thario ankündigte, daß er zu meiner Verfügung stand.
    Die Leute würden ihn als stattlichen jungen Mann beschreiben. Das heißt, er war groß, kräftig und langsam und besaß ausgeprägte Wimpern. Er hatte kurzes Haar, keinen Hut und schlenderte mit den Händen in den Taschen durch das Zimmer, während er mich durch den hochkräuselnden Rauch seiner Krummpfeife anschaute. Ich hatte noch nie jemanden gesehen, der weniger einem Musiker ähnelte, und ich fragte mich, ob sein Vater seine Beschreibung ernstgemeint hatte.
    „Ich mag das nicht“, sagte er plötzlich.
    „Mögen was nicht. Mr. Thario?“ fragte ich.
    „Joe für Sie“,

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