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Es ist ja so einfach

Es ist ja so einfach

Titel: Es ist ja so einfach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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eintrudeln, werden wir dir ein Gehalt zahlen. So hat’s jedenfalls Andy mit uns vereinbart. Er weigert sich glatt, Geld für seine Arbeit anzunehmen, ehe der Laden floriert.«
    »Aber Andy versteht sich auf so vielerlei! Er hat euch einen zweiten Zimmermann erspart, während ich von nichts eine Ahnung habe.«
    Es freut mich, hier sagen zu können, daß jetzt Peters Herz zum Vorschein kam. »Du wirst mit den Zeltgästen wunderbar umgehen können«, sagte er. »Alle Jünglinge werden sich in dich verlieben, und die Frauen werden sagen, daß du ein gutmütiges kleines Geschöpf bist. Du wirst den Lagerbetrieb erst richtig in Schwung bringen.«
    Ich bekräftigte das. »Ganz bestimmt. Ich bin nämlich im Grunde nicht gerade geschickt, wenn quengelnde Leute beschwichtigt werden sollen. Und ich glaube, daß das oft nötig sein wird.«
    »Nein, liebe Freundin, wenn’s die richtigen Leute sind, verstehst du das wunderbar! Schade ist bloß, daß du stets so korrekt aussiehst, geistig so überlegen, elegant und gelassen wirkst, daß die — na ja: die unrichtigen Leute nervös werden. Weil die nicht erkennen, wie lieb du tatsächlich bist. Ich dagegen sehe immer unordentlich und ein bißchen schmuddelig aus, deshalb begönnern sie mich, und das mögen sie ja gern. Sag mir bloß mal, Helen, wie du es anfängst, daß du immer so adrett und fleckenlos aussiehst.«
    »Gewiß, weil ich, wie John der Joviale sagt, eine >Großstadtpflanze< bin.« Ich betonte das Wort etwas gereizt, denn mich kränkte sein Ausdruck noch immer.
    »Helen gehört zu den Frauen, die lieber nackt aus dem Bad kommen als ohne die korrekte Lippenfarbe und einen flotten Augenbrauenstrich«, erklärte mein Bruder frank und frei wie üblich. »Du jedoch, süßes Kind, mit deinem schlecht frisierten und doch hübschen Haar, dem ulkigen Gesichtchen, das nicht jederzeit ganz sauber ist, und der Hemdbluse, die auch jetzt wieder aus dem Hosenbund hängt, du bist...«
    Nun reichte es Trina. Sie warf ihm ein Kissen an den Kopf, und die Balgerei, die nun entstand, heiterte sie wieder auf.
    Andy schien entzückt zu sein, als er hörte, daß Trina von der Schule geschaßt worden war. »Die kommt uns fein zupaß«, meinte er. »Kann die Hunde und Katzen betreuen und den Kerlen, die Streit suchen, schöne Augen machen. Hab’ mir sowieso schon überlegt, wie ich’s schaffen soll, den Wasserkessel dauernd in Betrieb zu halten und den großen Herd mit Holz zu heizen, das ich jedesmal erst sägen und zerhacken muß, wenn ich mich außerdem noch um die vielen Tiere kümmern müßte. Miss Trina wird sich hier mehr als genug beschäftigen können.«
    Als Peter eines Tages Trina fragte, wie sie zu ihrem seltsamen Vornamen gekommen sei, erklärte sie uns, getauft sei sie Catriona, habe das jedoch als Kind nie aussprechen können und stets nur >Trina< gesagt, so daß dieser Name an ihr hängenblieb.
    »Der andere klingt sowieso zu gälisch, so nach Torfmoor und dergleichen, Catriona nennt mich kein Mensch außer... O Kinder, ist es nicht schrecklich, daß wir die herzigen jungen Hündchen nicht mehr haben?«
    Wir hatten nämlich mit Venedigs Familie kolossales Glück gehabt und die Welpen alle nacheinander verkaufen können. Natürlich mit Hilfe von Inseraten, aber einen hatte gleich Mr. Watson erworben und einen zweiten ein Freund von ihm. Für die übrigen vier fanden wir auch Käufer, und obwohl es uns sehr schmerzte, sie wegzugeben, war das Geld doch hochwillkommen. Da der Dezember sich, wie Trina behauptet hatte, als günstigste Zeit für den Verkauf junger Hunde erwies, hatten wir für jeden der vier einen Preis von fünfzehn Pfund erzielt, für ihre reizenden zwei Schwestern allerdings nur je zehn. Merkwürdig war, daß Venedig sich kaum aufgeregt hatte, als ihr die Kinder genommen wurden. Sie war der Mutterschaft eigentlich recht schnell überdrüssig geworden und zog ein ruhiges, komfortables Leben vor. Trina hatte uns innig gebeten, die jungen Hündinnen zu behalten.
    »Wäre doch einfach wundervoll«, sagte sie. »Achtzehn Junge jedesmal anstatt bloß sechs. Versuch mal, das auszurechnen, Peter.«
    Aber sogar Andy machte bei diesem Zukunftsplan ein entsetztes Gesicht. Die kleinen Hunde waren mächtige Unruhestifter gewesen und hatten in seinem Zimmer gewütet wie toll. Hin und wieder waren sie auch ins Haus gestürmt und hatten alles Erreichbare bekaut. Im Grunde waren wir froh, sie loszuwerden, wenn wir sie auch vermißten. Über Hundezucht konnten wir später mal

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