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Es ist nicht alles Gold was glänzt

Titel: Es ist nicht alles Gold was glänzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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Zugehfrau nicht beleidigen. Aber von allen Küchen, die ich jemals betreten habe, ist deine die einzige, in der man vor dem Kochen abspülen muß.«
    »Ich weiß, die Gute macht nur die sauberen Stellen der Wohnung rein. Infolgedessen wird ihre Arbeit von Woche zu Woche leichter.«
    Er setzte sich auf den Küchentisch und bewunderte ihre zarten Arme und ihren schlanken Körper.
    »Wirst du mir den Rücken genauso schrubben, wenn ich jetzt vor dem Abendessen noch ein Bad nehme?«
    Das Wasser reichte ihm bis zum Hals und war angenehm heiß. James lehnte sich genießerisch darin zurück und überließ es Anne, ihn zu waschen. Dann stieg er tropfnaß aus dem Bad.
    »Für eine Badefrau bist du ein bißchen zu angezogen, Liebes«, sagte er. »Ich finde, du solltest etwas dagegen unternehmen.«
    Während James sich abtrocknete, schlüpfte Anne aus ihren Kleidern.
    Später lächelte er auf sie herab.
    »Weißt du, du wirst immer besser.«
    »Wie könnte es anders sein, bei einem so guten Lehrmeister? Jetzt aber 'raus mit dir! Der überbackene Käse ist sicher schon fertig, und vorher möchte ich das Bett wieder machen.«
    »Völlig unnötig, du Dummes.«
    »Doch, es ist nötig! Letzte Nacht habe ich kein Auge zugetan. Du hast die ganzen Decken auf deine Seite hinübergezogen, und ich mußte zusehen, wie du zusammengerollt dalagst wie eine selbstzufriedene Katze, während ich beinah erfror. Mit dir ins Bett zu gehen, entspricht in keiner Weise den Versprechungen, die einem Harold Robbins von der Liebe vorgaukelt.«
    »Wenn du mit Reden fertig bist, stell den Wecker auf 7 Uhr.«
    »7 Uhr? Du mußt doch erst um 8.30 Uhr vor dem Claridge sein.«
    »Ich weiß, aber ich möchte vorher noch ein Columbus-Ei ausbrüten.«
    »James, du solltest wirklich allmählich deinen albernen Studentenhumor ablegen.«
    »Oh, ich fand das aber ganz witzig.«
    »Natürlich, Liebling. Jetzt zieh dich doch bitte an, bevor das Abendessen völlig verkohlt ist.«
    James erreichte das Claridge um 8.29 Uhr. Er war fest entschlossen, angesichts seiner eigenen Unzulänglichkeit die anderen wenigstens bei der Ausführung ihrer Pläne nicht hängenzulassen. Er schaltete das Funkgerät ein, um sich zu vergewissern, daß Stephen auf dem Berkeley Square und Adrian in der Bond Street standen.
    »Morgen«, sagte Stephen. »Gute Nacht gehabt?«
    »Verdammt gut«, erwiderte James.
    »Also gut geschlafen?« fragte Stephen.
    »Fast überhaupt nicht.«
    »Hören Sie endlich auf, uns eifersüchtig zu machen«, sagte Adrian, »und konzentrieren Sie sich lieber auf Harvey Metcalfe.«
    James stand im Eingang des Pelzgeschäfts Slater, von wo aus er die Reinemachefrau nach getaner Früharbeit gehen und die ersten Büroangestellten und Verkäufer kommen sah.
    Harvey Metcalfe brachte seine üblichen Morgenbeschäftigungen – Frühstück und Zeitungen – hinter sich. Am Abend zuvor hatte seine Frau aus Boston und während des Frühstücks seine Tochter angerufen: ein guter Tagesbeginn also. Er beschloß, seine Jagd nach einem impressionistischen Gemälde in ein paar anderen Galerien in der Cork Street und in der Bond Street fortzusetzen. Vielleicht würde die Firma Sotheby in der Lage sein, ihm zu helfen.
    Er verließ das Hotel um 9.47 Uhr in seinem gewohnten flotten Schritt.
    »Alle Stationen klar zum Gefecht!«
    Stephen und Adrian wurden ruckartig aus ihren Tagträumen gerissen.
    »Er ist gerade in die Bruton Street eingebogen und nimmt jetzt Richtung auf die Bond Street.«
    Harvey ging munter die Bond Street hinunter, das Gelände, das er bereits abgegrast hatte, hinter sich lassend.
    »Noch 50 Meter Entfernung«, meldete James, »40 Meter – 30 Meter – 20 Meter … Verdammt, jetzt ist er zu Sotheby' reingegangen. Da läuft eine Versteigerung von mittelalterlichen Tafelmalereien. Teufel noch mal, ich wußte nicht, daß er sich dafür interessiert.«
    Er warf einen Blick die Straße hinauf zu Stephen, der sich – ausgestopft und um Jahre gealtert – in einen wohlhabenden Geschäftsmann mittleren Alters verwandelt hatte. Der Schnitt seines Kragens und die randlose Brille sollten ihn als Westdeutschen ausweisen. Stephens Stimme kam über den Sprechfunk: »Ich gehe jetzt in Jean-Pierres Galerie. James, Sie bleiben auf der anderen Seite der Straße gegenüber von Sotheby und melden sich alle fünfzehn Minuten. Adrian, Sie gehen hinein und wedeln mit dem Köder unter Harveys Nase herum.«
    »Aber das war im Plan nicht vorgesehen, Stephen«, stotterte

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