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Es ist niemals vorbei

Es ist niemals vorbei

Titel: Es ist niemals vorbei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Pepper
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von Mac. Seitdem nichts mehr.»
    «Du liebe Güte. Bei Danny wundert mich zwar gar nichts, aber laut Gerücht wurde er letzte Nacht in Westchester festgenommen.»
    «Hat die Polizei Aileens Ring bei ihm gefunden?» Schon bei dem Gedanken drehte sich mir der Magen um.
    «In dem Punkt halten sie sich wohl bedeckt, aber das müssen sie ja auch. Und warum sonst hätten sie ihn mitgenommen?»
    «Aber wenn sie den Ring nicht gefunden haben, sind das doch alles nur Spekulationen.»
    «Sicher.» Val kannte sich gut genug aus, um zu wissen, dass ich recht hatte, schließlich war sie zwanzig Jahre lang mit einem Polizisten verheiratet gewesen.
    «Armer Danny», sagte sie dann.
    «Ich hätte mich mehr darum kümmern müssen», gestand ich zerknirscht. «Aber ich hatte so viel um die Ohren und da –»
    «Das ist doch verständlich. Du hast auf Mac gewartet und dir Sorgen gemacht.»
    Das sagte Val so mitfühlend, als ob sie mich wirklich verstand.
    «Mac hat Danny immer schon in Schutz genommen», fuhr sie fort. «Das, was jetzt geschieht, dürfte ihm sehr an die Nieren gehen. Vielleicht solltest du mal mit diesem Detective aus Bronxville sprechen.»
    «Das mache ich noch. Ich wünschte, ich hätte schon früher daran gedacht. Also nochmal besten Dank.»
    «Melde dich, wenn Mac wieder auftaucht, und sag mir, wie es ihm geht, ja?» Val sagte es zögernd, so als sei sie nicht ganz sicher, ob sie als meine Vorgängerin noch einen Anspruch auf derartige Auskünfte hatte.
    «Ja, sicher.» Natürlich würde ich Val anrufen, warum auch nicht? Je öfter ich mit ihr zu tun hatte, desto netter fand ich sie. Abgesehen davon hatten sie und Mac sich einmal geliebt.
    Als Nächstes versuchte ich es bei Stan. Er schien erfreut, von «Macs neuer Frau» zu hören, aber auch er hatte Mac seit der Beerdigung weder gesehen noch mit ihm gesprochen.
    «Schade, dass ich an dem Tag keine Gelegenheit hatte, mit Ihnen zu reden», setzte Stan hinzu.
    «Das holen wir irgendwann nach.»
    Ich schwieg und spürte unser beider Unbehagen. Da rief ich jemanden an, den ich kaum kannte, und sagte ihm, dass ich nach meinem Mann suchte. Das klang nicht gerade nach einer Ehe, in der ein Partner irgendwann die alten Freunde des anderen näher kennenlernt.
    Nach dem Gespräch erzählte ich Billy die Sache mit Danny. Er griff daraufhin nach seinem Telefon, kramte Pawtuskys Visitenkarte hervor und wählte seine Nummer. Ich nahm an, dass Pawtusky ihm die Karte bei der Beerdigung zugesteckt hatte.
    Als er den Hörer wieder aufgelegt hatte, schüttelte er den Kopf. «Pawtusky hat sich auf Danny versteift. Den Tag auf dem Boot kauft er ihm nicht ab. Nur den Ring deiner Schwiegermutter hat er noch nicht gefunden, weder bei Danny noch sonst irgendwo. Wie dem auch sei, auch Pawtusky hat Mac seit diesem Telefonat gestern nicht mehr gesprochen.»
    «Ja aber, wo ist Mac denn dann?»
    «Das möchte ich auch gern wissen.» Billy wählte noch eine Nummer. Diesmal sprach er mit einem Kollegen in der Vermisstenabteilung. Normalerweise konnte man jemanden erst vierundzwanzig Stunden nach dessen Verschwinden als vermisst melden, aber Billy machte seinen Einfluss geltend. Mac war schließlich sein Freund.
    Auf dem Nachhauseweg rief ich meine Mutter auf dem Handy an. Sie war mit Ben auf dem Spielplatz. Als ich dort ankam, saß Ben in einer Babyschaukel und schwang selig vor und zurück. Meine Mutter sah mich forschend an. Ich gab ihr einen Kuss auf die Wange und machte mich daran, Ben Schwung zu geben.
    Jetzt gab es keinen Zweifel mehr. Mac war verschwunden. Und niemand wusste, wo er war.
    Ich klammerte mich an die Hoffnung, er könne jeden Augenblick erscheinen. Mac liebte Ben und mich. Das war so sicher wie das Amen in der Kirche. Und heute war unser zweiter Hochzeitstag. Ich
wusste
, dass er bald nach Hause kommen würde.
     
    Um sechs Uhr abends saß ich in der Küche und sah meiner Mutter beim Kochen zu. Sie hatte sich geweigert, nach Hause zu gehen, ehe wir mehr wussten, und hielt eisern mit mir Wache. Dann ging mein Handy.
    Ich sprang über Ben hinweg, der auf dem Fußboden mit kleinen Tiegeln und Holzlöffeln spielte, und stürzte zu meiner Handtasche auf dem Schränkchen im Flur. Mit hämmerndem Herzen und ohne auf das Display zu achten, zerrte ich das Handy hervor.
    «Mac?»
    «Mrs Schaeffer?»
    «Wer ist da?»
    «Oh, ich wollte nur sagen, dass Ihre Torte fertig ist. Sie können sie abholen. Wir haben bis neun geöffnet. Ich hatte Angst, Sie hätten sie vielleicht

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