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Es ist niemals vorbei

Es ist niemals vorbei

Titel: Es ist niemals vorbei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Pepper
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Jasmine. «Gehört es dir?»
    «Schön wär’s.»
    «Entschuldige, war eine dumme Frage. Dein Flugzeug wäre sicher rosa und mit Glitzerkätzchen bemalt.»
    «So ungefähr.» Sie lächelte wie die alte Jasmine. Nur dass sie in Wirklichkeit jemand war, den ich nicht kannte.
    Zig Fragen schossen mir durch den Kopf, und immer wieder kamen Wellen von Groll und Wut hoch. Mein Mann und meine Freundin hatten mir etwas vorgemacht! Ich war doppelt gekränkt, und das schmerzte.
    «Ist Fred dein Partner?», versuchte ich es erneut.
    «Vorübergehend. Mein eigentlicher Partner ist mit einem anderen Auftrag unterwegs, deshalb wurde ich Fred zugewiesen. Das war» – sie warf Fred einen Blick zu – «vor etwa einem Jahr?»
    Fred nickte. «Dürfte hinkommen.»
    «Okay, nächste Frage.» Mein Ton klang jetzt schärfer. «Gibt es überhaupt einen Skilehrer, von dem du dich scheiden lassen willst? Kommst du wirklich aus Maine?»
    «Hör zu, Karin –» Jasmine brach ab, stieß einen entnervten Seufzer aus und holte tief Luft. «Ich habe dir immer die Wahrheit gesagt und nur hier und da ein paar Dinge ausgelassen. Du kannst doch nicht im Ernst erwarten, dass ich dir erzähle, dass ich an einer verdeckten Operation beteiligt bin.»
    «Schließlich ging es um die persönliche Sicherheit», fügte Fred hinzu.
    «Beispielsweise um Macs Leben», ergänzte Jasmine.
    Mac drehte sich zu mir um. Man konnte sehen, dass er sehr müde war, aber sein Blick war wach. «Du ahnst nicht, wie schwierig es für mich war, dir nichts zu erzählen.»
    «Ahnst du vielleicht, wie schwierig es für mich war, dich für tot zu halten?»
    «Ja, glaubst du denn, das wüsste ich nicht?» Mac hatte die Stimme erhoben. «Glaubst du denn, mir hätte das Spaß gemacht? Es war ein Albtraum, Karin, und das ist noch gelinde ausgedrückt.»
    Der Kummer in seinen Augen stimmte mich weicher.
    «Bitte, Mac.» Ich griff nach seiner Hand. «Dann erzähl mir jetzt alles. Ohne mir etwas zu verheimlichen.»
    Mac löste seinen Gurt und drehte sich zu mir um. «Erinnerst du dich noch an den Morgen im letzten August, als du mir den Artikel aus der
Times
vorgelesen hast?»
    «Über deine Beförderung? Klar, erinnere ich mich. Du warst im Bad.»
    «Richtig. Und wenig später ging das Telefon.»
    Tatsächlich. Mac hatte mehrmals hallo gesagt, wieder aufgelegt und erklärt, jemand Unbekanntes sei am Telefon gewesen. «Ja, das weiß ich noch.»
    «Damals war Ana am Telefon. Sie rief mich vom Collins aus an.»
    «Ana?» Also hatte Ana den Artikel gelesen und den Mann auf dem Foto erkannt. Das hatte Mac in ihrem Haus erwähnt.
    «Da hat sie zum ersten Mal Kontakt mit mir aufgenommen.»
    «Und was genau hat sie gesagt?»
    «Sie hat gesagt: ‹Dylan, endlich kannst du deine Schulden bei mir begleichen.› Und sie hat mir erklärt, wo in Miami ich sie finden könne. Es war der reine Zufall, dass sie ausgerechnet an dem Morgen die
New York Times
in die Hände bekommen hatte.»
    «Und du hast geschwiegen.»
    «Ja, ich habe einfach aufgelegt.»
    «Und weil du aufgelegt hast, hat sie deine Eltern umbringen lassen?»
    «Nein. Später hat sie sich noch einmal bei mir im Büro gemeldet. Entweder sollte ich mich mit ihr am selben Tag in Miami treffen oder einen Tag später in Playa del Carmen. Daraufhin habe ich um ihre Adresse gebeten und versprochen, ihr das geborgte Geld mit Zinsen zurückzuerstatten.»
    Wie ich Ana kannte, war das mit Sicherheit nicht die Antwort gewesen, die sie hatte hören wollen.
    «Das Geld war nicht geborgt, Mac.»
    «Okay, das Geld, das ich ihr
gestohlen
hatte.»
    «Und wie hat sie reagiert?»
    «Sie bestand darauf, dass ich persönlich erscheine, oder aber … na ja, das Übliche halt.»
    «Was
genau
hat sie gesagt?» Ich wollte jetzt jede kleine Einzelheit wissen. Es musste sein, damit ich Macs Verhalten im Nachhinein begreifen konnte.
    «Genau hat sie gesagt: ‹Du hast mir das Herz gebrochen.› Und ich habe erwidert: ‹Ana, das war vor mehr als fünfundzwanzig Jahren.› Darauf hat sie geantwortet: ‹Es gibt Wunden, die nie verheilen.› Ich kam mir vor wie in einer Seifenoper, deshalb habe ich es wohl auch nicht ernst genommen. Ich wollte ihr nur das Geld zurückzahlen, und danach sollte sie wieder aus meinem Leben verschwinden.»
    «Und du hättest nie gedacht, dass sie so weit gehen könnte, jemanden aus deiner Familie zu ermorden?»
    «Natürlich nicht. Ich habe ihr erklärt, dass ich nicht kommen kann.»
    «Kann oder werde?»
    Mac dachte nach. «Ich

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