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Es ist niemals vorbei

Es ist niemals vorbei

Titel: Es ist niemals vorbei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Pepper
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Handrücken war ganz mit Sommersprossen bedeckt.
    «Nicht ganz», sagte Jasmine. «Glaub bloß nicht, dass Mac ab sofort seine Ruhe hat. Wenn Ana herausfindet, dass er noch lebt, wird die Hölle losbrechen. Diese Frau zieht nicht einfach den Schwanz ein. Sicher, wir haben den Ring, aber Ana wird wissen, wie lange es dauert, bis die Mexikaner einem Auslieferungsantrag stattgeben. Bis dahin können noch eine Menge Bestechungsgelder fließen.» Sie kuschelte sich tiefer in ihren Sessel und schloss die Augen. Offenbar hatte sie alles gesagt, was sie sagen wollte, und fand, dass es an der Zeit war, ein Nickerchen zu machen. Im Moment waren wir sicher.
    Als zynisch hatte ich Jasmine bisher nicht erlebt. Sie konnte spöttisch und sarkastisch sein, aber diese leise Bitterkeit war mir neu. Andererseits trugen alle Gesetzeshüter, die ich kannte, etwas von diesem Zynismus in sich, manche mehr, andere weniger.
    «Ana wird uns nicht verfolgen», murmelte Mac. «Diego wird ihr sagen, dass wir tot sind.»
    Jasmine hob die Lider und gähnte. «Ach, wirklich?»
    «Ja, wirklich.»
    «Du bist zu nett, Mac, das ist dein Problem.»
    Niemand widersprach, aber ich fröstelte plötzlich. Wir standen alle vier auf der Seite des Gesetzes, wir riskierten unser Leben für seine Einhaltung. Wir hatten Mördern gegenübergestanden, Männern wie Frauen, die blutrünstig und grausam waren. Wir hatten sie gejagt und kannten die Methoden, sie zu fangen. Und deshalb wussten wir, dass es immer die Netten unter uns waren, die eines Tages zerbrachen und auf der Strecke blieben.

Vierzehn
    In New York empfingen uns ein blassgrauer Himmel und schmutziger Schneematsch auf den Straßen. Es war die ödeste, unangenehmste Zeit des Jahres, und doch liebte ich die Stadt nie mehr als an diesem kalten, garstigen Wintertag. Es war vier Uhr nachmittags. Die Gegend, in der wir wohnten, lag schon im Dämmerlicht, und in den Straßen war es ruhig. Die Schulkinder waren zu Hause, und der Stoßverkehr, in dem sich die Angestellten aus den Büros in Manhattan zurück nach Brooklyn quälten, hatte noch nicht eingesetzt. Nur hier und da brannte in einem Haus Licht. Es war eine Stunde der Stille. Um vier Uhr nachmittags wachte Ben aus seinem langen Mittagsschlaf auf, trank einen Becher Milch und begann wieder zu spielen.
    Der Wagen hielt vor unserem Haus.
    Jasmine saß zu meiner Rechten auf dem Rücksitz. «Soll ich mit reinkommen und euch noch ein bisschen Gesellschaft leisten?», fragte sie lächelnd.
    Ich hob meinen Kopf von Macs Schulter und gähnte. «Klar, so wie wir uns fühlen, schmeißen wir gleich eine ganze Party.»
    Im Wohnzimmer unseres Sandsteinhauses waren die Lampen an, die Fensterscheiben zwei einladend glänzende Rechtecke. Mac legte eine Hand auf den Türgriff. «Ruf mich an, wenn du oder sonst jemand noch etwas von mir wissen will», sagte er mürrisch, denn wir hatten zwei Stunden lang im New Yorker DEA -Büro gesessen und Fragen beantwortet. Mac hatte alles berichtet, was er über Ana Maria Soliz und ihre Drogengeschäfte herausgefunden hatte. Er hatte Namen, Daten und Orte genannt, die bei uns und in Mexiko zu neuen Spuren führen würden. Auch ich hatte erzählt, was ich wusste, selbst wenn es kaum der Rede wert war. Alles in allem war einiges an Beweismaterial zusammengekommen, aber das Konkreteste war noch immer Aileens Ring. Mac und ich hatten erfahren, dass Ana inzwischen untergetaucht war. Ehe man sie ausliefern und verhaften konnte, musste man sie erst einmal finden.
    Ich gab Jasmine einen Kuss auf die Wange. «Vielen Dank für alles.»
    «Dann hasst du mich also nicht?»
    «Ich bin viel zu müde, um jemanden zu hassen.» Ich hielt Fred meine Hand hin. Er drehte sich auf dem Beifahrersitz um und schüttelte sie herzhaft. «Ihnen auch schönen Dank für die Rettung», sagte ich.
    «Nichts für ungut», grinste er. «Aber beim nächsten Mal rufen Sie vorher an.»
    «Na gut. Abgemacht.»
    «Du lügst», kicherte Jasmine, als freute sie sich schon darauf, dass ich wieder Schwierigkeiten machte. Jasmine war eine interessante Freundin, das zumindest musste man ihr lassen.
    Ich tippte Special Agent Hyo Park auf die Schulter. Er war einer der Ermittler in Freds Team, offenbar ein netter Kerl. Er hatte darauf bestanden, den Wagen zu fahren, sodass wir von drei Sonderagenten zurückgebracht wurden – vielleicht ein bisschen übertrieben. Auch Hyo wandte sich um und zwinkerte mir zu. «War nett, Sie kennenzulernen.»
    «Hör zu, Karin.» Jasmine legte

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