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Es ist niemals vorbei

Es ist niemals vorbei

Titel: Es ist niemals vorbei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Pepper
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blinkten zwei rote Rücklichter auf. Vor dem Schild, auf das wir zugingen, parkte jetzt ein Wagen. Die Rücklichter bewegten sich, zwei rote Kreise, die hinaus auf die Straße schwenkten. Dann standen sie still. Und dann kam der Wagen im Rückwärtsgang auf uns zu.
    «Siehst du das auch?», fragte ich Mac und blinzelte in die Dunkelheit
    «Allerdings.»
    Wir blieben stehen. Der Wagen beschleunigte sein Tempo.
    «Was hat der denn vor?» Mac packte meine Hand.
    «Ich glaube, nichts Gutes.»
    «Sehe ich genauso.»
    Wir machten kehrt und fingen an zu rennen.

Dreizehn
    Der Wagen wurde schneller. Mac und ich sprangen zur Seite, glitten aus und rutschten eine kleine Böschung hinunter.
    Der Wagen bremste ab und kam dann mit einem solch rasenden Tempo auf uns zu, dass es eindeutig war: Der Fahrer hatte es auf uns abgesehen.
    Da kam der Wagen über die Böschung geschossen.
    Mac ließ mich los und rannte nach rechts. Ich schlug die andere Richtung ein.
    Der Wagen holperte noch ein Stück weiter, dann wurde das Steuer herumgerissen, und er jagte Mac hinterher.
    Wie von Sinnen rannte ich ihm nach, packte einen schweren Stein, holte aus und schleuderte ihn gegen die Heckscheibe. Der Stein prallte ab. Gebückt lief ich weiter, entdeckte einen noch größeren, scharfkantigen Stein, hob ihn auf und warf ihn mit aller Kraft gegen die Scheibe. Befriedigt sah ich zu, wie sich die Risse spinnennetzartig über die Heckscheibe verteilten.
    Schlitternd kam der Wagen zum Halt.
    Die beiden Vordertüren flogen auf.
    Es war so dunkel, und ich war in Panik, deshalb erfasste ich nur, dass zwei Personen den Wagen verließen. Vom Beifahrersitz sprang eine großgewachsene Gestalt ins Freie, die sicher und entschlossen auf mich zugeschritten kam. Das musste ein Mann sein. Vom Fahrersitz kam eine kleinere, zierliche Version, die sich trotz aller Zielstrebigkeit eleganter bewegte. Demnach eine Frau.
    Sie lief in Macs Richtung.
    «Karin!», rief der Mann mir zu.
«Karin!»
    Die Frau rief Macs Namen. Ihre Stimme kam mir irgendwie bekannt vor. «Verdammt nochmal, Mac. Bleib endlich stehen!»
    Macs Schritte verharrten. Ich hörte ihn keuchen.
    «Was zum Teufel!», brüllte er. «Seid ihr nicht mehr bei Trost?»
    «Du hast es versaut!», schrie sie ihn an. «Wir haben sie verloren.»
    «Und was hätte ich deiner Meinung nach tun sollen? Karin ist hier aufgetaucht – ich hatte doch keine Wahl.»
    «Das weiß ich nicht, aber du hast deinen Posten verlassen, und das ist ja wohl das Allerletzte.»
    Diese Stimme! Woher kannte ich diese Stimme?
Sie klang wie die von Jasmine.
Aber was um alles in der Welt hatte Jasmine hier zu suchen? Ich versuchte mich zu fassen, aber Tatsache war, dass ich jetzt gar nichts mehr begriff. Mac und Jasmine redeten, als würden sie sich kennen. Das konnte nicht sein, denn sie waren sich ja nie begegnet. Ich hatte Jasmine doch erst kennengelernt, als Mac bereits verschwunden war. Mir wurde schwindlig.
    «He!», rief der Mann, trat auf mich zu und streckte seine Hände aus. «Nicht umfallen.»
    Die Scheinwerfer des Wagens bildeten einen hellen Nebelschleier, vor dem sich dieser Mann als dunkler Umriss abhob.
    «Wer sind Sie?», fragte ich.
    «Kommen Sie!» Er hielt mir seine Hand entgegen.
    In seinem Rücken stritten Jasmine und Mac sich weiter.
    Ich trat zurück, machte kehrt und setzte mich in Bewegung. Ganz gleich, was dieser Mann vorhatte, es fühlte sich nicht richtig an.
    Mit einem Satz war er bei mir, packte meinen Arm und hielt mich fest. «Wir sind hier, um Ihnen zu helfen. Kommen Sie mit, im Wagen lässt es sich besser reden.»
    «Nein.» Ich schüttelte seinen Arm ab. «Wenn Sie reden wollen, dann hier.»
    Er lächelte, und seine weißen Zähne blitzten auf. Er wirkte nicht unfreundlich. Nur sein Tonfall blieb kalt und geschäftsmäßig. «Tut mir leid, aber Sie sind hier nicht die Einzige, die dabei ist, ihr Leben zu riskieren.» Er umklammerte meinen Arm wie eine Schraubzwinge und schleifte mich zum Wagen. Dort angekommen, stieß er mich auf den Rücksitz und warf die Tür ins Schloss. Ich saß da und fühlte mich geborgen und konfus in einem. Mein Gehirn machte sich an die Arbeit und begann das, was ich eben erlebt hatte, wenigstens versuchsweise zu ordnen. Erstens: Da draußen befand sich offenbar Jasmine. Zweitens: Sie und dieser Mann waren anscheinend gekommen, um uns zu helfen. Also waren sie drittens auf unserer Seite. Ein Viertens gab es nicht mehr. Der Rest war nur ein Gewirr, das keinen Sinn ergab.
    Mac kam

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