Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Es soll Liebe sein: Roman (German Edition)

Es soll Liebe sein: Roman (German Edition)

Titel: Es soll Liebe sein: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Saunders
Vom Netzwerk:
gestochener Handschrift, das Programm von Fritzens schrecklicher College-Produktion von Othello. Ich musste unentwegt lächeln, während ich alle diese Schätze betrachtete. Phoebe konnte es nie ertragen, etwas wegzuwerfen. Jimmy schimpfte ständig darüber, dass sie »in Mist ertränken« und drohte, alles zu verbrennen. Ich fand einen oder zwei Gegenstände, die er absolut gehasst hatte (eine aus einer Mateus-Rosé-Flasche gestaltete Lampe und zwei vage anstößige Zugluftschlangen) und erkannte belustigt, dass Phoebe sie eigensinnig gehamstert hatte, überzeugt, dass er seine Meinung eines Tages ändern würde. Ich beschloss, die Zugluftschlangen zu behalten – ich hörte fast noch, wie wir darüber gekichert hatten.
    Fritz lachte bei der Ansammlung von Gegenständen, die ich auf meinen Stapel packte. »Das willst du doch nicht wirklich haben!«
    »Doch, das will ich. Leg es zurück.«
    »Grimble, kein Mann wird jemals mit dir schlafen, wenn du einen Zugluftschutz in Form einer Schlange besitzt.«
    »Sei still. Ich mag ihn.« Ich entriss ihm das schreckliche Ding (brauner und orangefarbener Filz, mit Bohnen gestopft, von Phoebe aus Flickzeug gefertigt). »Und Ben wird dich umbringen, wenn Norman etwas passiert.«
    »Norman? Gott, ihr zwei seid so schräg.«
    »Und du bist kalt und hartherzig«, belehrte ich ihn. »Du wirfst viel zu viel weg.«
    »Gut – nimm allen Mist mit, den du magst, aber was dieses Haus nicht bis Mitternacht verlässt, wirst du nie wieder -sehen. Warum kicherst du, Grimble? Glaubst du mir nicht?«
    »Du klingst genau wie Jimmy.«
    »Tatsächlich?« Er lächelte jäh. »Danke, dass du gekommen bist. Es ist schön, ein wenig Hilfe zu haben.«
    Ich warf eine verbeulte Keksdose auf den Müllhaufen. »Du hättest mich früher fragen sollen. Oder ich hätte anrufen sollen.«
    »Nein«, sagte Fritz, »ich hätte dich anrufen sollen.«
    »Darüber könnten wir endlos streiten. Ich will nur sagen, dass ich dich nicht allein lassen wollte.«
    »Hör auf, nett zu sein, Cass. Du solltest eine Entschuldigung fordern.«
    »Sollte ich das? Wofür?«
    »Komm schon. Ich hab mit dir geschlafen und dann nicht angerufen. Ich war ein betrunkener Flegel.«
    »Du hattest eine gute Entschuldigung«, erwiderte ich.
    »Du warst unglaublich lieb zu mir.« Fritz wandte mir den Rücken zu und begann, alte Zeitschriften in einen schwarzen Müllsack zu packen. »Genauso wie du schon endlose Wochen zuvor unheimlich lieb warst. Jetzt wo alles vorüber ist, habe ich versucht, dir aus den Augen zu bleiben – aber ich habe dich vermisst. Okay? Ich möchte, dass du das weißt.«
    Er wollte mich nicht ansehen. Ich wünschte, ich wüsste, wie ich ihn erreichen könnte, aber er teilte sich nur bis zu einem gewissen Grad mit. Phoebes Tod hatte eine Mauer aufgerichtet. Ich war mir dennoch einer Regung bewusst, die Glück sehr nahe kam, einfach weil er gesagt hatte, dass er mich vermisst hatte. Ich arbeitete an seiner Seite. Wir fühlten uns wohl miteinander, während wir den Plunder sichteten. Ich hatte mich noch nie bei einem Mann so wohl gefühlt, in den ich verliebt war. Wir waren ein sehr effizientes Team. Innerhalb weniger Stunden war die Hälfte des Chaos sortiert und in symmetrischen Haufen aufgeschichtet.
    Fritz ließ sich auf eine Stelle auf dem Sofa fallen, die wir gerade freigeräumt hatten. »Wie flüssig bist du?«
    »Ich habe nicht viel Bargeld, aber meine Switch-Card reagiert im Moment positiv.« (Und wieder ein erstes Mal – dass ich einem Mann, den ich liebte, die Wahrheit über meine Finanzen sagte.)
    »Gut, dann können wir ja beim Inder bestellen.«
    Das taten wir, und das Essen kam zusammen mit einer weiteren Flasche Rotwein. Der Wein war recht herb, aber wir tranken genug, dass es uns nicht mehr kümmerte. Fritz aß gewaltig. Ich ebenfalls. Wir saßen auf dem Sofa, gestrandet und träge.
    »Weißt du«, sagte Fritz, während er mich nachdenklich betrachtete, »mir gefällt dein Haar.«
    »Es ist gewachsen«, sagte ich. Damals, in einem anderen Leben, als ich in Matthew verliebt war, hatte ich es mir angewöhnt, die Haare kurz und ordentlich zu tragen. Ich versuchte, mich zu erinnern, wann ich es zum letzten Mal geschafft hatte, zu John Frieda in der New Cavendish Street zu gehen. Ungleichmäßiges, ungehemmtes Wachstum störte mich bei meinen Haaren ebenso wie bei vernachlässigten Sträuchern. Es überraschte mich, dass es dem wählerischen Fritz gefiel.
    Er betrachtete mich noch immer ernst. Sein Gesicht

Weitere Kostenlose Bücher