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Es soll Liebe sein: Roman (German Edition)

Es soll Liebe sein: Roman (German Edition)

Titel: Es soll Liebe sein: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Saunders
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als Braut vorzustellen. Wenn man sie dazu überreden könnte, eine andere Lippenstiftfarbe zu benutzen, würden sie und Ben ein großartiges Paar abgeben. Mrs. Elspeth Darling. Mein Mann ist Musiker – mein Mann ist Pianist – mein Mann begleitet Neil Evans, den aufstrebenden jungen Tenor. Ja, es könnte funktionieren.
    Und es sah nicht gerade gut für andere Hochzeitsperspektiven aus – etwa, was mich anging. Mein Gesellschaftslächeln schmerzte in meinen Wangen. Eher würde mir Prinz William einen Antrag machen als Matthew.
    »Ich denke, wir sollten uns zu Tisch setzen«, sagte Neil. Er servierte den ersten Gang – kleine Käse- und Spinatsoufflés, wunderbar locker und braun.
    »Neil«, sagte Fritz, »du bist ein verdammtes Juwel.«
    Ich schaute zu Elspeth, um zu sehen, ob das Schimpfwort sie beleidigt hatte. Aber es wurde keine Sammelbüchse gezückt. Sie lächelte Neil nur zu und sagte: »Das sieht köstlich aus.«
    Wir setzten uns.
    »Wartet nicht auf Matthew«, sagte ich.
    In dem Moment kam Matthew zurück. Er war blass und aufgewühlt. »Cassie, es tut mir so Leid, aber ich muss gehen.«
    »Was?« Ich bemühte mich nicht einmal, meine Bestürzung zu verbergen.
    »Es ist etwas dazwischengekommen, nichts weiter. Und ich muss es unbedingt regeln.«
    »Aber es ist Samstagabend! Hätte das nicht bis Montag Zeit?«
    »Nein. Ich muss gehen. Tut mir Leid.«
    Fritz sagte: »Lass dich von uns nicht aufhalten.«
    Ein Eishauch der Ablehnung stand zwischen ihnen im Raum.
    Matthew küsste mich sehr würdevoll, versprach, mich später anzurufen, und ging.
    Ich beugte den Kopf über meinen Teller und spürte, dass meine Mundwinkel bis an die Ohren reichten. Ich konnte dieses schrecklich breite Lächeln nicht loswerden. Ich spürte, dass es meine Kränkung grotesk machte.
    »Nun, ich bin froh, dass ich keinen solchen Job habe«, sagte Ben. »Schade, dass er diesen Anruf tätigen musste, bevor er essen konnte. Macht es euch etwas aus, wenn ich seine Vorspeise übernehme?« Er nahm sie vom Teller, ohne eine Antwort abzuwarten.
    Ich merkte, dass Fritz mich nachdenklich ansah.
    »Hoffen wir, dass Elspeth nicht auch davonlaufen muss«, sagte Ben gut gelaunt durch einen Mund voll Käse und Spinat. »Ich meine, Sie und Matthew sind doch Kollegen, oder?«
    Elspeth antwortete: »Ja. Wir haben gerade einen Fall zusammen abgeschlossen. Ich habe keine Ahnung, worum es bei dem Anruf ging.«
    »Wow. Vielleicht wurde er gefeuert.« Ben schenkte mir eines seiner strahlenden, taktlosen Lächeln. Ich erwiderte es und verspürte das Bedürfnis, ihm den Mund mit Tesafilm zu verschließen. »Das würde erklären, warum er gerade so sonderbar wirkte. Entweder das, oder er hat eine Affäre und hat mit seiner Geliebten telefoniert.«
    »Ben«, sagte Fritz sanft, »halt den Mund.«
    »Warum sollte ich? Halt selbst den Mund.«
    »Du besprühst Elspeth mit Spinat.«
    »Ups. Tut mir Leid.« Ben wischte sich mit einer von Phoebes Damastservietten den Mund. »Neil, du hast mir grüne Zähne beschert – das klassische Desaster bei Dates.«
    Ich aß eine Gabel Soufflé. Ich wollte es nicht, aber es würde meinem Mund eine Beschäftigung außer zu lächeln verschaffen. Natürlich hatte Matthew keine Affäre. Wie absurd. Ich würde nicht einmal darüber nachdenken. Gott, konnte Ben gefühllos sein.
    Fritz wechselte netterweise, so wie Jimmy es getan hätte, das Thema. Er begann, uns von seiner »experimentellen« Produktion Rookery Nook zu erzählen.
    »Annabel, du kennst ein Mitglied des Ensembles«, sagte ich.
    »Tatsächlich?« Annabels Wangen röteten sich leicht. Sie sah Fritz an.
    »Ich habe es dir erzählt«, sagte ich. »Er arbeitet mit der fiesen Peason.«
    »Oh, natürlich – du Armer. Ist sie noch immer solch eine unbeschreibliche Kuh?«
    »Kann man wohl sagen«, antwortete Fritz. »Sie langweilt uns alle zu Tode.«
    »Ich denke, du magst sie«, sagte Annabel unschuldig.
    Fritz beugte sich lächelnd näher zu ihr. »Sie ist nicht mein Typ, Schätzchen. Zu schwierig. Und überhaupt – ich bevorzuge Blonde.« Ich bemerkte mit leicht ansteigendem Puls, dass er den Blick nicht von ihr lassen konnte. Er zerfloss in diesen großen blauen Augen. Und Annabel hatte diesen glückseligen, glasigen Ausdruck auf dem Gesicht, den sie bekam, wann immer sie sexuelle Verblendung überkam. Ihre ganze alte Vernarrtheit in Fritz kehrte zurück.
    Der Abend knisterte vor Sex. Ich dachte an Matthew und fühlte mich unendlich allein und zutiefst sehnsuchtsvoll.

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