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Es sterben immer drei

Es sterben immer drei

Titel: Es sterben immer drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemarie Bus
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misstrauisch an und fragte sich, ob sie ihn gelangweilt hatte. So ins Plappern zu geraten war sonst gar nicht ihre Art. Aber er schien es ehrlich zu meinen. »Wer könnte Interesse an ihrem Tod haben?«
    Bei der Beantwortung dieser Frage konnte Stella ihm nun wirklich nicht helfen, ohne sich in Spekulationen zu ergehen. Valerie war zwar ein durchtriebenes Biest gewesen, aber nicht bösartig, nur egoistisch. Mit einem großen Unterhaltungswert. Es gab keinen Grund, sie umzubringen. Das Prinzip Todfeindschaft hatte Stella nie verstanden. Lebenslanges Gefängnis riskieren, nur weil man sich über jemanden geärgert hatte, das war etwas für überhebliche, aufgeblasene Egos, die sich für schlauer halten, als die Polizei erlaubt. Davon gab es in den Branchen, in denen Valerie gearbeitet hatte, zwar jede Menge, aber deren Namen preiszugeben wäre auf Klatschblatt-Niveau geblieben. Das war beim jetzigen Stand der Erkenntnis nicht zu verantworten.Nachdenklich kraulte Stella Derrida, der sich plötzlich, nach Zärtlichkeiten lechzend, vor ihr aufgebaut hatte, hinter den Ohren. Es schien seine Spezialität zu sein, sich auf leisen Pfoten anzuschleichen.
    Einen Moment später bog Luis um die Ecke, gut gelaunt nach seinem Waldspaziergang, und schaute neidisch auf den Tee des Maresciallos. Irma, immer bereit, Männern die Wünsche von den Augen abzulesen, verschwand in der Küche, um ihm auch einen aufzugießen. »Das Fest der Contessa zur Eröffnung der Jagdsaison findet statt«, verkündete Luis. »Erst hieß es, sie würde es vielleicht wegen des Mordes absagen. Aber die Leute im Dorf wären dann zu enttäuscht gewesen.«
    Stella bewunderte wieder einmal seinen Eichhörncheneifer im Sammeln von Informationen. Immer wieder streute er Bröckchen in die Runde. Wie groß sein Vorratslager war, verriet er dabei nie. Woher wusste er das schon wieder?
    Der Maresciallo kannte die Neuigkeit bereits. »Eigentlich wollte die Contessa eine Wildschweinjagd veranstalten, aber das haben wir verhindert.« Er nahm einen Schluck von seinem Nierentee und lächelte in sich hinein. »Sie ist eine leidenschaftliche Jägerin, ihr muss das Herz bluten. Gott sei Dank beginnt die Jagdsaison erst.« Er drehte sich zu Stella um und schaute sie nachdenklich an. So lange, dass es dem Versuch einer Hypnose nahekam. Sie hielt dem Blick nicht stand. Warum hatte er auch so grüne Augen? Wieso gab es einen Italiener, noch dazu einen Süditaliener, mit grünen Augen? Das war unfair. Italiener hatten braune Augen zu haben, freundliche, niedliche, ungefährliche Trüffelhundeaugen, aber nicht diese nordischen Leuchtfeuer. Aus welchem Genpool hatte er sich denn die geschnappt?
    Die nordischen Leuchtfeuer funkelten plötzlich inspiriert. »Ich habe eine Idee. Die Contessa lädt alle Dorfbewohner am Samstag zu einem Fest in den Schlosshof. Auch alle Ausländer, die in der Gegend wohnen. Wenn wir Glück haben, kommen Herr und Frau Wilke und Herr Kleemann trotz des Trauerfalls.Fräulein Felix, haben Sie Lust mich zu begleiten? Als meine liebe Freundin aus Deutschland.«
    »Sagen Sie doch Stella zu mir.« Sie musste erst einmal Zeit gewinnen.
    »Stella.« Er horchte dem Klang des Namens ein wenig nach. »Den Namen mochte ich schon immer.« Er schwieg ein Weilchen, damit sein Kompliment auch aufgenommen und verarbeitet werden konnte. »Ich heiße Luca. Was halten Sie von meiner Idee? Es gibt wunderbares Essen, und Sie können mit jedem reden. Das ist doch gut, wenn man eine Geschichte schreiben will.«
    Dieser Luca tat so harmlos und war ein ganz ausgekochter Hund. Wer hatte ihm erzählt, dass sie nicht zufällig hier war, sondern als Journalistin auf Recherche, trotz der perfekten Tarnung als Touristin, inklusive Mama. Hatte er das aus ihrem Gespräch herausgehört, oder hatte es ihm Katharina gesagt? Ottos Vertraute in der Sache und unterschätzte informelle Mitarbeiterin, wenn sie ihr Wissen gleich an die Polizei weiterreichte. Aber egal, Luca hatte recht, dies war die Chance, alle wichtigen Personen auf einen Schlag kennenzulernen. Ihr Türöffner. »Was zieht man da denn an?«, fragte sie.
    Luca und Luis lachten. Verständnisvoll. Nicht zu spöttisch. »Also abgemacht«, sagte Luca. »Sie ziehen ein schönes Kleid an und ich hole Sie am Sonntag um sechs Uhr ab.«
    Ob er wohl eine Frau hat?, überlegte Stella. Oder wohnte er noch bei seinen Eltern? Vielleicht betrieben sie inzwischen hier in der Gegend eine Pizzeria. Sie hatte gehört, dass Italiener es sich zuerst

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