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Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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Rücken zu, da ihr das Verhalten ihres zukünftigen Schwagers offenkundig nicht zusagte.
    Evan und Neil gesellten sich wieder zu ihnen. „Ist Francesca auch hier?“, wollte Evan wissen.
    „Ich glaube, sie ist auf der Terrasse“, antwortete seine Schwester.
    „Ich muss mit ihr reden“, erklärte er, sah zu Bartolla und sagte dann zu Connie: „Sie hat wieder einen Fall.“
    „Ich weiß. So wie es aussieht, hat der Schlitzer gestern Abend wieder zugeschlagen.“
    Evan wurde bleich. „Mein Gott, davon habe ich in der World nichts gelesen!“
    „Es stand in der Tribune“, sagte Neil.
    „Wen hat es getroffen? Ich meine, es war bestimmt nicht Maggie … Mrs Kennedy. Francesca hätte mir das doch sofort gesagt!“
    Bartolla gefiel diese Besorgnis überhaupt nicht. Wütend hakte sie sich bei ihm unter, verbarg aber, was sie wirklich empfand. Fühlte sich Evan etwa zu dieser schrecklich biederen Näherin hingezogen? Allmählich kam es ihr so vor!
    „Natürlich war es nicht Mrs Kennedy“, beruhigte Connie ihn. „Sie ist mit den Kindern bei Hart eingezogen. Die Tote hieß Sullivan, glaube ich.“
    Evan atmete hörbar erleichtert auf. „Mag… Mrs Kennedy ist bei Hart eingezogen?“
    „Ja.“
    „Das ist gut“, erklärte er. „Dort ist sie in Sicherheit.“ Bartolla drückte sich eng an ihn. „Darling, findest du deine Sorge um die Näherin deiner Schwester nicht ein wenig … übertrieben?“
    „Sie ist eine Freundin der Familie, Bartolla, außerdem weißt du, wie sehr ich ihre Kinder mag.“
    Connie und Neil warfen sich einen Blick zu, der Bartolla nicht entging. Die Situation brachte sie so sehr in Verlegenheit, dass ihre Wangen zu glühen begannen. Wollte er diese absurde und fehlgeleitete Zuneigung etwa vor der ganzen Welt zur Schau stellen?
    „Wie umsichtig du doch sein kannst“, meinte sie lächelnd. „Ich bin ja so stolz auf dich.“ Dann gab sie ihm einen Kuss aufdie Wange, doch er schien von nichts Notiz zu nehmen.
    „Kann ich irgendjemandem etwas zu trinken bringen?“, fragte er stattdessen.
    „Wir brauchen nichts“, erwiderte Neil, drehte sich zu seiner Frau um und lächelte sie an. „Alle unsere Gäste sind da. Wir sollten uns aufteilen und uns unter sie mischen. Versprichst du mir den ersten Tanz nach dem Essen?“
    Connie strahlte ihn an. „Aber natürlich, das weißt du doch.“
    Er beugte sich vor und gab ihr einen Kuss, der viel intimer war als das, was man einem Ehemann und seiner Frau in der Öffentlichkeit für gewöhnlich zugestand.
    „Kannst du mir ein Glas Champagner bringen?“, fragte Bartolla an Evan gewandt.
    „Gern“, erwiderte er.
    Von einem gehässigen Hintergedanken getrieben, wanderte ihr Blick zu Hart. „Ich gehe nach draußen zu Francesca“, rief sie ihm nach.

17. KAPITEL
    Freitag, 25. April 1902
21 Uhr
    Francesca war viel zu aufgewühlt, um zu merken, ob ihr zu warm oder zu kalt war. Zitternd stand sie gegen die verputzte Terrassenumrandung gelehnt da und sah nach unten zu den Kutschen und Kutschwagen auf der Madison Avenue. Sie hielt sich schon länger auf der Terrasse auf, doch Hart war nicht gekommen, um nach ihr zu suchen.
    Wollte er wirklich die Verlobung auflösen?
    Sie war so durcheinander, dass sie keinen klaren Gedanken fassen konnte, aber eines war sicher: Irgendetwas stimmte nicht mit Hart. Er benahm sich kühl und abweisend, als wolle er sie wegstoßen. War das nur eine schlechte Laune, die bald wieder verging? Oder hatte er tatsächlich seine Meinung geändert, was sie beide anging?
    Der Gedanke, ihn womöglich zu verlieren, schmerzte sie unerträglich.
    Während sie sich das Gesicht rieb, dachte sie zurück an den heutigen Morgen. Da war alles noch in bester Ordnung gewesen. Und jetzt, nur wenige Stunden später, war nichts mehr so wie zuvor. Was war nur geschehen?
    Allmählich begann sie, klarer zu denken. Irgendetwas hatte sich in der Zwischenzeit zugetragen. Niemand verabschiedete sich noch am Vormittag bestens gelaunt von seiner Verlobten und setzte dann am Abend so mir nichts, dir nichts der Beziehung beinahe ein Ende. Aber war das überhaupt wichtig? Der bloße Gedanke, sie könnte ihn verlieren, brach ihr schon das Herz. Sie hätte auf den Rat ihres Vaters hören sollen, auf Daisys Warnung, ja sogar auf Harts eigene Erklärungen. Stattdessen hatte sie glauben wollen, er sei ein anständiger, ehrbarerMann, ein Schaf im Wolfspelz. Doch jetzt war es zu spät. Sie hatte sich längst in ihn verliebt und war so verwundbar wie noch nie

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