Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben
Europa zurückkehren, dort unser Kind bekommen, und niemand wird jemals davon erfahren.“
„Du wirst nichts in dieser Art machen“, widersprach er mit Nach druck.
Sie wandte sich zur Seite, damit er ihr Lächeln nicht sehen konnte. Er hatte darauf bestanden, dass sie die kommenden Monate gemeinsam durchstehen würden. „Da ist deine Schwester“, sagte sie. „Und auch Lord Montrose. Komm mit.“
Kaum standen sie vor den beiden, rief Bartolla aus: „Connie, mein Lord, wie wundervoll, Sie beide zu sehen. Und das Dekor ist ja so hübsch.“
Connie lächelte und küsste sie auf die Wange, während Neil Montrose – ein sehr großer, gutaussehender Mann – ihr einen Handkuss gab. Bartolla stolzierte vor ihm auf und ab, doch sein Blick huschte nur einmal kurz über ihren tiefen Ausschnitt, ein Reflex, der bei den meisten Männern zu beobachten war. Ihr fiel auf, dass er einen Arm um seine Frau gelegt hatte und sie fest an sich drückte. „Es freut mich, dass du herkommen konntest“, sagte er zu seinem Schwager.
„Wie könnte ich eine Einladung ausschlagen, die von dir und Con kommt?“
Bartolla drückte ihre Brust vor und wünschte, sie könnte Evan einen Stoß in die Rippen verpassen, weil er eine so verdrießliche Miene aufgesetzt hatte. Connie bemerkte den Impuls,während ihr Mann davon erstaunlicherweise keine Notiz nahm.
„Das ist ein bezauberndes Kleid“, kommentierte Connie. „Und es steht Ihnen sehr gut, Bartolla.“ Ihre Worte kamen ohne boshaften Unterton über ihre Lippen.
„Danke“, sagte sie lächelnd und entschied, ihre Zeit nicht mit Neil Montrose zu vergeuden.
„Julia und Andrew sind auch hier“, ließ Neil Evan wissen. „Ich hoffe sehr, der Abend wird für dich dadurch nicht unangenehm.“
„Neil, danke, dass du so umsichtig bist, aber ich habe im Moment wirklich andere Sorgen, die nichts mit meinem Vater zu tun haben.“
Neil ließ seine Frau los und legte eine Hand auf Evans Schulter, um ihn zur Seite zu nehmen. Bartolla lauschte angestrengt, um der Unterhaltung der beiden Männer zu folgen. „Ich habe vor kurzem mit Andrew zu Mittag gegessen“, erklärte Neil. „Dein Vater ist außer sich, Evan, und das völlig zu Recht. Kannst du dir nicht irgendeinen Kompromiss vorstellen? Du bist sein einziger Sohn.“
„Neil“, warnte Evan ihn. „Ich weiß deine Sorge zu schätzen, aber was zwischen meinem Vater und mir ist, geht dich nichts an.“
Montrose zögerte, seine fast türkisfarbenen Augen beharrlich auf seinen Schwager gerichtet. „Ich fürchte, ich kann deiner misslichen Lage nicht gleichgültig gegenüberstehen. Um ehrlich zu sein, Connie und ich sind in großer Sorge.“
„Ich bin glücklich“, erklärte Evan, obwohl alles an ihm für das genaue Gegenteil sprach. „Ihr müsst euch meinetwegen keine Gedanken machen.“
Bartolla wusste, sie musste ihren Geliebten zur Seite nehmen und ihn wegen seiner mangelnden Umgangsformen zurechtweisen. Sie stieß einen leisen Seufzer aus, als sie aufeinmal Calder Hart entdeckte, der im Salon stand und von mehreren Frauen umgeben war, die allesamt gut aussahen und um seine Aufmerksamkeit wetteiferten. Harts Miene war so undefinierbar, dass sie nicht zu sagen vermochte, ob ihn die Frauen interessierten oder einfach nur langweilten. Sie sah sich um, konnte aber Francesca nirgends ausmachen. „Wo ist Ihre Schwester?“, fragte sie Connie und bemerkte, dass deren Blick ebenfalls auf Calder Hart gerichtet war. Ihre Miene ließ deutlich erkennen, wie Besorgnis erregend sie das fand, was sie da zu sehen bekam.
„Sie ist nach draußen auf die Terrasse gegangen“, murmelte Connie, die den Blick nur mit Mühe von Hart abwenden konnte.
„Er zieht die Frauen an wie ein Magnet, nicht wahr?“, meint Bartolla amüsiert, wunderte sich insgeheim aber, warum er nicht bei seiner Zukünftigen war.
„Ich glaube, er ist in meine Schwester verliebt“, gab Connie zurück und sah erneut zu Hart.
Diese Bemerkung weckte erst recht Bartollas Interesse. Hatten Hart und Francesca sich gestritten? Eine sehr junge, hübsche Brünette, die Bartolla nicht kannte, klammerte sich förmlich an ihn. Sie kniff ein wenig die Augen zusammen. Hart konnte durchaus selbst auf sich aufpassen, und er schien die Aufmerksamkeit dieser jungen Frau zu genießen, sonst hätte er sich längst von ihr gelöst. „Ich bezweifle, dass Hart jemals verliebt gewesen ist“, sagte Bartolla und fügte hastig an: „Bis jetzt.“
Connie wandte der Szene im Salon den
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