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Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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Glas betrachtete. Seine Stimmung war unübersehbar düster. Es war ein gutes Zeichen, oder nicht? Immerhin schien es doch zu bedeuten, dass er wütend auf Andrew war. Langsam sah er auf.
    Einen Moment lang erwiderte sie seinen durchdringenden Blick und merkte ihm an, wie angespannt er war. Er stand auf und stellte sein Glas weg, während Francesca sah, wer sich noch im Zimmer aufhielt. Sie entdeckte Grace und Rathe Bragg auf dem Sofa, Maggie saß mit Joel auf dem Zweisitzer, zwischen ihnen lag ein aufgeschlagenes Buch. Zwar wusste sie, dass Maggie noch immer in Harts Haus wohnte, doch sie hätte nicht erwartet, sie in dieser Gesellschaft anzutreffen.
    Alle Blicke waren prompt auf sie gerichtet, und auch wennniemand ein Wort sagte, nahmen sie alle Notiz von ihrer zerzausten Erscheinung. Oder war sie einer Hysterie bereits so nahe, dass sie sich das nur einbildete?
    Harts Blick war aber der Schlimmste von allen – kalt und auf eine unerklärliche Weise bedrohlich.
    Francesca vergaß die anderen und nahm nur noch ihn wahr.
    Er kam näher, doch seine Miene verriet nichts darüber, was in ihm vorging. Angsterfüllt sagte sie: „Ich möchte bitte mit dir reden.“
    „Wir gehen in die Bibliothek“, erwiderte er, ohne sie zu begrüßen. Dabei sah er sie so stechend an, dass sie eine Gänsehaut bekam.
    Etwas stimmte nicht, so wie gestern Abend.
    „Entschuldigt uns“, sagte Hart zu seiner Familie und zu Maggie und bedeutet Francesca, den Raum zu verlassen.
    Sie drehte sich um und ging vor Hart her durch den Flur. Die Bibliothek war ein ausladender Raum mit blassgrünen Wänden, dunklem Holz und Möbeln, die mit Gold verziert waren – ganz zu schweigen von den bis zur Decke reichenden Bücherregalen.
    Während sie sich zu ihm umdrehte, schloss er hinter sich die Tür. „Wieso bist du so aufgewühlt?“, fragte er.
    Sie schwieg einen Moment, dann entgegnete sie: „Wirst du mir erzählen, was heute geschehen ist?“
    „Die gleiche Frage hätte ich dir auch gestellt“, gab er zurück und ging an ihr vorbei zum Getränkewagen.
    Ohne Zögern folgte sie ihm und packte ihn am Handgelenk, sodass er nicht nach der Scotch-Karaffe greifen konnte. „Ich habe keine Ahnung, wovon du redest. Vater hat unsere Verlobung aufgelöst, und er sagte, du hättest nichts dagegen einzuwenden gehabt.“
    Hart sah sie verbissen an. „Ja, er löste die Verlobung auf.“
    „Und du hast nichts dagegen gesagt?“, fragte sie ungläubig.
    Seine Miene verhärtete sich noch mehr. „Das ist richtig.“ Nach kurzem Zögern fügte er an: „Aber nicht aus dem Grund, an den du denkst.“
    „Und aus welchem Grund dann?“
    „Es war nicht der richtige Zeitpunkt.“
    „Der richtige Zeitpunkt?“, wiederholte sie fassungslos.
    „Ja, der richtige Zeitpunkt, meine Liebe. Der ist im Leben das Wichtigste, was es gibt, aber allem Anschein nach ist das eine Lektion, die du noch nicht gelernt hast.“ Er sprach mit kühlem, fast gemeinem Tonfall, wandte sich ab und schenkte sich einen Scotch ein – einen doppelten, wie sie feststellen musste.
    „Soll das heißen, dass der Tag kommen wird, an dem du widersprechen wirst?“
    Er antwortete nicht, sondern setzte das Glas an und trank. Sie sah, wie angespannt er die Schultern hielt. Er war wütend, und es kam ihr vor, als wollte er sich ihr gegenüber bewusst gehässig verhalten. Ihr wurde schwindelig. Was hatte sie getan? Würde er Andrews Verhalten als Vorwand benutzen, um die Verlobung tatsächlich zu lösen? „Dann ist es aus zwischen uns?“, fragte sie leise.
    Hart stellte das Glas so heftig ab, dass der Getränkewagen wackelte. „Zwischen uns wird es nie aus sein, Francesca“, gab er schroff zurück.
    Es war vermutlich das Romantischste, was ein Mann zu einer Frau sagen konnte, und es war eindeutig das Romantischste, was sie je aus seinem Mund gehört hatte – aber sein finsterer Blick und sein verärgerter Tonfall verkehrten die Worte ins Gegenteil. Übelkeit kam in ihr auf. „Ich verstehe nicht, was du meinst“, flüsterte sie, obwohl sie vor Angst kaum klar denken konnte.
    „Lass es uns doch realistisch betrachten, Francesca“, erwiderte er und sah sie spöttisch an. „Dein Vater hat seine schlechte Meinung über mich nicht geändert, und ich an seiner Stelle würde es nicht anders machen.“
    „Du willst wohl, dass er die Verlobung auflöst, nicht wahr?“, sagte sie verzweifelt.
    „Eigentlich wollte ich das nicht. Es ist immerhin so, dass ich es nicht mag, irgendjemandem Dinge zu

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