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Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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nieder und erblickte nun auch Daisys Gesicht – und ihre großen blauen Augen, die ins Nichts sahen.
    Daisy war tot.
    Wieder stöhnte Rose und wiegte die Tote in ihren Armen hin und her.
    Einen Moment war Francesca völlig benommen. Nach dem blutbesudelten Kleid zu urteilen, war Daisy ermordet worden, vielleicht mit einem Messer. Schrecken erfasste sie, als sie das Ausmaß der Wunden in Daisys Brust betrachtete.
    Wer wollte sie tot sehen und warum? Francesca rief sich ihre letzte Begegnung mit Daisy in Erinnerung. Sie und Rose waren bei dem Begräbnis von Kate Sullivan aufgetaucht, einem Mordopfer in Francescas letztem Fall. Leider hatte Daisy ihre Aufwartung dort nur aus einem Grund gemacht: um Francesca zu verspotten. Feindselig und bitter war ihre Konkurrentin an diesem Tag gewesen; offenbar wollte sie Hart zurück. Sie hatte ihr Bestes getan, um Zwietracht zwischen Hart und Francesca zu säen, und Francescas Schwächen dabei geschickt ausgenutzt.
    An jenem Tag hatte es vor der Kirche einen heftigen Wortwechsel zwischen ihr und Daisy gegeben. Francesca wusste den genauen Wortlaut nicht mehr, erinnerte sich aber, dass sie genauso beleidigt und wütend reagiert hatte, wie Daisy es wollte.
    Aber lieber Gott, auch wenn Daisy alles getan hatte, um Francesca und Hart auseinanderzubringen, hatte sie dies hier nicht verdient.
    Und wieder stellte sich die Frage: Wer hatte es getan – und warum?
    Rose hörte nicht auf, ihre Freundin im Arm zu wiegen, und weinte nun leise vor sich hin. Francesca ergriff ihren Arm. „Rose“, wisperte sie. „Es tut mir so leid!“
    Ganz langsam hob Rose den Kopf. In ihren grünen Augen schwammen Tränen. Sie schüttelte den Kopf, ihre Stimme versagte.
    Mit einer raschen Handbewegung schloss Francesca Daisys Augen, wobei ihr ein Schauer über den Rücken lief. Daisy war unglaublich schön, mit blauen Augen, platinblondem Haar und einer alabasterweißen Haut. Ihre zarte und grazile Statur war von einer sinnlichen, naturgegebenen Anmut. Doch nun war ihr ehemals so wundervoller Busen nur noch eine klaffende, blutige Wunde. Nie würde Francesca sich an den Tod gewöhnen, erst recht nicht an Mord.
    Zitternd stand sie auf und entschied, keine weiteren Lichter anzuzünden. Es handelte sich um einen sehr brutalen Mord. Wozu sollte sie Rose das schreckliche Ausmaß von Daisys Verletzungen vor Augen zu führen? Francesca nahm einen weichen Kaschmir-Überwurf vom Sofa. Sie atmete tief ein, um ihre aufkommende Übelkeit zu bekämpfen und die Fassung zurückzugewinnen.
    „Ich werde herausfinden, wer das getan hat“, flüsterte sie voller Mitleid mit Rose.
    Daraufhin sah Rose anklagend zu ihr hoch. „Tu doch nicht so, als ob es dich kümmern würde! Wir wissen schließlich beide, dass du sie gehasst hast, weil Hart sie mochte. Du hast sie dafür gehasst, dass sie überhaupt jemals Harts Geliebte war!“
    Francesca, die noch immer mit ihrer Übelkeit kämpfte, schüttelte den Kopf. Dabei fühlte sie, wie ihr eine Träne die Wange hinunterlief. „Du irrst dich. Ich bin betroffen. Sogar sehr. Daisy hat das hier nicht verdient. Niemand verdient so etwas!“ Sanft trat sie zu der dunkelhaarigen Frau und legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Bitte. Lass sie jetzt los. Komm, Rose, bitte.“
    Aber Rose schüttelte schluchzend den Kopf und umklammerte Daisys Körper noch fester. Sie war so dunkel, ausladendund groß, wie Daisy hellhäutig, schlank und klein war. Längst bedeckte das Blut ihrer Freundin sie über und über.
    „Ich muss die Polizei benachrichtigen“, sagte Francesca und dachte an Rick Bragg.
    Francesca brauchte ihn hier. Sie bildeten ein hervorragendes Gespann – zusammen hatten sie bereits ein halbes Dutzend gefährlicher und schwieriger Fälle gelöst, und er war ihr guter Freund geblieben. Gemeinsam würden sie Daisys Mörder auf die Spur kommen.
    Vor ihrem inneren Auge tauchte plötzlich Harts dunkles, glimmendes Gesicht auf. Er mochte Daisy niemals geliebt haben, doch wie würde er auf die Nachricht ihrer Ermordung reagieren? Francesca begriff, dass sie ihn vom Tod seiner ehemaligen Geliebten unterrichten musste. Unglücklicherweise sogar unmittelbar nach seiner Rückkehr in die Stadt.
    „Die Polizei?“ Roses Stimme klang schneidend und bitter. „ Wir müssen Daisys Mörder finden! Francesca, ich beauftrage dich, den Mörder zu finden. Vergiss diese Holzköpfe! Ihnen ist Daisy sowieso egal“, sagte sie und brach erneut in Tränen aus.
    Obwohl ihr Instinkt sie warnte, Rose als

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