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Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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Jahr vielleicht gar nicht so schlimm. So hatteAndrew genug Zeit, Hart richtig kennen und schätzen zu lernen. „Gute Nacht, Papa.“ Mit diesen Worten trat Francesca in die Hal le.
    „Miss?“ Am Ende des Ganges wartete ihr Zimmermädchen Betty auf sie und hielt einen Brief in der Hand.
    „Betty, warum bist du nicht zu Bett gegangen? Ich habe dir doch gesagt, dass ich dich nicht mehr brauche“, erklärte Francesca überrascht. Für sie gab es keinen vernünftigen Grund, warum Betty nachts auf sie warten sollte. Mochten andere junge Ladies nicht in der Lage sein, sich selbst ihres Kleides zu entledigen, sie hatte damit keine Probleme und brauchte keine Dienerschaft zur Unterstützung.
    Betty, die im gleichen Alter wie Francesca war, lächelte. „Ach, Miss, es ist so unbequem für Sie, all diese Knöpfe zu öffnen. Und es ist meine Aufgabe, mich um Sie zu kümmern. Außerdem ist das hier gekommen, und der Kutscher, der es gebracht hat, sagte, dass es furchtbar eilig sei.“
    Da es fast Mitternacht schlug, war Francesca sehr gespannt, wer ihr um diese Uhrzeit noch schrieb. Neugierig nahm sie den Umschlag entgegen und registrierte die gute Qualität des Papiers. Er war an sie adressiert, trug allerdings keinen Absender. „Ein Kutscher hat ihn gebracht?“
    „Ja, Miss.“
    Francesca löste das Siegel und zog einen kleinen Pergamentbogen aus dem Umschlag. Der Brief war kurz und von sichtbar unruhiger Hand geschrieben.
    Francesca, ich bin in einer furchtbaren Notlage.
Bitte komm, so schnell es geht, zu Daisys Wohnung.
Rose.
    In der Mietdroschke beugte sich Francesca erwartungsvoll nach vorn. Sich um Mitternacht aus dem Haus zu schleichen,war ein Leichtes gewesen, da ihr Vater noch im Arbeitszimmer saß und ihre Mutter oben wahrscheinlich bereits zu Bett gegangen war. Der Portier Robert hatte so getan, als ob er sie nicht bemerkte – aber schließlich gab sie ihm ein wöchentliches Trinkgeld, damit er bei solchen Gelegenheiten angestrengt in die andere Richtung sah.
    Nachdem sie das Haus verlassen hatte, war sie zum Metropolitan Club gegangen, der nur einen Block südlich vom Haus der Cahills lag. Dort hatte sie auf einen ankommenden Gast gewartet. Da es Montagnacht war, passierte zwar eine Weile nichts, doch immerhin war sie in New York, und tatsächlich hielt vor dem eindrucksvollen Eingang des Clubs schließlich eine Mietdroschke, der ein einzelner Gentleman entstieg. Um nicht erkannt zu werden, senkte Francesca den Kopf, als der Mann an ihr vorbeiging, doch sie spürte, dass er sie anstarrte. Eine echte Lady war um diese Zeit nicht allein in der Stadt unterwegs.
    Jetzt hielt Francesca sich an der Sicherheitsschlaufe fest und versuchte, einen Blick auf Daisy Jones’ Haus zu ergattern, als die Droschke vorfuhr. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, welches Anliegen Rose haben könnte.
    Daisy Jones war Harts ehemalige Geliebte und eine der schönsten Frauen, die Francesca je gesehen hatte. Als sie sie kennen gelernt hatte, war sie außerdem eine der teuersten und begehrtesten Prostituierten der Stadt gewesen. Damals hatte Francesca an einem Fall gearbeitet und dabei viel mit Calders Halbbruder Rick Bragg zu tun gehabt, dem Police Commissioner von New York. Tatsächlich hatte sie Hart zu dem Zeitpunkt kaum gekannt – und gedacht, dass sie in Rick verliebt sei.
    Als sie von der Liaison zwischen Hart und Daisy erfahren hatte, war Francesca nicht überrascht gewesen. Sie verstand, warum Hart eine solche Frau begehrte. Eine Frau, mit der siesich im Laufe der Ermittlungen sogar angefreundet hatte. Davon konnte allerdings keine Rede mehr sein, als Hart Francesca einen Heiratsantrag machte. Wegen einer anderen verlassen zu werden, hatte Daisy alles andere als erfreut.
    Das große, im gregorianischen Stil erbaute Herrenhaus tauchte in ihrem Blickfeld auf. Daisy wohnte noch immer in diesem Haus, das Hart ihr als Teil einer sechsmonatigen Verpflichtung zur Verfügung gestellt hatte. Vermutlich lebte auch Rose inzwischen hier, aber in dem Punkt war Francesca sich nicht sicher. Rose war Daisys beste Freundin. Mehr noch, sie war sogar ihre Geliebte gewesen, bevor Daisy sie wegen Hart verlassen hatte.
    Die Droschke hielt. Beim Griff nach ihrer Tasche registrierte Francesca, dass das ganze Haus bis auf zwei Außenlampen und zwei erleuchtete Fenster im ersten Stock völlig dunkel war. Alarmglocken schrillten in ihrem Kopf. Selbst zu so später Stunde sollten im Erdgeschoss noch ein paar Lichter brennen.
    Eilig bezahlte sie den

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