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Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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noch finanzielle Dinge zu klären. So etwas konnte warten. Schließlich war es inzwischen weit nach Mitternacht.
    Wenn er sein Haus um elf verlassen hatte, war er ungefähr vor einer Stunde bei Daisy eingetroffen. Was hatte er die ganze Zeit im Haus getan? Ihr Herz raste vor Angst. Man musste kein Polizist sein, um zu wissen, dass Hart wahrscheinlich mit dem Gesetz in Konflikt kommen würde. „Und dann passierte was, Cal der?“
    „Ich ging los, um das Haus zu durchsuchen.“ Er ließ ihre Hand los und hob ihr Kinn an. „Verständlicherweise bist du sehr aufgewühlt. Genau wie ich. Aber hab keine Angst, wir stehen das gemeinsam durch.“
    Obwohl sie tapfer versuchte, ihn anzulächeln, war sie ziemlich sicher, dass das Ergebnis kläglich war. „Natürlichwerden wir das. Aber Daisy ist tot, Calder. So gemein sie auch zu mir war, zu uns war – sie hat es nicht verdient zu sterben, und mit Sicherheit nicht auf diese Weise.“
    Seine Miene verdüsterte sich, und etwas Dunkles flackerte in seinen Augen. „Nein. So viel Ärger sie uns in letzter Zeit auch gemacht hat, den Tod hat sie gewiss nicht verdient.“
    Plötzlich erinnerte Francesca sich wieder an jenen Tag vor einem Monat, als sie mit Daisy vor der Kirche gestanden hatte. Nachdem ihre Rivalin sie verspottet hatte, stolzierte sie hoch erhobenen Hauptes davon. Anschließend hatte Calder wütend und sehr bestimmt gesagt, dass Francesca sich keine Sorgen machen brauche.
    Ich werde mich um Daisy kümmern. Das war der exakte Wortlaut. Voller Angst überlegte Francesca, ob irgendjemand diesen Satz mitgehört hatte. Natürlich hatte Calder damit nicht gemeint, dass er Daisy umbringen würde. Doch Daisy war bis vor wenigen Monaten seine Geliebte gewesen, und finanziell unterstützte er sie immer noch. Francesca hatte genügend Verbrechen aus Leidenschaft aufgeklärt, um zu wissen, dass sie Hart aus diesem Fall raushalten sollte. „Calder, du solltest sofort gehen. Ich beauftrage einen Boten und alarmiere Bragg. Hat dich irgendjemand gesehen? Hat Rose dich gesehen?“
    Befremdet sah er sie an, bevor er sanft fragte: „Versuchst du, mich zu beschützen, Francesca?“
    Um sich gegen ihn zu wappnen, straffte sie die Schultern, doch sein Blick brachte ihr Herz zum Schmelzen. „Schon gut, ich gestehe. Ja, ich möchte dich beschützen. Du solltest von diesem Haus und dem Tatort so weit wie möglich entfernt sein.“ Zu ihrer Beunruhigung erwachte in diesem Moment in ihrem immer noch leicht benommenen Kopf der Gedanke, dass sie die Polizei belügen musste, wenn niemand wissen durfte, dass Calder bei Daisy gewesen war. Ob sie in der Lagewäre, Rick Bragg eine solche Lüge aufzutischen, wusste sie beim besten Willen nicht.
    „Ich habe bereits mit Homer, dem Butler, und mit der Magd gesprochen. Beide wissen also, dass ich hier bin. Und ich glaube nicht, dass Rose mich gesehen hat. Aber ich habe Daisy hier ermordet aufgefunden, Francesca – ich habe sie nicht selbst ermordet.“
    Sie spürte, wie wütend er war. Schnell griff sie nach seiner Hand, doch er schüttelte sie ab. „Calder! Ich weiß, dass du sie nicht getötet hast!“ Daran hatte sie tatsächlich keinen Zweifel. „Aber du warst am Abend ihres Todes hier und könntest darin verwickelt werden.“ Insgeheim hoffte sie, dass der Gerichtsmediziner feststellen würde, dass Daisy vor Viertel vor sieben getötet wurde.
    „Du brauchst mich nicht zu beschützen, Francesca“, erwiderte er. „Außerdem weiß die halbe Stadt, dass ich sie ausgehalten habe. Ich kann unsere Beziehung nicht verleugnen. Aber denk bitte daran, dass Rose vermutlich vor mir hier war.“
    „Dein Wort steht gegen ihres.“ Leider sah alles danach aus, als bräuchte er in dieser Sache viel Glück. Wenn sie nicht rasch einen anderen Verdächtigen fand, würde die Polizei Hart unweigerlich zu ihrem Hauptverdächtigen machen. Als sie aufsah, bemerkte sie, dass er sie unverwandt mit einem viel zu entschlossenen Blick betrachtete.
    Plötzlich wurden seine Züge weich. Er streichelte ihre Wange. „Warum streiten wir? Du brauchst mich nicht zu beschützen, Francesca, denn ich habe nichts Falsches getan. Und seit ich als kleiner Junge auf der Straße Essen gestohlen habe, bin ich für mich selbst eingetreten. Und ich habe dich vermisst“, fügte er unwiderstehlich sanft hinzu.
    „Ich habe dich auch vermisst“, flüsterte sie bebend und glitt in seine geöffneten Arme. Noch immer bestürzt, dochauch erleichtert, presste sie sich an seinen kräftigen,

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