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Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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Beth ergriff das Wort. „Mein Neffe war ein ziemlicher Herumtreiber. Doch seit Marys Tod hat er Gott gefunden.“
    Stumm nickte Leigh Anne. Die Angst schnürte ihr die Kehle zu.
    „Ich musste einfach meine Nichten sehen“, erklärte Mike, ging vor Katie in die Hocke und lächelte sie an. Doch sie erwiderte das Lächeln nicht. „Sie sind meine Familie, meine einzige Familie, und ich vermisse sie wirklich sehr.“
    Schützend legte Leigh Anne den Arm um Katie, die immer noch stocksteif dastand. „Gewiss tun Sie das. Nun, Sie können sie jederzeit besuchen“, log sie mit zusammengebissenenZähnen. Denn sie wollte weder Mike O’Donnell noch Beth O’Brien im Leben der Mädchen sehen.
    „Das wäre schön“, entgegnete Mike mit einem bedrohlichen Grinsen. „Nicht wahr, Katie?“ Er strich dem Mädchen über die Wange.
    Ängstlich wich Katie zurück, und Tränen stiegen ihr in die Augen.
    Francesca spürte, dass jemand hinter ihr stand und sie beobachtete. Nach Annies Enthüllung drehte sie sich voll böser Vorahnungen langsam um. Auf den unteren Treppenstufen stand Rose und war trotz ihres olivfarbenen Teints aschfahl. Ihr Blick wirkte starr und konzentriert. Sie hatte ihr dunkles Haar fest zurückgebunden, doch einige wirre Strähnen hatten sich gelöst. Erschreckt durch ihr Aussehen und ihren trostlosen, gequälten Gesichtsausdruck hielt Francesca einen Moment inne. Das Glitzern in Rose’ Augen machte ihr richtig Angst.
    Energisch wandte sie sich wieder den Bediensteten zu. Nun wusste sie, dass Hart und Daisy vor wenigen Tagen einen heftigen Streit gehabt hatten, doch damit konnte Francesca sich jetzt nicht aufhalten. „Homer, ich danke Ihnen. Und Ihnen auch, An nie.“
    Beide nickten und gingen.
    Anschließend wandte sich Francesca Rose zu, die auf sie zukam. „Dein Verlust tut mir sehr leid, Rose.“
    „Das bezweifle ich“, erwiderte Rose kühl.
    Seit Daisy Harts Geliebte gewesen war, verhielt sich Rose ihm gegenüber sehr feindselig. Und ein Teil dieser Feindseligkeit richtete sich auch gegen Francesca. „Es tut mir wirklich leid. Daisy hat es nicht verdient zu sterben …“, versuchte Francesca es noch einmal.
    „Daisy wurde ermordet“, zischte Rose. „Und ich bin sicher, dass es Hart war.“
    Aber Francesca blieb sachlich. „Ich werde den Mörder finden“, erklärte sie. „Du ziehst voreilige Schlüsse. Das hilft niemandem – und dient sicher nicht der Gerechtigkeit.“
    „Alles nur schöne Worte“, rief Rose abfällig. „Du hast Annie gehört! Hart war letzten Donnerstag wütend auf Daisy – gerade mal vier Tage, bevor sie ermordet wurde. Und wir wissen doch beide, dass Daisy dir kürzlich mehr als eine schlaflose Nacht bereitet hat, oder?“
    Nun konnte auch Francesca ihre Fassung nicht länger aufrechterhalten. „Rose, ich werde keinesfalls leugnen, dass Daisy Calder zurückhaben wollte. Sie hat mir mehr als einmal abscheuliche Dinge gesagt. Aber du weißt ebenso gut wie ich, dass Hart nicht vorhatte, die Affäre wieder aufzunehmen. Wenn also irgendjemand ein Motiv hatte, dann ich.“
    „Du würdest niemanden kaltblütig umbringen, das weiß die ganze Welt. Und außerdem würde dein guter Freund, der Commissioner, dich niemals eines solchen Verbrechens anklagen. Ich weiß, dass es Hart war. Du hast das Mädchen gehört!“
    „Menschen streiten sich öfter, und normalerweise stirbt deswegen niemand. Rose, ich verstehe, dass du nach einem Schuldigen für diese schreckliche Tat suchst. Doch so wütend Calder auch gewesen sein mag, er würde niemals jemanden umbringen.“
    „Du verstehst es nicht – niemand versteht es. Und irgendwie glaube ich, dass du deinen Verlobten nicht allzu gut kennst“, entgegnete Rose schrill.
    Um Schlimmeres zu vermeiden, wechselte Francesca zu einem sichereren Thema. „Hast du deine Aussage bei der Polizei gemacht?“
    „Ja, gestern Nacht“, nickte Rose.
    Also war die Polizei ihr nun einen Schritt voraus. Rick warihr einen Schritt voraus. Aber sie standen auf derselben Seite, oder? Nicht weil sie Freunde waren, sondern weil sie in solchen Situationen immer Partner gewesen waren. Und egal, welche Gefühle Rick für Hart hegte, sie waren Halbbrüder. Letztlich würde er alles tun, um Harts Unschuld zu beweisen. Das hoffte sie zumindest.
    „Ich meinte, was ich gesagt habe“, versicherte sie Rose. „Ich werde Daisys Mörder finden. Wenn du weiterhin glauben willst, dass es Hart war, dann tu das. Doch ich werde den wahren Mörder der Gerechtigkeit

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