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Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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gezwungen?“
    „Ja, aber das war nicht mehr so wichtig. Wir hatten schließlich einander. Da war ich schon verliebt in sie. War es vom ersten Moment an gewesen.“
    Bewegt dachte Francesca über das Leben von Rose und Daisy nach. Was mochte eine junge Dame dazu gebracht haben, von zu Hause fortzulaufen und ihrem behüteten Leben ein Dasein als Prostituierte vorzuziehen? Sie konnte es sich einfach nicht vorstellen. Allein der Gedanke daran brach einem das Herz. „Und sie hat dir nie erzählt, woher sie kam und warum sie davongelaufen ist?“
    „Nein! Sie weigerte sich, über ihre Vergangenheit zu sprechen, und weißt du was? Ich war froh darüber! Weil ich furchtbare Angst hatte, dass sie eines Tages zur Besinnung kommen, nach Hause gehen und mich verlassen würde.“
    „Aber das hat sie nie getan.“
    „Nein, nie.“ Aus tränennassen Augen sah Rose sie an. „Daisy mochte dich“, sagte sie plötzlich. „Bevor sie mit Hart zusammenkam.“ Und wieder weinte sie.
    Francesca glaubte inzwischen, dass Daisy tatsächlich Gefühle für Calder entwickelt hatte. Sie reichte Rose ein Taschentuch und sagte: „Daisy hat sich in Hart verliebt, oder? Darum hasst du ihn so sehr.“
    „Ich hasse ihn, weil er sie mir weggenommen hat!“, rief Rose.
    Francesca musterte Rose, die sich mit dem Taschentuch die Tränen abtupfte. Ganz ruhig fragte sie: „Du warst eifersüchtig, oder?“
    „Was glaubst du? Daisy hat dich doch auch eifersüchtig gemacht, oder?“
    Auch diesen Seitenhieb ignorierte Francesca. „Habt ihr euch wegen Hart gestritten?“
    Sie sah, wie Rose misstrauisch wurde. „Daisy hat nie aufgehört, mich zu lieben“, sagte sie bestimmt. „Aber ich gebe zu, dass ich eifersüchtig war – mir gefiel es nicht, dass sie hier wohnte, dass er sie hier aushielt. Doch das weißt du ja bereits. Also, worauf willst du hinaus?“
    „Hattet ihr beide Streit, als sie Harts Geliebte war?“ Wütend starrte Rose sie an und atmete schwer. „Ja. Wir hatten Streit.“
    Irgendwo würden sie schon ankommen, dachte Francesca. „Und lief eure Beziehung weiter, während sie mit Hart zusammen war?“
    „Was spielt das für eine Rolle?“, zischte Rose hitzig.
    Nun setzte Francesca sie unter Druck. „Warum gibst du es nicht zu? Daisy hat dich verlassen. Sie hat dich für Hart verlassen“, sagte sie.
    „Sie hat mich nie verlassen!“ Tränen strömten über Rose’Wangen. „Er hat ihr verboten, mich zu treffen – er war eifersüchtig und herrschsüchtig. Wie hältst du es nur mit ihm aus?“, rief sie.
    Tatsächlich konnte Hart sehr eifersüchtig sein und zweifellos auch herrschsüchtig, doch er hatte niemals versucht, sie zu beherrschen. Aber das behielt Francesca für sich. „Rose, Daisy und du, habt ihr euch versöhnt?“
    Weinend wandte Rose sich ab. „Sie liebte mich“, schluchzte sie. „Und ich liebte sie.“
    Obwohl ihr schrecklich zumute war, fuhr Francesca fort. „Ich weiß, dass sie dich geliebt hat. Und ich weiß, dass du sie geliebt hast. Doch eure Beziehung änderte sich, als sie Harts Geliebte wurde, oder? Von dem Moment an veränderte sie sich unwiderruflich und wurde nie wieder zu dem, was sie einmal war. Laut Homer besuchtest du sie ein- oder zweimal die Woche. Ihr habt euch nicht versöhnt, oder?“
    Wieder schlug Rose die Hände vors Gesicht. Francesca fuhr ihr behutsam über den Arm. Rose tat ihr aufrichtig leid. Doch nun musste sie das Undenkbare in Erwägung ziehen. Bisher hatte sie Rose nur deshalb auf der Liste der Verdächtigen sehen wollen, um die Aufmerksamkeit von Hart abzulenken. Doch nun musste sie sorgfältig überlegen, in welcher Verfassung sich die Frau befunden hatte. Rose war Daisys Geliebte gewesen und hatte sie auch weiterhin innig geliebt. Sie war wütend auf Hart, weil der ihr Daisy vermeintlich weggenommen hatte. Und obwohl sie Hart für alles verantwortlich machte, war sie die Erste am Tatort gewesen – so schien es zumindest.
    Rose war eine gekränkte, eifersüchtige, zurückgewiesene Geliebte. Konnte sie Daisy ermordet haben? Sie wäre nicht die erste Frau, die in einer solchen Situation einen Mord beging – ob nun geplant oder nicht.
    Gerade wandte Rose Francesca ihr tränenüberströmtesGesicht zu. „Wir haben uns versöhnt, Francesca. Aber es war nicht mehr das Gleiche. Du hast recht, wie immer!“, rief sie verzweifelt.
    Sie musste einfach die Wahrheit wissen. „Hat Daisy Calder geliebt?“
    „Daisy wollte das Leben, das Hart ihr bieten konnte. Sie wollte nicht wieder

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