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Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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löste sie sich aus seiner Umarmung. „Das weiß ich. Ich scheine im Moment nicht klar denken zu können.“ Sie wischte sich die Augen. „Er hat immer gesagt, dass seine Vergangenheit schmutzig und hässlich sei, doch das war mir egal. Und seine früheren Geliebten waren mir auch tatsächlich egal. Bis auf Daisy. Sie hat mich beschäftigt – ich hatte Angst vor ihr! Und nun erfahren wir, dass sie schwanger war. Heute scheint ihn seine Vergangenheit eingeholt zu haben. Und ich wünschte, ich wäre nicht hier.“
    „Er hat eine Vergangenheit und einen dementsprechenden Ruf“, sagte Rick ruhig. „Das wusstest du von Anfang an. Doch es macht einen großen Unterschied, ob man etwas nur hört oder ob man selbst davon betroffen ist. Es tut mir leid, Francesca, es tut mir wirklich sehr leid.“
    Langsam wurde ihr bewusst, was Daisys Schwangerschaft für sie bedeutete. Wenn ihre Eltern davon erfuhren, würden sie einer Hochzeit mit Hart niemals zustimmen. Dies war ein weiterer drohender Skandal. Jede andere Lady aus gutem Hause würde in einer solchen Situation die Verlobung lösen. Sie war zwar bestürzt, doch sie könnte Hart niemals verlassen – nicht einmal aus diesem Grund. Sie konnte sich kein Leben ohne ihn vorstellen.
    Zitternd stand Francesca auf. Sie musste sich auf die gegenwärtigen Ermittlungen konzentrieren. Es führte nirgendwo hin, über ihre Verwirrung und ihre gekränkten Gefühle zu brüten. „Ich messe dem zu viel Bedeutung bei“, sagte sie ausdruckslos. „Ich benehme mich wie eine törichte Närrin – wie ein verzogenes, eigensüchtiges Mädchen. Dies ist schon im Februar passiert. Da kannte ich Hart kaum!“
    Bragg schwieg.
    Sie fing seinen Blick auf. „Bitte schau mich nicht so an, als wüsstest du, was ich tun soll – ihn verlassen!“
    „Das ist eine Entscheidung, die du treffen musst.“
    „Da gibt es keine Entscheidung zu treffen.“
    Offensichtlich anderer Meinung, wandte Bragg den Blick ab.
    Und plötzlich klingelte etwas in ihrem Kopf. Francesca straffte sich, ihre Gedanken überschlugen sich. Harts Kind war tot. Francesca sah ihn vor sich, sah die Trauer in seinen Augen, die sie gestern Abend bemerkt hatte. In diesem Moment sah sie klar, und ihre eigenen Gefühle spielten keine Rolle mehr. „Hart trauert um das Kind“, rief sie laut.
    Bragg zuckte zusammen und erhob sich. „Francesca“, protestierte er. „Du solltest das lieber noch mal überdenken, bevor du dich zu früh freust. Hart wollte das Kind nicht, zwei Zeuginnen können das bestätigen.“
    „Nein“, rief sie atemlos. Wenn sie sich irgendeiner Sache sicher war, dann dessen, dass er seine schrecklichen Worte gegenüber Daisy nicht so gemeint hatte. „Er trauert, ich habe es gestern Nacht gesehen – in seinen Augen. Doch ich dachte, dass er noch immer etwas für Daisy empfände.“ Ihr Kampfgeist erwachte. „Wirst du ihn verhaften, weil Mrs Greene und Annie beide gehört haben, wie er sagte, dass er das Kind nicht will?“
    „Immer mehr Beweise sprechen gegen ihn“, warf Bragg ein.
    „Das sind nur Indizien“, funkelte sie ihn an und hatte trotz ihrer Verwirrung plötzlich Angst um Hart.
    „Viele Mörder werden aufgrund von Indizien verurteilt“, stellte er fest.
    Abrupt trat sie zurück. „Tu das nicht!“
    Er streckte die Hand nach ihr aus, doch sie wich ihm aus.
    „Francesca! Ich werde ihn nicht verhaften, nicht ohne weitere Beweise.“
    „Gut. Ich muss gehen.“
    Ungläubig nahm er ihren Arm. „Du willst ihm Trost zusprechen?“
    „Ja.“ Sie kämpfte gegen die aufsteigenden Tränen an. „Ich werde damit fertig werden. Er wollte mich niemals auf dieseWeise verletzen. Hart braucht mich jetzt, mehr als je zuvor.“
    Nun wurde Bragg ärgerlich. „Natürlich hat er dich nicht verletzen wollen. Er wird dich niemals verletzen wollen!“
    Deutlich spürte Francesca seine Verachtung und seinen Zorn auf Hart. Doch sie konnte sich jetzt nicht damit beschäftigen, sondern eilte hinaus.
    Rourke folgte einem der Angestellten durch den Gang eines der vielen Bürogebäude, von denen aus Calder Hart seine vielfältigen Geschäfte leitete. Harts Bürotür stand offen und erlaubte den Blick in einen großzügigen Raum mit Blick auf den New Yorker Hafen und die Freiheitsstatue. Konzentriert beugte sich Hart über die Papiere auf seinem Schreibtisch, doch als Rourke und der Angestellte auf der Schwelle standen, sah er auf.
    „Mr Bragg, Sir“, sagte der junge Angestellte.
    Hart begrüßte ihn mit einem Lächeln,

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