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Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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das jedoch nicht die Augen erreichte. Obwohl Rourke keineswegs erwartet hatte, ihn bei bester Laune vorzufinden, überraschte ihn der tiefe Kummer in Harts Miene. Zögernd trat er in das Zimmer, als Hart aufstand und um den Schreibtisch herum auf ihn zuging.
    „Rourke! Das freut mich, dass du wieder in der Stadt bist“, begrüßte Hart ihn und meinte seine Worte offenbar aufrichtig. Er umarmte ihn kurz, was Rourke überraschte, da Hart kein Freund von öffentlichen Zuneigungsbekundungen war. Normalerweise bestand seine Begrüßung aus einem festen Handschlag. „Heißt das, dein Wechsel ist genehmigt?“
    „Ich bin nicht sicher“, erwiderte Rourke lächelnd. „Ich werde es in ein, zwei Tagen erfahren.“
    „Bist du sicher, dass ich nicht an ein paar Fäden ziehen soll?“
    Rourke schüttelte den Kopf. Vor einiger Zeit hatte Hart angeboten, mit einem oder zwei Direktoren des Bellevue MedicalHospitals zu sprechen, um sicherzustellen, dass Rourkes Wechsel zum College genehmigt wurde. Doch Rourke hatte das abgelehnt, erstaunt, dass Hart sogar beim Bellevue Einfluss hatte. „Warum warten wir nicht das Ergebnis ab?“
    „Wenn du darauf bestehst“, stimmte Hart zu und wandte sich ab, wobei sein Lächeln erlosch.
    Anteil nehmend legte Rourke ihm eine Hand auf die Schulter. „Ich habe von Miss Jones gehört.“
    Hart straffte die Schultern und wandte sich langsam um. „Und hast du auch gehört, dass ich sie gefunden habe? Mit einem Messer grausam zugerichtet?“
    Ganz offensichtlich war Hart außer sich, nahezu verzweifelt. „Ich wusste nicht, dass du noch Gefühle der Zuneigung für Miss Jones hegst“, meinte Rourke vorsichtig und sah dabei Francesca vor seinem geistigen Auge.
    „Hege ich auch nicht. Doch niemand sollte einen so brutalen und vorzeitigen Tod erleiden.“
    „Gibst du in irgendeiner Weise dir die Schuld?“, fragte Rourke, der unsicher war, was er von Harts offenkundiger Trauer halten sollte.
    Hart entfuhr ein Laut der Geringschätzung. „Ich bin weder so edel noch so töricht.“
    „Das ist gut“, erwiderte Rourke schnell, ohne über seine Worte nachzudenken. „Francesca bat mich, hier vorbeizuschauen.“
    „Dann hat sie dir von Daisy erzählt“, sagte er, und es lag kein fragender Unterton in seiner Stimme.
    „Sie ist sehr besorgt um dich, Calder“, sagte Rourke und reichte Hart Francescas Nachricht. „Sie bat mich, dir dies zu geben.“
    Hart blickte auf das Papier und legte es auf den Schreibtisch. „Sie braucht sich keine Sorgen zu machen, denn ich habe niemanden umgebracht. Die Polizei wird den wahrenMörder früher oder später finden.“
    Als Rourke sich räusperte, sah Hart ihn aus schmalen Augen an. „Was?“
    Rourke wusste, dass er sich einmischte. „Sie liebt dich, Calder, liebt dich sehr. Wahrscheinlich mehr, als du es verdienst. Natürlich ist sie besorgt, und nachdem ich mit ihr gesprochen habe, kann ich ihr das nicht verdenken.“
    Als wollte er sich auf einen Kampf vorbereiten, stemmte Hart die Hände in die Hüften. „Ich verstehe. Sie hat dich geschickt, um für ihr Anliegen zu werben. Oder hast du selbst entschieden, ihr Verteidiger zu sein?“
    „Sie wird bald meine Schwägerin“, erklärte Rourke. „Und ich habe Francesca sehr lieb gewonnen, ganz zu schweigen davon, dass ich sie aufrichtig bewundere. Warum willst du ihr nicht sagen, was du gestern zu einer so ungewöhnlichen Uhrzeit bei Daisy gemacht hast?“
    „Glaubst du etwa auch, dass ich ihr untreu war?“, fragte Hart ungläubig.
    „Nein, das glaube ich ganz und gar nicht. Ich glaube, dass du zum ersten Mal in deinem Leben verliebt bist, und das macht dir so viel Angst, dass du es nicht einmal dir selbst eingestehen magst.“
    Bei diesen Worten beruhigte sich Hart. „Sie ist das helle Licht in meinem dunklen und lasterhaften Leben“, gab er zu.
    Rourke trat neben ihn. „Sie tut das, was die meisten Frauen an ihrer Stelle nicht tun würden – sie hat sich entschieden, dir zu vertrauen. Doch sie braucht eine Erklärung, Hart. Tatsache ist, dass auch ich eine brauche.“
    „Geh zur Hölle“, brach es wütend aus Hart heraus. „Es war eine private Angelegenheit, verdammt noch mal, eine sehr private Angelegenheit.“
    „Was zum Teufel soll das heißen?“, wollte Rourke wissen.
    Stumm schüttelte Hart den Kopf, sein Zorn war verflogen, seine Miene drückte Verzweiflung aus. Offenbar brachte er kein Wort heraus.
    Was Rourke noch betroffener machte. „Calder. Ich bin in jeder Hinsicht dein Bruder,

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