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Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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hielt inne und wandte sich langsam zu ihr um. „Ich habe dich gebeten, nicht zu kommen“, sagte er sehr ruhig. „Wasmöchtest du von mir?“
    Jedes einzelne Wort war wie ein Dolchstoß. „Ich möchte gar nichts von dir, Calder. Ich möchte Dinge für dich. Ich möchte, dass du deinen Seelenfrieden hast und glücklich bist. Ich bin gekommen, um über den Fall zu sprechen und mich zu überzeugen, dass du gut behandelt wirst.“
    Etwas Verstörendes und Düsteres glomm in seinen Augen. „Ich bin ein reicher Mann, Francesca. Ich habe jeden in diesem Gefängnis geschmiert. Ich werde behandelt wie ein König. Tatsächlich hatte ich ein Filetsteak zum Frühstück. Fühlst du dich jetzt besser?“ Der Sarkasmus in seiner Stimme war nicht zu überhören.
    „Nein, ich fühle mich nicht besser. Ich werde mich erst besser fühlen, wenn man dich von diesem schrecklichen Ort fortbringt. Tatsächlich bin ich wütend auf Rick.“ Trotzdem reagierte sie auf seine Worte. „Dann bekommst du also eine Sonderbehandlung?“
    „Ja, das tue ich. Bragg hat nur getan, was er tun musste. Ich glaube einfach nicht, dass er es wagen konnte, mich anders zu behandeln.“
    „Jetzt verteidigst du ihn auf einmal?“ Sie konnte es nicht fassen.
    „Ja, jetzt verteidige ich ihn auf einmal. Glaub es oder glaub es nicht.“ Seine Miene verfinsterte sich. „Es tut mir leid, dass du die Fahrt nach downtown gemacht hast. Doch dich jetzt so zu sehen, ist das Letzte, was ich will.“
    Ihre Wut brach aus ihr heraus. „Du wirst mich nicht so behandeln! Wenn du glaubst, dass mildernde Umstände es dir erlauben, dich wie ein Rüpel aufzuführen, und wir danach wieder beste Freunde sind, dann irrst du dich!“
    „Du drohst mir?“
    Plötzlich wurde sie sich ihrer Macht bewusst. Seit vielen Monaten zählte er auf ihre Freundschaft. Er hatte sogar behauptet,dass er ohne sie nicht leben könne. „Bitte die Wärter, uns allein zu lassen. Sag ihnen, dass wir fünfzehn Minuten haben wollen, nicht fünf.“
    Er lächelte schmal. „Du lernst schnell, Francesca.“
    „Von dir“, erwiderte sie hitzig.
    Hart blickte zu dem großen Wärter, der direkt hinter ihm stand. „Ich denke, Sie haben die Lady gehört.“
    „Ja, Sir, Mr Hart“, erwiderte dieser, durchquerte den Raum und ging gemeinsam mit dem Wärter an der Tür aus dem Raum. Was auch immer Hart fühlte, es war ihm nicht anzusehen. Doch er sagte sehr sanft: „Ich hätte nie erwartet, dass du so grob sein kannst, Francesca.“
    „Ich bin nicht grob, und ich habe dir nicht gedroht“, sagte sie, doch sie hatte seine Achillesferse entdeckt. „Du kannst nicht auf meine Freundschaft zählen, wenn sie dir gerade passt, und sie dann in einem Akt völliger Verrücktheit zurückweisen.“
    Er zögerte, und sie sah in seinen Augen, was für einen Kampf er mit sich austrug. Am liebsten hätte sie ihn in den Arm genommen und beruhigt, denn sie spürte, dass er nicht halb so zuversichtlich war, wie er sich gab. Stattdessen ging sie um den Tisch, sodass sie direkt vor ihm stand. Misstrauisch fragte er: „Was willst du mich fragen?“
    Er lenkt von allen persönlichen Themen ab, dachte sie. Doch offensichtlich brauchten sie eine solche Ablenkung. „Deine Familie hat den besten Strafverteidiger der Stadt angeheuert“, erklärte Francesca.
    „Ich weiß. Charles Gray war hier.“
    „Wann ist die Kautionsverhandlung?“
    „Francesca, ich möchte dich nicht dabeihaben.“
    Sie ignorierte seine Warnung. „Wann, glaubt Gray, wirst du auf Kaution entlassen?“
    „Was muss ich tun, damit du mir versprichst, nicht zurKautionsverhandlung zu kommen? Wenn dir immer noch so viel an mir liegt, wie du behauptest, dann musst du versuchen, mich zu verstehen. Die Presse wird vor Ort sein. Du solltest nicht hingehen – sie werden sich wie die Geier auf dich stürzen.“
    Daran hatte sie tatsächlich noch nicht gedacht, und er hatte recht, sosehr sie sich auch dagegen sträubte. Sie wollte nicht auch noch zu seinen Sorgen zählen. Vor allem aber bedeutete sein leidenschaftliches Beharren, dass ihm noch etwas an ihr lag. „Ich verspreche, dass ich der Verhandlung fernbleibe.“
    Erleichterung löste seine angespannten Gesichtszüge. „Danke“, sagte er und fügte mit gesenkter Stimme hinzu: „Die Verhandlung ist in zwei Stunden. Du musst dir keine Sorgen machen. Es wurde für alles gesorgt. Ich werde freigelassen.“
    Langsam verstand sie. Der Richter der Verhandlung war bestochen worden. Somit war die Verhandlung nur

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