Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
Vom Netzwerk:
den du zu genießen und gern zur Schau zu stellen scheinst, ein sehr guter, selbstloser Mann verbirgt.“
    „Wann wirst du an mir zweifeln?“, rief er aus.
    „Niemals“, erwiderte sie fest. „Nichts hat sich geändert, Calder. Du bist der mächtigste Mann, den ich kenne. Selbst jetzt, in Handschellen und in einer Gefängniszelle, bist du eine Macht, jemand, mit dem man rechnen muss.“
    „Alles hat sich geändert, oder?“, fragte er langsam. „Daisy ist tot. Mein Kind ist tot. Ich werde des Mordes beschuldigt. Und wir sind nicht mehr verlobt.“
    Nach einem schmerzhaften, nachdenklichen Moment erwiderte sie: „Das war deine Wahl, nicht meine. Es wird niemalsmeine sein. Meine Gefühle haben sich nicht geändert – und deine auch nicht, das weiß ich.“
    Er sah sie weiterhin an. Er sah nicht fort, jubelte sie innerlich. „Meine Gefühle werden sich nie ändern“, sagte er sehr ruhig. „Ich möchte nicht, dass du mich hier so siehst. Doch du bleibst die Sonne in meinem Leben, Francesca. Sogar jetzt bringst du Licht an diesen elenden Ort und in mein Leben.“
    Seine Worte berührten sie, doch sie blieb unsicher. Tief in ihrem Inneren hatte sie das verstörende Gefühl, dass sie sich an einer gefährlichen Kreuzung befanden und er vielleicht auf seinem einsamen, verlassenen Pfad blieb, auch nachdem sie den Fall gelöst hatte. „Ich möchte die Sonne in deinem Leben sein“, flüsterte sie unsicher. „Du musst niemals wieder allein sein. Aber wenn du die Fenster schließt und die Vorhänge zuziehst, wie soll ich dann jemals wieder hereinkommen?“
    Trauer, Qual und vielleicht sogar Verwirrung und Zweifel mischten sich in seiner Miene. Unverwandt sah sie ihn an, auch als sie spürte, dass ihr Tränen über das Gesicht rannen. Sie versuchte zu lächeln und hoffte, dass er sie nicht bemerken würde.
    Doch das tat er. Er wischte ihr eine Träne von der Wange, wobei er beide durch die Handschellen gefesselten Hände heben musste. Sofort spannte sich ihr Körper an, und ihre Augen wurden schwer.
    „Ich weiß nicht“, flüsterte er und beugte sich vor.
    Als sich seine Hände auf ihr Gesicht legten, stieg Hoffnung in ihr auf. Seine Lippen streiften die ihren, und aus der leichten Berührung wurde eine drängende und unmissverständliche Aufforderung. Francesca griff nach Calders Schultern und wünschte, dass er sie niemals losließe. Der Kuss wurde drängender, fordernder und tiefer. Schließlich entzog er sich ihr.
    Sie sah ihm in die Augen und lächelte. „Es wird niemals vorbei sein, oder? Egal, was passiert.“
    „Nein, es wird niemals vorbei sein“, bestätigte er und trat einen Schritt zurück. „Du solltest gehen.“
    Er hatte recht. Als sie schon auf dem Weg zur Tür war, fiel ihr ein, dass sie ihn nicht auf das Geld angesprochen hatte, das Bragg brauchte, um Mike O’Donnell auszuzahlen. Sie zögerte.
    „Was ist?“
    „Rick steckt ebenfalls in Schwierigkeiten, Calder.“
    Überraschung spiegelte sich in seinem Gesicht. „Falls du meinst, dass diese Untersuchung seinen Kopf kosten wird, werde ich mir keine Vorwürfe machen. Seine Arbeit stand schon mehrmals auf dem Spiel.“
    „Nein, es hat nichts mit seiner Arbeit zu tun. Es geht um seine Familie“, erwiderte sie.

15. KAPITEL
    Donnerstag, 5. Juni 1902
15.00 Uhr
    Hart wirkte bestürzt. „Was willst du damit sagen?“
    „Ein Mann namens Mike O’Donnell ist aufgetaucht. Er ist der Onkel der Mädchen und ein zwielichtiger Strolch, auch wenn er behauptet, zu Gott gefunden zu haben. Ich weiß nicht, ob du darüber informiert bist, dass Rick und Leigh Anne die Mädchen adoptieren wollen. Er hat freundlich vorgeschlagen , die Mädchen selbst großzuziehen“, erzählte ihm Francesca.
    „Warum sperrt Rick ihn nicht wegen Erpressung ein?“
    „Weil er niemals direkt um Geld gebeten hat. Und Rick hat Angst um Leigh Anne. Sie ist im Moment sehr labil, und er weiß nicht, ob sie einer längeren Krise standhält. Ich habe ihm vorgeschlagen, O’Donnell auszuzahlen, damit er die Stadt verlässt.“
    Es dauerte einen Moment, bis er ihre Worte verarbeitet hatte. „Ich weiß, worauf du hinauswillst, Francesca. Doch er würde niemals Geld von mir annehmen.“
    Weigerte Hart sich etwa, seinem eigenen Bruder zu helfen? „Woher weißt du das, wenn du ihm deine Hilfe nicht anbietest? Würdest du ihm denn helfen, wenn er dich ließe?“, fragte sie wütend.
    Auch seine Augen blitzten zornig. „Selbstverständlich würde ich ihm helfen! Ich würde ihm das Geld

Weitere Kostenlose Bücher