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Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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mit Freuden geben. Doch ich sage dir, dass er lieber sterben würde, als in meiner Schuld zu stehen.“
    Immerhin würde Hart im Notfall seinem Bruder beistehen! „Rathe und Grace sind diese Woche in Newport. Wen kann er sonst noch fragen? Kann ich ihm also sagen, dass duihm das Geld anbietest?“
    „Er wird wütend sein, dass du dich eingemischt hast, Francesca. Er wird wütend sein, dass du mich hinter seinem Rücken darum gebeten hast.“
    „Was soll ich denn sonst tun? Darauf warten, dass er dich fragt?“
    Hart dachte nach. „Er würde auch in einer Million Jahren nicht zu mir kommen. Dann los. Biete ihm das Geld an. Aber sei gewarnt – er wird dir nicht dankbar sein.“
    „Das ist mir egal. Ich halte es für die beste Lösung, wenn man bedenkt, was Leigh Anne bereits alles durchmachen musste. Wir müssen O’Donnell auszahlen und ihn loswerden“, erklärte sie. „Das ist das Beste für O’Donnell, und es ist das Beste für die Mädchen.“
    Seufzend schüttelte er den Kopf. „Du bist wirklich loyal bis zum Letzten.“
    „Ich werde immer für deinen Bruder da sein, ebenso wie ich immer für dich da sein werde.“
    „Dann sind wir beide Glückspilze, oder? Dass wir dir beide so am Herzen liegen.“ Sein Ton war beißend.
    Hart würde ihr kurzes romantisches Zwischenspiel mit Bragg offensichtlich nie vergessen. „Müssen wir jetzt über meine Freundschaft mit Rick streiten?“
    Er musterte sie mit undurchdringlicher Miene. „Unsere fünfzehn Minuten sind um, Francesca.“
    „Calder …“
    „Du solltest gehen.“
    Maggie beugte sich über den einzigen Tisch, für den in ihrer winzigen Mietwohnung Platz war, und nähte eifrig im Schein einer Kerosinlampe. Vor kurzem hatte sie ihre Arbeit in der Moe Levy Fabrik verloren. Der Geschäftsführer sagte, sie hätte zu viele Tage gefehlt. Keine Erklärung hatte ihn zu einemSinneswandel bewegen können. Und sie hatte vier Kinder zu ernähren. Doch bevor sie auch nur einen Tag auf Arbeitssuche hatte gehen können, war Lady Montrose zusammen mit Francesca bei ihr erschienen und hatte sechs neue Kleider und ebenso viele Garnituren Unterwäsche in Auftrag gegeben. Und auch Francesca hatte ein Abendkleid bestellt, obwohl sie kein weiteres brauchte, wie Maggie wusste, da sie erst kürzlich einen größeren Auftrag für sie fertiggestellt hatte. Gleichzeitig hatte Joel eine Gehaltserhöhung bekommen. Und gerade als sie die Kleider für Lady Montrose fertig hatte, bestellte Mrs Bragg eine komplett neue Garderobe für Marys Töchter Katie und Dot.
    Gedankenverloren hielt Maggie beim Nähen inne. Sie war mit Mary O’Shaunessy befreundet gewesen, und ihr Tod betrübte sie noch immer, doch die Mädchen hatten Glück im Unglück. Die Braggs hatten Katie und Dot zu sich genommen, und offenbar blühten die Mädchen in einer so liebevollen Umgebung auf. Es war nicht zu übersehen, dass Leigh Anne sich als ihre Mutter empfand. Als Maggie sich in Erinnerung rief, wie tapfer sie dem furchtbaren Mike O’Donnell entgegengetreten war, schauderte sie jetzt noch. Auch wenn sie Marys Bruder nie kennen gelernt hatte, wusste sie doch, wie sehr sich Mary vor ihm gefürchtet hatte, vor allem wenn er betrunken war.
    Sanft strich sie über den hellgelben Stoff, an dem sie arbeitete. Vielleicht war der Verlust ihrer Arbeit in der Fabrik ebenfalls Glück im Unglück. Zuerst hatte sie geglaubt, dass Francesca ihre Schwester dazu gedrängt hatte, aus Freundlichkeit und Wohltätigkeit so viele Kleider bei ihr in Auftrag zu geben. Doch bei den verschiedenen Anproben mit Lady Montrose hatten sich die beiden Frauen etwas angefreundet. Francescas Schwester trat sehr elegant auf, doch sie war ebenso freundlich, warmherzig und zuvorkommend wie ihre Schwester.Längst hatte Maggie begriffen, dass Lady Montrose sich die verschiedenen Kleider aufrichtig gewünscht hatte und dass sie die zwei Abendkleider bewunderte, die Maggie für ihre Schwester genäht hatte.
    Jetzt, mit dem Auftrag von Leigh Anne Bragg, kam sie vielleicht, nur vielleicht, als Näherin über die Runden. Vielleicht brauchte sie gar keine neue Fabrikarbeit. Vor vielen Jahren, vor dem Tod ihres Mannes, hatte sie einen albernen, aber wunderschönen Traum gehabt. Sie träumte davon, eines Tages ihr eigenes Kleidergeschäft in einer traumhaften Lage zu besitzen. Vielleicht am Union Square oder in der Ladies’ Mile. Dort kämen die elegantesten Damen der Gesellschaft in ihr Geschäft, um sie um ihre Dienste zu bitten. Manche Kundin

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