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Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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ihr gesagt, wie es mir geht, und wir haben wild gestritten. Monatelang haben wir gestritten.“
    Francesca sah auf den Boden, ihr Herz pochte.
    Plötzlich stand Rose abrupt auf. „Du suchst nach Beweisen gegen mich.“
    „Rose, ich verstehe deine Gefühle“, begann Francesca in der Hoffnung, sie zu besänftigen.
    „Hinaus!“
    „Rose, wenn du sie nicht getötet hast, dann ist der Mörder noch da draußen. Ich habe Daisys Familie gefunden und muss dir einige Fragen stellen.“
    „Du hast ihre Familie gefunden?“, fragte Rose erstaunt und beruhigte sich wieder.
    Francesca erzählte ihr von Richter Gillespie, seiner Frau und seiner Tochter.
    „Sie kam aus einer so angesehenen Familie“, flüsterte sie und setzte sich wieder auf das Sofa.
    „Und hat sie verlassen, um Prostituierte zu werden“, ergänzte Francesca. „Rose, ich muss dich noch einmal fragen. Bitte, bist du sicher, dass sie niemals die Gründe andeutete, aus denen sie damals fortging?“
    „Niemals“, bekräftigte Rose. „Als ich das Thema einmal anschnitt, machte sie sehr deutlich, dass unsere Freundschaft vorbei wäre, wenn ich das noch einmal täte.“
    Francesca dachte über das Gesagte nach. „Und weißt du etwas von zwanzigtausend Dollar, die Daisy im Mai auf ihr Konto eingezahlt hat?“
    Allein der Ausdruck ihrer Augen bewies, dass sie nichtsvon dem Geld wusste. „Sie hat zwanzigtausend Dollar auf ihr Konto eingezahlt?“
    „Ja, das hat sie. Hast du eine Ahnung, wie sie an so viel Geld gekommen ist?“
    „Nein, habe ich nicht. Ich höre zum ersten Mal davon.“ Ihr Ton war bitter. „Noch ein Geheimnis, das sie mir nicht verraten hat.“
    Francesca bemerkte, wie feindselig Rose nun gegenüber Daisy gestimmt war. „Nun, ich gehe nicht davon aus, dass ihr eine solche Summe für ihre Dienste gezahlt wurde“, erklärte Francesca. „Jemand hat sie ausgezahlt. Die Frage ist, wofür?“
    „Ausgezahlt?“ Rose brauchte eine Sekunde, um die Bedeutung zu verstehen. „Nun, wir beide wissen, wer ein Motiv hatte.“
    „Das Geld kam nicht von Hart.“ Francesca entschied, das Thema zu wechseln. „Ich habe noch eine Frage. Was wollte Chief Farr?“
    „Er hat mir einige Fragen gestellt“, antwortete Rose und blickte zur Seite. „Er denkt, dass ich in die Sache verwickelt bin – genau wie du.“
    Francesca war sicher, dass Rose log, was Farr anging. „Was für Fragen waren das?“
    „Er wollte wissen, wo ich in jener Nacht war. Ich habe ihm gesagt, was ich dir gesagt habe – und was ich schon der Polizei gesagt habe.“
    „War das das erste Mal, dass er dich befragt hat?“
    Rose zögerte. „Ja.“
    Sie log schon wieder. „Warum sagst du mir nicht die Wahrheit? Ich will Daisys Mörder finden, und du machst es mir ziemlich schwer!“
    „Ich sage die Wahrheit. Ich habe Chief Farr bis heute nicht gesehen“, rief Rose und erhob sich. „Und mir gefallen seine Fragen ebenso wenig, wie er mir gefällt!“Francesca seufzte. „Nun gut. Wenn du dich an irgendwas erinnerst, das Daisy gesagt hat, irgendwas, das du nicht verstanden hast, oder irgendwas, das mit den Ermittlungen zusammenhängen könnte, dann benachrichtige mich bitte.“
    Offensichtlich war Rose erleichtert, als Francesca die Tür öffnete und ging. In der Halle stand plötzlich Homer vor ihr.
    Aus irgendeinem Grund hatte Francesca das Gefühl, als ob sie kurz davor wäre, den Fall zu lösen, als ob die Antworten, nach denen sie suchte, direkt vor ihr lägen.
    Mit einem Lächeln reichte sie Homer eine ihrer Karten. „Bitte zögern Sie nicht, mich zu benachrichtigen, wenn etwas geschieht, das wichtig für den Fall sein könnte.“
    „Miss Cahill? Ihr Gespräch war nicht zu überhören. Ich glaube, da gibt es etwas, das Sie wissen sollten“, sagte er zu ihrer Überraschung.
    „Und was ist das?“
    „Sie erwähnten einen Richter Gillespie.“
    „Ja. Warum fragen Sie?“
    „Weil Richter Gillespie hier war, zweimal.“
    „Sie meinen heute?“
    Er schüttelte den Kopf. „Nein. Letzten Monat. Im Mai. Er wollte Miss Jones sehen.“

16. KAPITEL
    Donnerstag, 5. Juni 1902
16.00 Uhr
    Seit sie nach dem Kutschenunfall nicht mehr gehen konnte, hatte Leigh Anne nicht einen Besuch gemacht. Das änderte sich jetzt. Immer wieder sah sie die Szene mit dem abscheulichen O’Donnell vor sich und war fest entschlossen: Dieser Mann würde ihre Familie nicht zerstören. Also sprach sie bei der einzigen Person vor, die ihr eventuell fünfzehntausend Dollar leihen konnte – und zwar diskret.

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