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Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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würde die Countess heiraten, die sein Kind erwartete.
    „Ich habe dich wohl überrascht“, sagte er.
    Erst jetzt fand sie ihre Stimme wieder. „Ja, das hast du.“ Wie konnte sie ihn hinauswerfen, wenn Unhöflichkeit gegen ihre Natur ging? „Evan, du solltest nicht hier sein.“
    „Ich wollte nur hallo sagen. Es ist so lange her … Ich habe die Kinder vermisst und ihnen Geschenke mitgebracht.“
    Maggie wusste, dass sie die Tür zumachen und ihn wegschicken musste. Die Countess hatte ihre Kinder bedroht und jedes Wort ernst gemeint.
    Aber wie konnte sie ihn davonjagen, fragte sie sich verzweifelt. Langsam blickte sie ihm in die Augen.
    „Was ist?“, fragte er beunruhigt. „Ist irgendwas nicht in Ordnung?“
    „Nein, natürlich nicht“, gab sie zurück und zog die Tür weiter auf. „Du kannst einen Moment hereinkommen – um die Kinder zu sehen.“
    Überrascht sah er sie an. Noch nie hatte sie bei seinen Besuchen Anweisungen gegeben.
    Nun erblickten ihn die Kinder. „Mr Cahill“, rief Matt undsprang auf die Füße.
    Auch Paddy schrie auf. Er stand so schnell auf, dass er über seinen Stuhl stolperte. Beide Jungs schossen zu Evan, der sich lachend bückte, um sie gleichzeitig zu umarmen. Lizzie jaulte protestierend und schlug ihren Löffel auf den Tisch, weil sie von ihrem Stuhl runterwollte.
    Schnell eilte Maggie zu ihr, damit sie es nicht selbst versuchte und sich dabei verletzte. Lächelnd blickte sie zu dem Trio zurück. Beide Jungs redeten gleichzeitig auf Evan ein; Matt erzählte von der Schule und Paddy von der neuen Nachbarskatze.
    Evans Anblick erfüllte sie mit Liebe. Dabei war es hoffnungslos, auf diese Art für diesen Mann zu empfinden. Er war ein Gentleman, auch wenn er besitzlos und enterbt war, und sie war eine arme irische Frau, die mit ihren rauen roten Händen ihren Lebensunterhalt verdiente. Aber es tat gut, ihn zu sehen. Seine Anwesenheit erfüllte ihre kleine Wohnung und wärmte sie, wie die Sonne nach einem Regen die Stadt erwärmte.
    „Ich bin sehr stolz auf dich“, sagte Evan zu Matt und klopfte ihm auf den Rücken. Zu Paddy sagte er: „Irgendwann kannst du mir die Katze zeigen. Doch ich habe eine viel bessere Idee. Vielleicht können wir dieses Wochenende in den Zoo gehen.“
    „In den Zoo“, nickte Paddy strahlend.
    „Ich will Zoo“, rief Lizzie, die sich an Maggie klammerte.
    Evan sah sie an. „Natürlich nur mit der Erlaubnis eurer Mutter.“
    Sie durfte es nicht erlauben. Sie musste Evan für immer fortschicken oder in Angst vor der Countess leben. „Das ist eine wunderbare Idee“, sagte sie, ohne zu lächeln, „doch das müsst ihr ein anderes Mal machen.“
    Überrascht starrte er sie an.
    Maggie ließ Lizzie los. Das kleine Mädchen lief stolpernd zu Evan.
    „Lizzie, meine Kleine“, sagte Evan und nahm sie in den Arm. Wieder blickte er zu Maggie, die absichtlich wegschaute, und sagte zu den Jungs: „Da sind einige Dinge in der Tüte, die euch und eure Schwester interessieren könnten.“
    Er verwöhnte sie schrecklich, doch es war eine schöne Geste von ihm, weil sie ihr ganzes Leben lang mit so wenig hatten auskommen müssen. Maggie sah zu, wie die Jungs über eine Packung Spielzeugsoldaten samt Kanone und Pferden in Entzücken gerieten und wie Lizzie ein weiteres Stofftier entdeckte, diesmal ein schwarzweißes Pony. Lizzie kreischte vor Freude und drückte das Spielzeug an ihre Brust. Dann galoppierte sie mit dem Pony rund durch das Zimmer.
    Jetzt, wo die Kinder mit ihren Geschenken beschäftigt waren, schob Evan die Hände in die Jackentaschen und sah unsicher von Maggie zum Küchentisch. „Es tut mir leid, dass ich euer Abendessen unterbrochen habe“, sagte er ruhig.
    „Wir können später weiter essen“, erwiderte Maggie und griff nach der Lehne von Lizzies Stuhl.
    Neben dem Tisch erblickte Evan den Nähkorb, auf dem das gelbe Kleid lag, an dem Maggie gerade arbeitete. „Wie ich höre, hast du seit einigen Wochen ganz schön viel zu tun.“
    „Ja, deine Schwester hat eine Garderobe bestellt, und Mrs Bragg eben falls.“
    „Das freut mich.“ Er zögerte, als hätte ihre Antwort ihn verwirrt. Dann nahm er den Blumenstrauß vom Sofa, wo er ihn abgelegt hatte. „Die sind für dich.“
    Wie gern hätte sie die Blumen genommen, doch sie konnte es nicht. Stattdessen stand die Countess vor ihrem geistigen Auge.
    „Maggie, was ist los?“
    Sie sah auf und versuchte, ihre Gefühle zu verbergen. „Ichkann sie nicht annehmen. Das weißt du.“
    „Sie

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