Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben
sind nur ein Zeichen der Freundschaft, mehr nicht.“ Nervös schlang sie die Arme um sich. „Ich denke, du solltest gehen.“
„Du willst mich hier nicht?“, fragte er betrübt.
Es hatte keinen Sinn, ihn daran zu erinnern, dass er die Countess heiraten würde und sie ein Kind bekamen. Sie wollte ihn hier bei sich und den Kindern. Aber Maggie war nicht in der Lage, Worte dafür zu finden.
Wie bleich er auf einmal aussah. „Nun gut. Ich dachte, wir wären Freunde“, sagte er verärgert.
Ganz fest schloss Maggie die Augen. Je früher er ging, desto besser.
Doch er stand einfach da, und sie musste die Augen wieder öffnen. „Ich musste dich einfach sehen“, sagte er.
Nur zu gern hätte sie ihm gestanden, dass auch sie sich nach ihm gesehnt hatte, doch sie wusste es besser und hielt den Mund.
Schon im Gehen begriffen, drehte er sich plötzlich um und kam zu ihr zurück. „Es tut mir alles sehr leid, Maggie. Aber bitte tu das nicht. Du und die Kinder, ihr seid so wichtig für mich geworden.“
Als sie spürte, wie ihr Tränen in die Augen stiegen, gab sie auf. „Du bist auch für uns sehr wichtig geworden.“
Erleichterung erhellte seine Miene. „Dann können wir Freunde sein.“ Auf einmal senkte er die Stimme. „Es tut mir leid wegen des Kusses.“
Sie schüttelte den Kopf, und eine Träne fiel zu Boden. „Mir nicht.“ Warum musste sie nur so aufrichtig sein, dachte sie beschämt und blickte zur Seite.
„Ich wünschte, die Dinge wären anders, Maggie“, flüsterte er. „Ich wünschte –“, seine Stimme erstarb.
Geradeheraus schaute sie ihm in die leuchtend blauen Augen. „Was wünschst du?“
Während er mit sich rang, verdunkelte sich seine Miene. „Ich will sicher sein, dass für dich und die Kinder gesorgt ist“, sagte er. „Ich weiß, dass du selbstständig bist und glaubst, allein zurechtzukommen, doch ich möchte gern helfen. Bitte, lass mich helfen.“
„Nein!“ Sie war entsetzt, und das hatte nichts mit ihrem Stolz, aber alles mit der Countess zu tun. „Versteh doch, dass wir keine Freunde bleiben können!“
„Aber warum nicht?“, wollte er wissen.
Um sich zu beruhigen, trat sie zurück und ging zum Waschbecken.
Weil er ihr gefolgt war, stand Evan nun so dicht hinter ihr, dass sie seine Wärme spürte.
„Warum nicht? Wir sind die ganze Zeit über Freunde gewesen. Bartolla wird das verstehen. Ich verspreche, dir nicht zu nahe –“
Sie wirbelte herum und lag fast in seinen Armen. „Nein! Sie wird das ganz bestimmt nicht verstehen!“, rief sie, begriff voller Schrecken, dass sie zu viel gesagt hatte, und schlug die Hand vor den Mund.
„Was geht hier vor? Warum sagst du so etwas? Was verschweigst du mir?“ Er nahm ihre Hand und zog sie von ihrem Mund weg, gab sie jedoch nicht frei.
Verzweifelt versuchte sie, sich loszumachen. Doch er ließ sie nicht gehen. Seine Berührung weckte ihr Verlangen nach so viel mehr. „Sie scheint eben eine besitzergreifende und eifersüchtige Frau zu sein“, brachte Maggie hervor. Ihr Herz hämmerte. Angst, Liebe, Verlangen und Trauer auf einmal brachen über ihr zusammen.
„Du kennst sie doch gar nicht“, erwiderte er mit durchdringendem Blick. „Aber ich kenne sie. Tatsächlich kenne ich sie sogar zu gut. Was ist passiert, Maggie?“
Endlich kam Maggie von ihm los und schlug die Hände vors Ge sicht.
„Maggie?“ Seine Stimme war voller Sorge. Und plötzlich hielt er sie fest, und sie fühlte seinen schlanken festen Körper und schmiegte ihre Wange an seine Brust. „Du hast sie kennen gelernt, oder? Ist sie hierhergekommen?“, fragte er.
Unfähig zu sprechen und sich jeden Zentimeters seines Körpers bewusst, nickte sie.
Seine Hände umfassten ihre Taille fester. „Sie ist hierhergekommen!“, wiederholte er ungläubig.
„Sie war sehr wütend“, flüsterte Maggie.
„Sie war wütend auf dich?“
„Sie hat uns gedroht“, brachte sie heraus.
„Sie ist hierhergekommen und hat dir gedroht?“ Zorn verdunkelte seine Augen und ließ seine Gesichtszüge hart werden.
Natürlich sollte sie es ihm nicht sagen, doch sie hatte Angst, und Evan war so stark. Schon seit Monaten gab er jetzt auf sie und die Kinder Acht. „Sie hat den Kindern gedroht. Nun weißt du, warum wir keine Freunde sein können.“
„Sie ist zu weit gegangen!“ Er ließ Maggie los.
„Evan“, rief sie und folgte ihm, als er zur Tür stürmte.
„Evan! Was wirst du tun?“
Er wirbelte herum. „Das werde ich ihr nie verzeihen“, sagte er
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