Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben
glaube, es ist eine sehr gute Idee“, sagte er, bettete sie nieder und beugte sich über sie. Noch ein Kuss, und als diesmal seine Zunge ihre Lippen berührte, kam sie ihm mit weitgeöffnetem Mund entgegen, und ein Schauer schüttelte ihren Körper. Er konnte nicht warten. Seine Hände glitten über das Mieder ihres Kleides, und Leigh Anne wölbte sich ihm einladend entgegen. Es war so lange her.
Irgendwie gelangten seine Hände unter ihr Kleid und ihren Petticoat. Leigh Anne riss die Augen auf, als er sie berührte. Sie sehnte sich nach ihm, sie war bereit für ihn, doch sie hatte auch Angst.
Aber Rick verstand sie, dachte an sie und achtete auf sie. „Lass es geschehen“, bat er. „Darling, bitte lass es geschehen.“
Mit geschlossenen Augen schrie sie auf. „Dann beeil dich“, flüsterte sie. „Oh, Rick, beeil dich!“
Wie lange hatte er davon geträumt, diese Einladung wieder zu hören. Als er ihre Röcke hochschob, küsste er sie tief und fordernd und konnte nicht länger nachdenken. Sie wand sich unter ihm, und er stieß in sie hinein, wieder und wieder, bis ihre Lust sie gemeinsam davontrug.
Als sich sein Atem beruhigt hatte, war er fast schockiert, dass er soeben seine Frau geliebt hatte. Überwältigt von dem Hochgefühl, rollte er auf seine Seite. Er nahm sie in die Arme und betrachtete ihre langen bloßen Beine. Das linke war jetzt verdreht. Der Anblick versetzte ihm einen Stich, und er zog ihr die Röcke wieder hinunter. Alles, was er jetzt wollte, war, sie ganz lange in seinen Armen zu halten.
Unendliche Freude stieg in ihm auf. Er betrachtete ihr wunderschönes Gesicht. Ihre Augen blieben geschlossen, doch er wusste, dass sie nicht schlief. Sie genoss nur das Nachspiel, wie früher. Sein Herz zog sich zusammen, und er küsste sie auf die Wange.
Ihre Wimpern flatterten, und sie sah zu ihm, erwiderte sein Lächeln jedoch nicht.
Er war beklommen. „Geht es dir gut?“, fragte er und betete, dass sie ihn nicht von sich stieß.
Sie lächelte kurz, doch es wirkte angestrengt. „Du hast mir nicht wehgetan, Rick.“
Er wollte nicht zurück in jene dunkle Hölle, in der sie zuletzt gelebt hatten. „Du bist so schön“, flüsterte er. „Leigh Anne, ich brauche dich.“
„Ich verstehe nicht“, flüsterte sie ängstlich.
„Du verstehst nicht, dass dein Mann dich liebt und begehrt?“, fragte er, bemüht unbeschwert.
„Wie kannst du mich begehren? Ich bin ein … Krüppel!“ Schockiert setzte er sich auf. „Wie kannst du dich selbst so nennen?“
„Aber es stimmt doch, oder?“ Dann blickte sie zur Seite. „Er hat mich so genannt.“
Still stand die Welt, und eine hässliche, dunkle Wirklichkeit brach über ihn herein. „Wer?“ Doch er wusste es bereits.
„O’Donnell. Es spielt keine Rolle“, sagte sie. „Rick, wir hätten das nicht tun sollen.“
„Doch! Dich zu lieben, ist das Richtige.“
Als Leigh Anne versuchte, sich aufzusetzen, half er ihr sofort dabei. „Alles hat sich verändert. Wenn wir die Mädchen nicht hätten, würde ich dich freigeben, Rick, damit du mit einer richtigen Frau zusammen sein könntest – nicht mit einer verkrüppelten.“ Doch ihr Blick sagte das Gegenteil.
Nun verstand er, wogegen er kämpfte, und wählte seine Worte mit Bedacht. „Du bist eine richtige Frau. Und wir haben die Mädchen. Doch selbst wenn das nicht so wäre, würde ich dich nicht gehen lassen.“
Sie musterte ihn, und er lächelte ihr vorsichtig zu. „Ich möchte bei dir sein, egal was passiert – und ich wünschte mir, dass auch du bei mir sein möchtest.“
„Warum?“
„Ich denke, du weißt, warum.“ Er streichelte ihr Gesicht. „Bitte, wende dich nicht von mir ab. Bitte.“ Stumm blickte sie ihn einfach nur an und schien hin- und hergerissen.
Obwohl er seine Frau nur zu gern noch einmal geliebt hätte, stand er auf und knöpfte sein offenes Hemd zu. Hart tauchte vor seinem geistigen Auge auf. Er sah sich selbst ihm zu Füßen liegen und Hart die Situation genießen. Dann sah er O’Donnell in einer dunklen, engen Zelle, wo er auf den elektrischen Stuhl wartete.
„Wohin gehst du?“, fragte sie.
„Ich gehe mir fünfzehntausend Dollar leihen“, erwiderte er.
Die Zentrale der Bank von New York lag downtown, nicht weit von Harts Büro in der Bridge Street entfernt. Ein großes, eindrucksvolles Gebäude, das gut ein Jahrhundert alt war. Auf dem gut gewachsten Eichenparkett im Inneren lagen mehrere riesige Orientteppiche, und ein gewaltiger Lüster krönte
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