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Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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damit einverstanden?“
    „Hart hat nicht das Verlangen, mich nach seinen Vorstellungen zu formen“, sagte Francesca, als sie im Erdgeschoss angekommen waren. „Er wird mich nie in Ketten legen. Du weißt, er bewundert meine Courage und meinen Intellekt.“
    „Ich bezweifle aber, dass er einverstanden ist.“
    Wieder konnte sie nur seufzen. „Zugegeben, es ist mehr so, dass er meine Arbeit toleriert. Aber wenn es dir hilft, verspreche ich dir, die Polizei den größten Teil erledigen zu lassen, während ich nur Maggie und ihren Nachbarn ein paar Fragen stelle.“ Sie wusste sehr wohl, dass sie soeben begonnen hatte, ihre Mutter anzuflehen.
    Julia drehte sich wieder zu ihr um und schüttelte aufgebracht den Kopf. „Ich weiß, du meinst es gut, Francesca. Aber ich weiß auch, dass du nichts bleiben lassen kannst, wenn es erst einmal dein Interesse geweckt hat. Wir werden diese Unterhaltung später fortsetzen, weil Hart auf dich wartet. Und dieser Strolch ebenfalls.“
    Francesca rührte sich nicht von der Stelle. „Joel ist kein Taschendieb mehr, Mama“, erklärte sie und fragte dann: „Washast du vor?“
    „Ich werde diesem Unfug ein Ende setzen“, gab Julia zurück und ging fort.
    Diese Bemerkung gefiel Francesca gar nicht. Sie wusste, wie viel es ihrer Mutter bedeutete, dass sie Hart heiraten würde. Sie hätte niemals erwähnen sollen, dass sie in diesem Fall zusammen mit Bragg ermittelte. Mit finsterer Miene eilte sie durch das Empfangszimmer und traf im goldenen Salon auf Hart und Joel, die sich angeregt unterhielten. Sie standen vor dem Feuer, das im mit Marmor verkleideten Kamin brannte. Abrupt blieb sie stehen, woraufhin die beiden sich zu ihr umdrehten.
    Sie hielt sich an der Tür fest, bemüht, zu Atem zu kommen und ihre Fassung wiederzuerlangen. Hart trug sein weißes Jackett und die schwarze Abendhose, außerdem eine schwarze Krawatte. Er sah so unglaublich verführerisch aus, dass sie nicht wusste, wie sie sich ihm hätte verweigern können. Ein lässiges Lächeln umspielte seine Lippen, als er seinen Blick über Francesca wandern ließ.
    Hätte sie doch bloß gewusst, welchen Plan Julia verfolgte!
    „Ich habe mich ein wenig verspätet“, sagte sie. „Es tut mir wirklich leid.“
    Er schlenderte zu ihr, zog sie an sich und flüsterte ihr ins Ohr: „Mir ist egal, wie sehr du dich verspätest. Wichtig ist nur, dass du jetzt hier bei mir bist.“
    Sie schmolz förmlich dahin und vergaß, dass Joel mit im Zimmer war. Seine großen, kraftvollen Hände an ihrer Taille waren das Einzige, woran sie denken konnte. Langsam ließ sie den Kopf nach hinten sinken, um Hart in die Augen zu schauen. Sein Gesichtsausdruck hatte etwas eigenartig Zärtliches an sich, sein Blick hingegen war der eines lustvollen Mannes.
    „Du kannst ja richtig romantisch sein, Calder“, neckte sieihn, doch ihr Herz raste wie verrückt. Sie wünschte sich, mit ihm allein zu Hause zu Abend zu essen, anstatt ins Waldorf-Astoria zu gehen.
    „Hältst du das für romantisch?“, fragte er amüsiert, während sein Griff um ihre Taille fester wurde.
    Es gelang ihr nicht, ein Lächeln aufzusetzen, da sie sich unvermittelt fragte, wie viele Frauen er wohl schon auf dieselbe Weise berührt hatte. Zum wiederholten Mal an diesem Tag musste sie an die Unterhaltung mit Daisy denken. Hart wurde daraufhin ebenfalls ernst und sah sie forschend an. „Was ist los?“
    Sie wollte ihn fragen, ob er sie für alle Zeit lieben würde, aber sie tat es nicht. Schließlich hatte er nicht von Liebe gesprochen, sondern Freundschaft, Respekt, Bewunderung und Treue zugesagt. Kein Wort von Liebe. Er hatte klar gemacht, dass Liebe aus seiner Sicht etwas für Narren war. Und wenn Hart eines nicht war, dann ein Narr. Sie schluckte und brachte ein „Gar nichts“ heraus, dann löste sie sich aus seiner Umarmung.
    Er wollte sie aber nicht loslassen. „Etwas belastet dich.“
    Sie biss sich so fest auf die Lippe, dass es schmerzte. „Mama und ich hatten im Flur einen Streit. Sie will wohl meiner Arbeit ein Ende setzen“, flüsterte sie und war sich sehr deutlich bewusst, dass sie ihm zwar die Wahrheit sagte, ihn gleichzeitig aber auch anlog. Ein Teil von ihr wollte von der Begegnung mit Daisy berichten, doch ein anderer Teil weigerte sich beharrlich. Letzteres war der stolze, vernünftige Teil von ihr. Hart würde eine eifersüchtige, unsichere Frau nicht bewundern.
    Mit dem Handrücken strich er über ihre Wange, während er sie losließ.

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