Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben
die Bartstoppeln, spannte den Bizeps. Als er Dot schallend lachen hörte, ging ihm ein erneuter Stich durchs Herz.
Oh Gott, wie sollte es mit dieser Ehe nur weitergehen? Sein Leben war ihm zuvor wie die Hölle vorgekommen, als er sich geweigert hatte, eine Versöhnung mit Leigh Anne zu akzeptieren, bis er von seiner Frau dazu gezwungen worden war. Er hatte sie dafür gehasst, dass sie sich gegen die Scheidung sträubte, dass sie sich zwischen ihn und Francesca stellte, dass sie dann doch in die Scheidung einwilligen wollte, wenn er bestimmte, von ihr aufgestellte Bedingungen erfüllte.
Er hatte sie für die sechs Monate einziehen lassen, auf die sie sich einigten. Sollte er nach diesen sechs Monaten immer noch die Scheidung wollen, dann würde sie sich nicht länger dagegen sträuben. Und dann geschah dieser Unfall.
Eine Scheidung stand nun nicht länger zur Diskussion. In ihrem Zustand würde er Leigh Anne nicht verlassen, und er wollte es auch nicht mehr. Vielmehr wollte er sich um sie und die Kinder kümmern, damit sie eine Familie wurden. Doch dieser Traum schien nun in unerreichbare Ferne gerückt.
Er brauchte einen Drink.
Bragg ging zurück ins Schlafzimmer, wo ein Getränkewagen aus Messing vor dem Bücherregal stand, und schenktesich einen Bourbon ein. In kleinen Schlucken trank er aus dem Glas und hoffte, ein wenig Entspannung zu finden. Auf einmal hörte er Leigh Anne zu den Kindern sagen, sie komme noch einmal vorbei, um ihnen eine gute Nacht zu wünschen, sobald Mrs Flowers sie umgezogen und ins Bett gebracht hatte.
Nach kurzem Zögern verlangte der Gentleman in ihm, zumindest einen Versuch zu unternehmen, auch wenn er wusste, dass sie ablehnen würde. Er stellte sein Glas ab, zog einen Hausrock über und ging in den Flur. Leigh Anne saß in sich zusammengesunken im Kinderzimmer in dem Rollstuhl. Mit gezwungenem Lächeln sagte er: „Lass mich helfen.“
Sofort spannte sie sich an. „Nein!“
Er verharrte in der Bewegung.
Nun erwiderte sie sein Lächeln. „Mir geht es gut. Außerdem muss ich das allein schaffen, nicht wahr?“ Ihr ausgelassener Tonfall klang bemüht.
Da er sie nicht umstimmen konnte, kehrte er ins Schlafzimmer zurück, wo er wartete und aufmerksam lauschte. Bis auf das Kindermädchen und die Kleinen in ihrem Schlafzimmer war nichts zu hören. Er kippte den restlichen Bourbon hinunter und ging wieder zur Tür.
Leigh Anne stand mit ihrem Rollstuhl im Flur. Tränen liefen ihr über die Wangen. Als sie merkte, dass Bragg aus dem Zimmer gekommen war, sah sie auf und warf ihm einen zornigen Blick zu. „Tu’s nicht“, warnte sie ihn.
Er erkannte, dass sie sich mit einem Rad an der Wand festgefahren hatte. Ohne auf sie zu hören, ging er zu ihr.
„Ich will keine Hilfe.“
Seine Hände schlossen sich in diesem Moment um die Handgriffe des Rollstuhls, und er zuckte zusammen, als habe er sich die Finger verbrannt. „Es wird eine Weile dauern, um sich daran zu gewöhnen, wie er bewegt werden muss“, sagte er mit ruhiger Stimme. „Niemand erwartet von dir, dass duihn beim ersten Versuch fehlerfrei bedienen kannst.“
Sie legte die Hände vors Gesicht.
„Bitte“, fügte er an und merkte den wütenden Unterton in diesem einen Wort. Ohne auf ihre Antwort zu warten, schob er den Rollstuhl durch den Flur bis ins Schlafzimmer. Der verführerische Duft seiner Frau umhüllte ihn dabei.
Sie wischte sich die Augen und ließ die Hände sinken. „Ich entschuldige mich, das war unhöflich von mir.“
Bragg ging um den Rollstuhl herum, damit er ihr ins Gesicht sehen konnte. „Behandele mich nicht wie einen Fremden“, hörte er sich sagen.
Wieder senkte sie den Blick, und ihm wurde bewusst, dass er den Hausrock so lässig zugebunden hatte, dass ein Teil seines nackten Oberkörpers zu sehen war. Sie wurde rot, während er die Revers umschlug und den Gürtel enger zog, obwohl sie ihn seit ihrer Versöhnung ein Dutzend Mal oder mehr so gesehen hatte. Auf einmal dachte er daran, mit ihr im Bett zu liegen, sie in den Armen zu halten, über ihr Haar zu streichen und ihr Gesicht zu streicheln, bis sie eingeschlafen war. Das Verlangen überkam ihm, doch er ignorierte es. „Mit der Zeit wird es einfacher“, sagte er zu Leigh Anne. „Da bin ich mir ganz sicher.“
„Du hast gut reden“, erwiderte sie und wich beharrlich seinem Blick aus.
Er hielt es nicht länger aus. „Wenn ich könnte, würde ich alles ungeschehen machen, Leigh Anne. Alles, was in den letzten vier Jahren geschehen
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