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Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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gerichtet.
    „Wirklich?“ Newman blickte auf.
    „Ja, und jetzt gebe ich Ihnen einen Befehl. Wenn Farr wieder von Ihnen verlangt, gegen den Eid zu verstoßen, den Sie abgelegt haben, dann kommen Sie zu mir.“
    Newman war kreidebleich.
    Bragg ging zu ihm und legte eine Hand auf seine Schulter. „Ich kann nicht gutheißen, was Sie getan haben, aber ich verstehe, in welche Situation Sie gebracht wurden. Von unserer Unterhaltung erfährt der Chief kein Wort, sie hat nie stattgefunden. Haben Sie verstanden?“
    „Ja, Sir.“
    „Sagte Farr, warum er diese Fakten nicht im Bericht sehen wollte?“
    „Nein.“
    „Weiß sonst noch jemand davon?“
    „Niemand, Sir.“
    „Gut. Setzen Sie die Ermittlungen fort. Alle Erkenntnisse melden Sie aber ab sofort mir. Wenn Farr weitere Fakten unterschlagen will, tun Sie, als würden Sie ihm Folge leisten, und lassen mich anschließend wissen, was geschehen ist. Ist das klar?“
    „Klar, Sir.“ Newman wirkte unendlich erleichtert. „Ich wollte Sie nie hintergehen.“
    „Schon verstanden. Haben Sie und Farr einen Verdächtigen, von dem wir nichts wissen?“
    „Nein, Sir. Unser bislang einziger Verdächtiger ist David Hanrahan. Farr glaubt, er könnte Margaret Cooper versehentlich getötet haben, obwohl er eigentlich seine Frau umbringen wollte. Die beiden anderen Opfer könnte er aus purer Wut überfallen haben.“
    Bragg lächelte ihm zu. „Vielen Dank, Newman. MachenSie jetzt Mittag.“
    Newman stand auf. „Danke, Sir.“
    Nachdem er weg war, sah Francesca Bragg fragend an. „Was hat Farr vor?“, wunderte sie sich. „Warum verschweigt er derart wichtige Fakten?“
    „Das weiß ich nicht – noch nicht.“
    „Er hasst Frauen, da bin ich mir sicher. Aber er ist doch kein Mörder.“
    „Das wäre schon ein gewaltiger Sprung.“
    „Aber warum dann?“
    „Wie gesagt, wir wissen es nicht. Aber früher oder später werden wir es herausfinden, nicht wahr?“ Sein Lächeln hatte etwas Frostiges.
    Francesca stellte sich zu ihm und nahm seine Hand. „Früher, Bragg“, versprach sie ihm. „Wir werden es früher herausfinden, nicht später, weil ich die Geduld mit deinem hinterhältigen Polizeichef verloren habe.“
    Es machte nichts aus, dass Leigh Anne Bragg nun ein Krüppel war. Bartolla Benevente hatte die besten Edelsteine und ein phantastisches Kleid eines Modeschöpfers ausgewählt, um ihrer Freundin und gleichzeitigen Rivalin zu zeigen, wer von ihnen wohlhabender war. Das Kleid war tatsächlich maßgeschneidert, doch die Smaragde, die ihren langen, schmalen Hals zierten und einen Farbton dunkler waren als das tief ausgeschnittene Kleid mit den dreiviertellangen Ärmeln, wirkten nur so, als seien sie echt. Bartolla hatte zudem am Morgen mehrere Stunden damit zugebracht, ihr langes rotes Haar in Form zu bringen. Auf Lippen und Wangen trug sie ein neues Rouge, und sie wusste, sie hatte nie zuvor atemberaubender ausgesehen als an diesem Tag. Sie war bei den Chandlers im Westend der Stadt untergebracht, und das bedeutete, dass sie auf schmeichelnde Blicke verzichten musste, bis sie am MadisonSquare aus deren Hansom ausstieg. Dort drehte sich dann wenigstens gleich ein ganzes Dutzend Gentlemen um und sah ihr nach.
    Sie lächelte jedem von ihnen zu, während sie über den mit Ziegelsteinen ausgelegten Weg zu dem schmucklosen viktorianischen Haus schritt, das Rick Bragg gemietet hatte. Wie sehr musste Leigh Anne es doch verabscheuen, hier zu leben. Sie kannte die Frau sehr gut und wusste, sie hatte immer ein großes Haus, Pelze und Juwelen erwartet, als sie in die wohlhabende Familie Bragg einheiratete. Ihr Ehemann hatte es wundersamerweise geschafft, ihr fast all das zu geben – bis auf das große Haus.
    Bartolla setzte ein breites Lächeln auf, als sie anklopfte.
    Viermal hatte sie Leigh Anne im Krankenhaus einen Besuch abgestattet, doch bei jedem Anlauf hatte sie fest geschlafen, weshalb niemand in ihr Krankenzimmer gelassen wurde. Einmal war es Bartolla gelungen, einen Blick in den Raum zu werfen. Als sie Leigh Anne sah, war das für sie ein Schock gewesen. Die Frau lag im Bett, ihr Gesicht war so blass, dass sie wie tot gewirkt hatte. Sie hatte wirklich erschreckend, ja, regelrecht hässlich ausgesehen.
    Gott, welche Ironie hier doch im Spiel war! Welche homerische Tragik! So ungern Bartolla es auch zugeben wollte, hatte die andere Frau ihr in Sachen Schönheit stets Konkurrenz machen können. Doch das war nun vorüber – für alle Zeit. Die schönste Frau der Stadt

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