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Es wird Dich rufen (German Edition)

Es wird Dich rufen (German Edition)

Titel: Es wird Dich rufen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Cross
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Mayser.« »Dornbach«, fasste sich Mike kurz.
    »Sie sind mir kürzlich schon aufgefallen«, sagte sie. »Ihre Begleiterin ist noch auf dem Zimmer?«
    »Nein«, sagte Mike, »sie ist unterwegs«. Er legte keinen Wert darauf, in ein Gespräch verwickelt zu werden.
    Mit den kleinen schmalen Lippen, ihrem zerfurchten Gesicht und dem stechenden Blick in ihren Augen wirkte die Frau im ersten Moment eher wie eine ausgesprochen unangenehme Zeitgenossin, der man nur auf Abstand begegnen wollte. Doch der erste Eindruck täuschte, wie Mike nur wenige Augenblicke später feststellte.
    Als er seine Tasse mit Kaffee gefüllt und einen kräftigen Schluck von ihm genommen hatte, kramte sie ein Set Tarotkarten aus ihrer Handtasche und legte es neben das Gedeck auf den Tisch.
    Mike beobachtete, wie sie sich mit einzelnen Karten näher beschäftigte, indem sie sie jeweils vom Stapel nahm und intensiv betrachtete.
    »Glauben Sie daran?«, erkundigte er sich nach einiger Zeit vorsichtig. »Das ist keine Frage des Glaubens!«, schmunzelte die Frau. »Das ist eine Frage des Wissens! Ich bin geübt in der Kunst des Legens von Tarotkarten.«
    »Interessant«, bemerkte Mike skeptisch.
    »Sie halten das für Humbug, stimmt´s?«
    »Na ja …«, räumte Mike ein. »Ganz abstreiten kann ich das nicht.« »Dabei ist es doch so wichtig, was uns die Karten sagen! Wenn Sie mögen, werde ich sie einmal für Sie legen.« »Na gut«, überlegte Mike. »Warum nicht?«
    Es war eine Mischung aus Interesse und Zeitvertreib, die ihn dazu brachte, auf das Angebot der Unbekannten einzugehen, die es offensichtlich darauf angelegt hatte, ihn mit ihrer Kartenlegekunst zu beeindrucken.
    Die Frau legte den Stapel vor Mike auf den Tisch.
    »Bitte konzentrieren Sie sich auf ihn und heben Sie dann einmal mit der linken Hand ab«, sagte sie. Mike tat, wie ihm geheißen. »Das dient dazu, dass die Karten Ihre Aura einfangen.«
    Dann legte sie die beiden Stapel wieder aufeinander und bat ihn, die Karten zu mischen.
    »Ich denke, wir fangen mit drei Karten an. Das wird uns einen ersten Überblick über Ihre momentane Situation geben«, schlug die Frau vor.
    Mike stimmte zu. Er war auf das Ergebnis gespannt, auch wenn er weiterhin seine Zweifel an der Aussagekraft des Kartenlegens hatte.
    »Die erste Karte wird uns etwas über Ihre Vergangenheit erzählen«, erklärte sie und bat Mike, die oberste Karte vom Stapel zu nehmen. Sie zeigte ein brennendes graues Gebäude, in das der Blitz eingeschlagen hatte. Eine Krone sowie zwei Menschen stürzten vom Dach.
    »Oh! Es ist der Turm!«, sagte sie überrascht.
    »Ist das eine gute Karte?«
    »Das kann man so noch nicht sagen, Herr Dornbach. Man muss die Karten immer im Zusammenhang sehen. Der Turm ist aber eine sehr unruhige Karte, die mit drastischen Veränderungen einhergeht.«
    »Na, sowas.«
    Zwangsläufig musste Mike beim Anblick der zwei abstürzenden Menschen daran denken, was ihm mit Nadine passiert war. Eine zerbrochene Liebe und die Beziehung zweier Menschen im Absturz begriffen. Das passte tatsächlich zu dem Bild des Turms. Allerdings konnte das auch nur ein purer Zufall gewesen sein. Er würde sehen, was weiter geschah.
    »Die zweite Karte beschreibt die Gegenwart«, betonte die Frau. Dieses Mal war ein großes rundes Emblem zu sehen, das von einer roten Kreatur getragen wurde. Darauf saß eine blaue Sphinx. Vier geflügelte goldene Wesen bildeten die Ecken der Karte.
    »Das Rad des Schicksals!«, rief die Frau aus, wollte sich aber mit Erläuterungen dazu gar nicht erst aufhalten. »Bitte ziehen Sie gleich die dritte Karte!«
    »Ich gehe davon aus, dass sie für die Zukunft steht?«
    »Exakt so ist es, Herr Dornbach!«
    Ein geflügelter Engel, der nur mit seinem Oberkörper dargestellt wurde, blies in eine goldene Trompete, die eine weiße Flagge mit einem roten Kreuz zierte. Darunter erhoben sich die Toten aus ihren Särgen. Es schien eine symbolische Darstellung des Jüngsten Gerichts zu sein.
    Mit dieser Vermutung lag Mike offenbar richtig.
    »Ja, das ist es!«, sagte sie, kaum hatte er seine Vermutung mitgeteilt, und legte alle drei Karten nebeneinander, um daraus die entsprechenden Schlüsse ziehen zu können.
    Nach einer ganzen Weile sah sie Mike prüfend an.
    »Wenn ich die Karten so sehe, dann kann kein Zweifel daran bestehen, dass Sie eine ganz außergewöhnliche Person sind! Sie haben etwas an sich, das nur sehr, sehr wenige Menschen haben.«
    »Das sagen viele«, grinste Mike. »Was lässt Sie darauf

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