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Es wird Dich rufen (German Edition)

Es wird Dich rufen (German Edition)

Titel: Es wird Dich rufen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Cross
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Glück!«
    Stein zeigte ihm ein kleines Amulett, das Mike sofort wiedererkannte. Es war der Talisman, den er vom Leiter des Templermuseums erhalten hatte – um das Böse abzuwenden, wie Pellier sich ausgedrückt hatte. Ein Loch klaffte darin.
    »Das Amulett hat das Geschoss gebremst. Die Kugel ist nur oberflächlich eingedrungen. Sie wäre sonst direkt ins Herz gegangen.«
    »Das hätte ich wohl nicht überlebt?« Mike hustete.
    »Ich denke nicht«, sagte Stein nachdenklich. »Die Ärzte haben die Kugel bereits entfernt. Es war nur ein kleiner Schnitt.«
    Einer der Sanitäter trat zu den beiden Männern, um nachzusehen, wie es dem Patienten ging. Dann wechselte er einige Worte mit Stein, nickte zufrieden und packte seinen Notfallkoffer ein.
    »Kannst du aufstehen?«, fragte Stein.
    »Ich weiß nicht, es tut alles weh.«
    »Das wird auch eine nette kleine Narbe geben«, versuchte Stein, seinen Freund flachsend aufzumuntern.
    Mit Steins Unterstützung, versuchte Mike auf die Beine zu kommen. »Mir dreht sich alles«, gestand er und fasste sich an den Hinterkopf, wo er ein Pflaster spürte.
    »Du hast auch eine Platzwunde«, erklärte Stein.
    »Verstehe.«
    Der Rettungswagen fuhr ab, da Mike es abgelehnt hatte, sich zu einer gründlichen Untersuchung ins Krankenhaus zu begeben. Die Wunde war professionell gereinigt und abgebunden worden. Die Sanitäter hatten ihm noch Tabletten zurückgelassen, sollte er die Schmerzen nicht mehr aushalten, und ihm geraten, seinem Körper in den nächsten Tagen viel Ruhe zu gönnen.
    Mit seinen Gedanken war Mike aber schon wieder bei Jean, um dessen Wohlergehen er sich im Moment weit größere Sorgen machte als um sein eigenes. Schließlich wusste er, dass der alte Mann in der Gewalt der »Söhne Luzifers« war und dass er ihn retten musste. Nur hatte er nicht den blassesten Schimmer, wie und wo er die Entführer aufspüren konnte. Gleichwohl musste er es versuchen. Dieses Mal war er es, der keine andere Wahl hatte.
    Stein brachte Mike zum Château, damit er sich dort eine Weile auf eine Bank setzen und ausruhen konnte. Dort angekommen trafen die beiden auf den Museumsleiter, dessen besorgte Miene sich beim Anblick des Journalisten jedoch ein wenig aufhellte.
    »Mein Gott, bin ich froh«, sagte Pellier erleichtert. »Ich habe schon befürchtet, dass Sie tot sind. Geht es Ihnen gut?«
    »Den Umständen entsprechend«, kommentierte Mike.
    »Wo ist Jean?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Mike. »Es waren zwei Männer. Der eine nannte sich General, der andere hieß Boone. Sie haben da unten auf uns gewartet und Jean mitgenommen. Wir hatten keine Chance.«
    »Sagtest du Boone?«, mischte sich Stein ein. »Christopher Boone? Südländischer Typ, ziemlich hochgewachsen mit kurzen schwarzen Haaren?«
    »Ja, das ist er. Wieso? Kennst du ihn?«
    »Ich fürchte, ja.«
    Überrascht sah Mike Stein an: »Darf ich fragen, woher?«
    »Ich schätze, wir beide müssen miteinander reden, Mike. Aber nicht jetzt. Ich bringe dich erst mal in dein Hotel. Dann legst du dich hin und versuchst zu schlafen. Morgen sehen wir weiter.«

47
    Es war bereits gegen Mittag, als Mike im Bett seines Hotelzimmers erwachte. Sein alter Freund Walter Stein hatte ihn nach dem Vorfall in Arques hierher gebracht.
    Schweigend waren sie gemeinsam zurück nach Rennes-le-Château gefahren, obwohl es doch so viel zu besprechen gegeben hätte.
    Doch Mike war nach den Ereignissen in Arques noch zu durcheinander gewesen. Stein wollte zudem Rücksicht auf Mikes Verletzungen nehmen und ihm zunächst die Ruhe gewähren, die der Journalist auf Anraten der Sanitäter benötigte.
    Mikes Kopfschmerzen waren inzwischen fast vollständig verflogen, nur seine Brust tat noch weh, wenn er tief einatmete.
    Erst allmählich wurde ihm so richtig bewusst, was in den letzten Stunden passiert war; dass ein Mordanschlag auf ihn verübt worden und er nur um Haaresbreite dem Tod entgangen war. Es grenzte an ein Wunder, dass er das alles, noch dazu ohne größere Blessuren, überstanden hatte.
    Der Kaffee duftete, als er wenig später die zur Lobby führende Treppe hinabstieg, um auf halber Höhe in den Speiseraum einzubiegen.
    Walter Stein saß bereits dort und las eine deutsche Zeitung, während er ein Stück seines Croissants abbiss.
    »Guten Morgen!«, begrüßte ihn Mike und ließ sich neben ihm am Tisch nieder. Stein legte die Zeitung zur Seite.
    »Guten Morgen, Mike. Wie geht es dir?«
    »Ich fühle mich schon wieder ganz fit.«
    »Hast du gut

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