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Es wird schon nicht das Ende der Welt sein

Es wird schon nicht das Ende der Welt sein

Titel: Es wird schon nicht das Ende der Welt sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali Lewis
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saßen draußen und rauchten. Ich hörte, wie Lloyd so was sagte wie Die kleine Sissy mit diesem Gin . Aber Lloyd verstummte, als Elliot »Hallo, Danny, du bist ja früh auf« sagte. Ich fragte sie, warum sie nicht drinnen waren und frühstückten, und Elliot sagte, die Pommie hätte es wieder vermasselt, also hätten sie gedacht, sie könnten auch eine rauchen gehen.
    Ich machte die Tür auf, die Pommie war drinnen und wedelte mit einem Handtuch herum. Bald wurde mir auch klar, warum. Sie versuchte, den Geruch von verbranntem Toast loszuwerden. »Toller Start in den Tag«, sagte sie, als ich vorbeiging. In der Küche lagen sechs schwarze Scheiben Toast oben auf dem Schweineeimer. Bobbie hielt Wache am Grill, damit die nächste Ladung nicht auch in diese Richtung wanderte. Ich ging wieder ins Esszimmer, wo Mum über den Geruch den Kopf schüttelte, während die Pommie noch mehr Fenster öffnete.
    Schließlich setzten wir uns hin und aßen den nicht verbrannten Toast, den Bobbie gemacht hatte, dabei taten wir so, als würden wir den Rauch nicht mehr riechen. Die Pommie war nicht am Tisch, sie war wieder in der Küche und passte auf den Grill auf, als ob sie was beweisen musste. Aber bis sie die nächste Ladung brachte, war Mum schon aufgestanden und zur Arbeit gefahren, Bobbie war ins Schulzimmer gegangen, um da alles für uns vorzubereiten, und Dad und die Jungs waren wahrscheinlich schon auf halber Strecke nach Simpson’s Dam. Als der Pommie klar wurde, dass nur Emily und ich da waren, stellte sie den Teller seufzend auf den Tisch. Ich wollte nichts mehr, aber da sie sich nun mal die Mühe gemacht hatte, beschloss ich, noch eine Scheibe zu nehmen. Die Pommie schob Emily die Marmelade rüber und sagte, sie glaube, mit Sissys Baby würde es sicher so ähnlich werden wie mit Allemannmarmelade. Ich dachte, sie hätte nun echt den Verstand verloren. Mal ehrlich, warum sollte das Baby so aussehen wie Marmelade? Aber dann sagte sie, alle Babys hätten eine ganz besondere Macht, von daher würden alle sie mögen – bedingungslos . Kauend zuckte ich die Achseln. Emily sagte, sie würde das Baby mögen, aber nur, wenn es ein Mädchen war. Die Pommie meinte, es würde keine Rolle spielen, ob es ein Mädchen oder ein Junge war, auf jeden Fall würden es alle lieben.
    »Ihr werdet schon sehen«, sagte sie und brachte den Teller mit ungegessenem Toast wieder in die Küche.
    Ich schätzte, sie würde Ärger kriegen, wenn Mum sah, wie viel Brot verschwendet worden war.

23
    SONNTAGMORGEN FING DANN ALLES AN, richtig schiefzugehen.
    Das erste Schlimme passierte, als ich zum Kälberpferch kam. Buzz brüllte sich heiser. Ich wusste, er wollte mir etwas sagen, dann sah ich, was nicht stimmte. Elaine war tot. Keine Ahnung, woran sie gestorben war. Sie hat wie ein ziemlich starkes kleines Flaschenkalb gewirkt, aber man konnte nicht immer genau vorhersagen, welche leben und welche sterben würden. Sie tat mir leid. Die anderen starrten mich an, wahrscheinlich fragten sie sich, wo ihr Futter blieb.
    Ich machte das Tor auf und Buzz wanderte auf den Hof. Da wartete er auf mich, während ich Elaine aus dem Pferch zog. Ich packte ihre Hinterbeine und schleifte sie durch den Sand, dabei wurde ihr hübsches weißes Fell orange. Ihr Kopf fiel auf die Seite, und ihr Maul stand ein bisschen offen, sodass ihre Zunge auch Staub mitnahm. Sie war kalt und schwer.
    Als ich das Tor zumachte und Elaine zum Alten Rover rüberschleppte, sah ich, wie Emily mich beobachtete. Sobald sie begriffen hatte, was ich da schleppte, kam sie angerannt und sagte: »Ist Elaine tot?« Ich sagte ihr, ich wisse nicht, warum sie gestorben war, aber sie sei kalt, also müsse sie schon einige Stunden tot sein. Ich sagte, ich würde sie zur Kadavergrube bringen, und Emily sagte, sie würde mitkommen.
    Buzz folgte uns bis zum Haus. Ich befahl ihm, draußen zu bleiben. Das passte ihm nicht. Als ich die Stufen hochging, wollte er mir folgen. Ich musste seine Nase wegschubsen, damit die Fliegentür zuging. Mum war in der Küche am Telefon. Bob, der Fahrer vom Viehtransporter, war dran. Er war echt bestürzt. Auf dem Weg von Simpson’s Dam zum Schlachthaus waren neun Rinder verendet. Er sagte, es war, weil sie dehydriert waren und einen Schock vom Mustern hatten. Das passierte manchmal. Dad und die Jungs waren draußen bei Simpson’s Dam und bauten die Gatter ab. Mum meinte, sie müsse ihn anfunken und es ihm mitteilen. Ich kriegte Angst. Als Mum den Empfänger nahm und anfing

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