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Esper in Aktion

Esper in Aktion

Titel: Esper in Aktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Morgan
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schwebte in einem dunklen Nichts.
    Während er versuchte, die Orientierung wiederzugewinnen, erkannte er mit einem Mal, was sich ereignet bette. In einem plötzlichen Angriff hatte Viktor die Nervenkanäle seines Körper/Gehirn-Komplexes erobert und ihn völlig von der Außenwelt isoliert.
    Seine Wut ging in Panik über und die Panik in Entsetzen, als sein übel zugerichtetes Ich in ein paar winzige Zellen abgedrängt wurde. Eine unüberwindliche Psi-Barriere hielt ihn fest. Richard Havenlake existierte als Gefangener in einem Teil des Gehirns, das früher ihm gehört hatte. Sein Symbiosepartner hatte die Herrschaft übernommen.

 
8
     
    »Griechisches Drama – Universalbildung – du liebe Güte!« Alec Glover warf das Manuskript auf den Schreibtisch und sah Jerry Coleman kopfschüttelnd an.
    »Tut mir leid, Alec«, sagte Jerry. »Mehr konnte ich nicht herausholen. Die Gruppe scheint wirklich nur aus ein paar langweiligen Spießern zu bestehen.«
    »Und Sie schreiben das auch noch!« Glover hatte Jerry den Auftrag gegeben, sich bei CONCEPT umzuhören, einer der vielen Gruppen, die regelmäßig im Anzeigenteil der besseren Sonntagsblätter um Mitglieder warben.
    »Ich verstehe nicht, wie Sie ausgerechnet auf diese Leute kamen«, sagte Jerry zu seiner Verteidigung. »Ich meine, was hatten Sie erwartet? Einen Magie-Zirkel oder Sex-Orgien?«
    »Man findet überall eine Story, wenn man nur tief genug forscht«, erklärte Glover. »Passen Sie auf! Die Gruppe hat an die fünfhundert Mitglieder, und jeder mußte zehn Guineen Aufnahmegebühr zahlen. Was geschieht beispielsweise mit dem Geld?«
    »Abgesehen von ein paar Abzügen für allgemeine Unkosten, liegt es, glaube ich, auf einem Konto der Lloyds Bank.«
    »Haben Sie das nachgeprüft?«
    »Ich sprach mit einem Mann, der bei der Jahresversammlung war, und der erzählte es mir.«
    »Darauf verlassen Sie sich?«
    »Wenn Sie die Klubsekretärin gesehen hätten …«
    Glover schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. »Jerry – manchmal frage ich mich, weshalb ich mir überhaupt all die Mühe mit Ihnen mache.«
    »Ach, hören Sie doch auf, Alec! Glauben Sie, ich hätte die alte Jungfer dabei erwischt, wie sie den Inhalt der Klubkasse verhaschte?«
    »Vielleicht nicht – aber wissen kann man das nie! Die Welt ist voll von netten alten Jungfern, die merkwürdige Dinge tun. Was war mit dem freundlichen Muttchen in Lewisham? Eine Seele von einem Menschen und immer so aufgeschlossen für die Jugend! Keiner wäre ihr hinter die Schliche gekommen, wenn sie ihre Instrumente besser sterilisiert hätte.«
    »Aber diese Leute …«
    »Schön – Sie haben also keine Abtreiber und keine Rauschgiftsüchtigen entdeckt«, sagte Glover. »Aber, Himmel nochmal, das waren doch alles Menschen! Hat kein einziger von ihnen etwas Bemerkenswertes getan?«
    »Soweit ich das beurteilen kann, handelte es sich um eine Gruppe von ganz normalen Leuten, überdurchschnittlich gebildet vielleicht, die sich gelegentlich zu Vorträgen und Diskussionen trafen.«
    Glover schüttelte den Kopf. »Sie lernen nie! Sie sind wie einer dieser armseligen, dämlichen Inder – verhungern mitten im Überfluß, weil ihre verdammte Religion es ihnen verbietet, Lebewesen zu töten. Die Aufgabe des Journalisten ist es, die Materie Mensch zu verarbeiten. Das kotzt einen gelegentlich an, aber was will man machen? Je tiefer man gräbt, desto besser wird die Story.«
    Jerry war rot angelaufen. »Und wenn man keine ans Licht holt – dann muß man sie eben erfinden?«
    »Ja. Warum geben Sie es nicht zu? Sie wollen sich die Hände mit solchen Dingen nicht schmutzig machen. Wofür halten Sie sich eigentlich – für T. S. Eliot?«
    Jerry ging zur Tür. »Ich verstehe, Alec.«
    Viel zu empfindlich für unsere Welt, dachte Glover erbittert. Während des letzten Jahres hatte er Jerry eine Menge Arbeit zukommen lassen, weil der Junge, abgesehen von seiner übertriebenen Berufsethik, ein guter Journalist war. Er hatte ein Auge für das Detail und konnte schreiben. »Warten Sie!« sagte er. »Vielleicht habe ich etwas, das mehr in Ihre Sparte fällt.«
    Jerry zögerte. Stolz konnte er sich jetzt nicht leisten. Er kehrte um.
    »Was wissen Sie über extrasensorische Wahrnehmungen – Telepathie und das Zeug?«
    Jerry zuckte mit den Schultern. »Ich habe ein paar Bücher zu dem Thema gelesen.«
    »Das hier auch?« Glover hielt Havenlakes Experimente mit Espern hoch.
    Jerry warf einen Blick auf den Titel. »Ja. Es fiel mir vor

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