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Esper in Aktion

Esper in Aktion

Titel: Esper in Aktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Morgan
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erklärte dem Verteidigungsministerium dann, daß er an einem toten Punkt angelangt sei.«
    »Das hat er mehr oder weniger auch Ihnen erklärt«, warf Jerry ein. »Und Sie haben ihm nicht geglaubt.«
    »Ich bin kein unterdrückter Regierungsbeamter, der ein viel zu knappes Budget hat und an allen Ecken und Enden knausern muß«, sagte Glover. »Versuchen Sie die Sache einmal von dieser Seite zu sehen. Es ist schwer, Ausgaben dieser Art bei Vorgesetzten zu rechtfertigen.«
    »Natürlich. Hinzu kommt noch, daß die wenigsten Menschen an die Existenz von Espern glauben.«
    »Gut, dann nehmen wir einmal an, daß Havenlake und seine Kollegen erfolgreich waren – daß sie mehr erreichten, als sie zu hoffen gewagt hatten.«
    »Sie glauben, daß die Leute ihre Entdeckungen absichtlich verschwiegen haben?« In Jerrys Miene spiegelte sich wachsende Erregung. »Aber das ist doch …«
    »Stellen Sie sich vor, am Manhattan-Projekt wären auch nur eine Handvoll Wissenschaftler und nicht ein ganzes Heer von Mitarbeitern beteiligt gewesen … und diese Leute hätten rechtzeitig die Gefahren eines atomaren Krieges erkannt! Meinen Sie nicht, daß sie alles getan hätten, um die Ergebnisse ihrer Forschung zu unterdrücken?«
    »Sie machen mir Angst mit Ihrer Analogie.«
    »In einem solchen Fall wäre es wesentlich, daß Havenlake die Esperforschung aufgibt und die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich zieht«, fuhr Glover fort. »Dann können seine Kollegen in aller Stille weiterarbeiten.«
    »Seine Kollegen?«
    »Die Schofield und Moray. Sie waren jahrelang seine Assistenten. Vor allem Becky Schofield gilt als Kapazität auf dem Gebiet der Esperforschung. Havenlake sagte mir selbst, daß sie sein Buchmanuskript überarbeitet hat.«
    »Ja – das klingt logisch«, meinte Jerry. »Es erklärt ihr spurloses Verschwinden und Havenlakes Schweigen. Aber wie wollen Sie all das beweisen?«
    »Dabei müssen Sie mir helfen«, sagte Glover. »Ist Ihnen Alsdale im Seendistrikt ein Begriff?«
    »Gehört habe ich den Namen schon …«
    »Ich möchte, daß Sie dorthin fahren und sich umsehen«, erklärte Glover. »Es handelt sich um ein Dorf mit nicht mehr als siebenhundert Seelen. Fremde lassen sich sicher rasch erfragen. Wenn meine Informationen stimmen, leben Moray und die Schofield irgendwo in dieser Gegend.«
    »Ihre Informationen? Aber Sie sagten doch, daß Havenlake nicht über seine Kollegen sprach?«
    »Richtig.«
    »Woher …«
    »Das ist unwichtig«, fiel ihm Glover scharf ins Wort. »Leider kann ich im Augenblick nicht von London weg, und da dachte ich an Sie …«
    Jerrys Miene umwölkte sich. »Ich weiß nicht …«
    »Machen Sie sich keine Sorge wegen der Finanzierung. Sie bekommen die Fahrtkosten und ordentliche Spesen.«
    »Darum geht es nicht. Sue fühlt sich nicht besonders gut. Ich kann sie nicht lange allein lassen.«
    »Es handelt sich doch nur um ein paar Tage«, sagte Glover. »Wenn Sie den Wagen nehmen …«
    »Ich weiß nicht, Alec – weg von London …«
    »Herrgott!« rief Glover. »Wenn es nicht Ihr Berufsethos ist, dann irgendein anderer Quatsch! Das könnte eine große Story werden – Ihre größte überhaupt! Wenn Sie Erfolg damit haben, kann ich Sie vielleicht in einer Redaktion unterbringen. Und Sie sitzen da und suchen nach Ausreden!«
    »Das nicht – aber Sues Nierengeschichte … Kann ich vielleicht vorher mit ihr sprechen und Ihnen morgen früh Bescheid geben?«
    »Also schön – auf die vierundzwanzig Stunden soll es mir nicht ankommen«, meinte Glover zögernd. »Und nun ‘raus. mit Ihnen! Ich habe eine Menge Arbeit.«
    Glover spielte mit seiner goldverzierten Zigarettenspitze und. starrte nachdenklich auf die Dächer von London. Es war eine große Story, viel zu kompliziert für einer. Anfänger wie Jerry. Aber jemand mußte sich in Alsdale umsehen, jemand, dem er trauen konnte. Jerry Coleman war nicht dumm, aber im Moment dachte er noch nicht an die Gefahren, die dieser Auftrag mit sich bringen konnte.
    Obwohl es zu seinem Beruf gehörte, das Privatleben anderer Leute zu durchschnüffeln, bekam. Glover eine Gänsehaut bei der Vorstellung, daß Telepathen seine Gedanken lesen könnten. Das durfte nicht geschehen! Er unterdrückte einen Schauder.

 
9
     
    Die Psi-Eindrücke, die von Sid Dobies oberster Bewußt-seinsschicht abprallten, waren wie ein reißender Strom von ungeheurer Energie. Bilder purzelten durcheinander und drängten in den Vordergrund; Gedankenketten wurden von dem wirbelnden

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