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Esper unter uns

Esper unter uns

Titel: Esper unter uns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Morgan
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ganz vorsichtig …«
    Was, zum Teufel, geht da drinnen vor? Peter Morays fragendes Psi überraschte sie.
    Schon wieder gut, Chef. Victor stolperte nur gerade über einen latenten Psi, aber ich habe alles im Griff.
    Ich komme zu euch.
    Nicht notwendig, mir geht es schon wieder besser.
    Was du nicht sagst! Ohne deine neurale Hypertrophie wärst du jetzt durchgebrannt wie eine überbeanspruchte Sicherung. Deine Transmissionsebene ist mit Schmerzimpulsen gespickt, und sie hat nicht einmal mehr die Kraft einer Maus. Tut nichts, bis ich bei euch bin!
    Eine kurze Weile später trat ein Mann mit schütterem, grauem Haar ins Zimmer. Sein strenges Doktorimage wurde durch sein Boxergesicht mit der schiefen Nase gemildert.
    »Victor! Wie oft habe ich versucht, dir klarzumachen, daß du jedesmal, wenn du in den Geist eines neuen Patienten eindringst, dein Leben und deinen Verstand riskierst?«
    »Es hätte jedem passieren können. Die Fähigkeit der Frau war so tief vergraben, daß es nicht den Hauch eines Hinweises darauf gab …«
    »Mag sein. Aber wenn du wenigstens die elementarste Vorsichtsmaßnahme getroffen hättest, mich hinzuzuziehen, hätte das Ganze vermieden werden können.« Morays Gesicht war grimmig, und seine Worte erinnerten Victor an das Gespräch vor drei Jahren, als er sich der Praxis angeschlossen hatte. Moray, der immer offen war, hatte bei dieser Gelegenheit kein Blatt vor den Mund genommen.
    »Täusche dich nur nicht, Victor. Ich kann bloß sagen, daß die Waagschalen mit dem Wert deiner zweifellosen Fähigkeit und deinem Temperament nicht leicht im Gleichgewicht zu halten sind. Ohne Beckys Intervention hätte ich dich bestimmt nicht aufgenommen. Ich möchte meine Arbeit unauffällig tun, ohne unerwünschte Aufmerksamkeit darauf zu lenken. Aber ganz abgesehen von dem, was ich persönlich vorziehe, müssen wir uns im gegenwärtigen Stadium auch so verhalten. Wir können uns keine Skandale leisten, genausowenig wie jegliche Art von Publicity. Wir müssen uns mit einem stillen Leben zufriedengeben und unbemerkt soviel Gutes tun, wie wir nur können. Und um offen zu sein, ich glaube nicht, daß dir das genügen wird. Deinem Wesen nach hast du das Bedürfnis, gegen Windmühlen zu kämpfen. Du willst Dramatik und Aufregung. Trotz allem ist Becky der Ansicht, daß wir zusammenarbeiten sollen. Ich hoffe, das können wir, denn Gott weiß, daß ich jemanden brauche. Doch wenn du meine Praxis oder meinen guten Ruf als Arzt durch irgendwelche deiner impulsiven Handlungen in Gefahr bringst, lasse ich dich wie heiße Kohle fallen – verstanden?«
    Dadurch, daß Victor sich an diesen heftigen Monolog erinnerte, antwortete er mit uncharakteristischer Sanftmut: »Tut mir leid, Peter. Du hast natürlich recht. Aber ich glaube, daß Flower der Situation sehr gut Herr wurde.«
    Moray wandte sich dem Mädchen zu. »Und wie fühlst du dich?«
    Flower grinste. »Gut. Für mich war es ja nicht schwierig, in zwanzig Sekunden war alles vorbei. Als ich eingriff, hatte ihre Kraft schon nachgelassen. Ich mußte nur ganz leicht schieben, um sie wieder in ihren eigenen Kopf zurückzubekommen.«
    »Und wenn sie aufwacht?«
    »Ich glaube nicht, daß sie sich an etwas erinnert. Sie wird auch weiter latent bleiben, als wäre nichts geschehen. Ich würde vorschlagen, daß wir sie hier ausschlafen lassen. Victors weiteren Patienten muß heute ohnedies abgesagt werden, damit er sich erholen kann. Wenn sie aufwacht, sagen wir ihr, daß sich bei ihr eine Überempfindlichkeit auf das Mittel herausstellte, und wir sie deshalb nicht wecken wollten.«
     
    Er schreckte mit schmerzendem Bewußtsein aus dem Schlaf, als seine Zimmertür sich öffnete. Flower trug einen glänzenden schwarzen Mantel und passende Stiefel. Sie lächelte auf ihn herab.
    »Wie sieht es aus, Rotschopf?«
    Der Psilärm der Stadt donnerte in seinem Kopf, schmetterte durch seinen geschwächten Schirm und scharrte an der schmerzenden Membrane seiner Wahrnehmungssinne.
    Flowers Lächeln schwand. »Großer Gott! Ich hatte keine Ahnung, daß es so schlimm ist. Ich hätte dich nicht aufwecken dürfen!«
    Er streckte eine zitternde Hand nach ihr aus. »Besser so, als allein.«
    Sie nahm seine Hand in ihre und setzte sich behutsam auf den Bettrand. »Es muß doch etwas geben – laß mich versuchen …«
    Die Kakophonie ließ langsam nach, als sie einen Schutzschild aus Psienergie errichtete, der sie beide von äußerlichen Eindrücken abschirmte.
    Victor seufzte erleichtert. »Du

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